Universität Wien setzt auf Karriereförderung für internationale Postdoktorandinnen

Programm FEMAC durch den WWTF ermöglicht

Im Oktober 2016 startete FEMAC, das erste ausschließlich in englischer Sprache durchgeführte Karriereförderungsprogramm für Wissenschafterinnen an der Universität Wien. Insgesamt 12 Postdoktorandinnen aus verschiedenen Disziplinen können an diesem neuen Format teilnehmen, das vom Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF) gefördert wird. Drei Semester lang werden die Nachwuchswissenschafterinnen von Expertinnen gecoacht und können in ausgewählten Workshops nicht nur ihre soft skills ausbauen, sondern auch die Vernetzung mit der internationalen Wissenschaftslandschaft stärken und so ihre Karriereperspektiven erweitern.

Das Arbeitsfeld Wissenschaft – insbesondere in Naturwissenschaften und Technik – ist zunehmend auch von Frauen geprägt. Dennoch gilt es, weiterhin Maßnahmen zu setzen, damit Frauen nicht an die "gläserne Decke" stoßen. Erfolgsbeispiele gibt es viele – wie etwa die Mikrobiologin Jillian Petersen, die im Jahr 2015 den prestigeträchtigen "Young Investigators Award" des WWTF zuerkannt bekam. Sie kann damit nicht nur ihre eigene Forschungsgruppe aufbauen, die Universität Wien erhielt zudem die Möglichkeit, ein Frauenförderprogramm zu entwickeln und dafür eine Förderung beim WWTF zu beantragen. Universität Wien und WWTF sind sich einig, dass in der Wissenschaft Geschlechtergerechtigkeit weiterhin ein Thema ist, das stetige Weiterentwicklung benötigt. Donia Lasinger vom WWTF beschreibt die neue Förderinitiative so: "Der WWTF setzt diesbezüglich auf verschiedenen Ebenen konkrete Maßnahmen, um den Anteil von Frauen als Projektleiterinnen zu erhöhen. Daher will der WWTF auch auf der Ebene der Gesamtorganisation strukturelle Maßnahmen und Empowerment unterstützen."

Vor diesem Hintergrund ist "FEMAC – Career Development Programme for Female Academics" entstanden, das im Oktober 2016 mit 12 Postdoktorandinnen der Universität Wien startete. Es nimmt Bezug auf die internationale Ausrichtung der Universität Wien. "Mittlerweile ist rund ein Drittel der Postdoktorandinnen an der Universität Wien aus nichtdeutschsprachigen Ländern, dementsprechend hoch ist der Bedarf nach Angeboten in englischer Sprache", so Kerstin Tiefenbacher, die für die Gestaltung der Frauenförderprogramme an der Universität Wien verantwortlich ist.

Bei der Auswahl der Trainerinnen wurde insbesondere darauf Wert gelegt, dass diese beim Vermitteln von Kompetenzen etwa in Bezug auf Berufungsverfahren internationale Perspektiven einbringen. Die Wissenschaftscoaches hingegen sind in erster Linie Expertinnen der österreichischen Hochschullandschaft und stehen damit für Auskünfte zu deren Besonderheiten, wie etwa dem Habilitationsverfahren, das nur in wenigen europäischen Ländern zur Anwendung kommt, zur Verfügung. Gesetzt wird auch auf den Erfahrungsaustausch und Peer-Support in den Coachinggruppen, der wiederum insbesondere für Wissenschafterinnen in Männerdomänen hilfreich ist, wie eine Teilnehmerin beim Kick-off feststellte: "Es befinden sich nur Frauen im Raum, das ist in meinem Feld eine absolute Ausnahme, normalerweise bin ich die einzige Frau unter Männern".

Mithilfe von FEMAC sollen die Nachwuchswissenschafterinnen nicht nur in ihrer Karriere strategisch unterstützt werden, sondern auch Gender-Stereotype hinterfragt und somit die Chancengleichheit in allen Phasen der wissenschaftlichen Karriere erhöht werden.

Über das Programm FEMAC
Das Karriereförderungsprogramm FEMAC wurde in der Abteilung Gleichstellung und Diversität entwickelt und wird dort betreut. FEMAC ist ein dreisemestriges Karriereentwicklungsprogramm für Postdoktorandinnen und Habilitandinnen an der Universität Wien und wird in englischer Sprache abgehalten. Es beruht auf einer Kombination aus berufsbegleitendem Coaching mit nationalen Wissenschaftscoaches und international besetzten Trainings und Workshops. Durch die Coachinggruppen soll auch insbesondere der Austausch unter den Teilnehmerinnen gefördert werden.

Weitere Informationen: gleichstellung.univie.ac.at/gleichstellung-und-diversitaet/karrierefoerderung/femac/

Wissenschaftlicher Kontakt

Mag.a Kerstin Tiefenbacher

Abteilung Gleichstellung und Diversität
Universität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
+43-1-4277-184 33
kerstin.tiefenbacher@univie.ac.at

Rückfragehinweis

Mag. Alexandra Frey

Media Relations Manager
Universität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
+43-1-4277-17533
+43-664-8175675
alexandra.frey@univie.ac.at