Tagung "Österreich 1933 bis 1938" zum Dollfuß-Schuschnigg-Regime
18. Januar 2011
Wiener Republikdenkmal im Februar 1934 (Foto: Archiv der Sicherheitspolizeidirektion Wien)
Vom 20. bis 26. Jänner 2011 findet an der Universität Wien die Tagung "Österreich 1933 bis 1938" statt. Die vom Institut für Zeitgeschichte und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien organisierte Veranstaltung nimmt diese umstrittene Periode der österreichischen Zeitgeschichte in den Blick. Behandelt werden dabei vielfältige Themenbereiche – von der Verfolgung der politischen Opposition über die Lage an den Universitäten bis zur Rückgabe- und Rehabilitierungsdebatte. Zum Thema diskutiert auch ein hochkarätig besetztes Podium am 24. Jänner.
Im Februar 2010 forderten 97 WissenschafterInnen aus zahlreichen Disziplinen in einem offenen Brief an die Mitglieder des Parlaments sowie der Bundesregierung die Rehabilitierung der nichtnationalsozialistischen Opfer des Regimes 1933-38. Die Reaktionen der politischen EntscheidungsträgerInnen waren verhalten positiv, konkrete Schritte sind bisher ausgeblieben.
Tagung mit Workshop und Symposium
WissenschafterInnen des Instituts für Zeitgeschichte und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien bringen nun wieder Bewegung in die Thematik: Von 20. bis 26. Jänner 2011 findet die Tagung "Österreich 1933 bis 1938“ an der Universität Wien statt. Diese teilt sich in zwei Bereiche: einen Workshop am 21. und 22. Jänner am Campus zum Thema "Die Forschungsgräben schließen? Zu Stand und Desideraten der Erforschung des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes" sowie ein Symposium vom 24. bis 26. Jänner über "Interdisziplinäre Bestandsaufnahmen und Perspektiven" im Juridicum.
ForscherInnen aus dem In- und Ausland diskutieren dabei nicht nur den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zum Regime Dollfuß-Schuschnigg, sondern auch Forschungslücken, neue Ansätze, Quellen und Methoden. Die WissenschafterInnen behandeln dabei die Themenbereiche Verfassung, Verfolgung der politischen Opposition, politische Gewalt und Justiz über Rückgabe und Rehabilitierungsdebatte, Wissenschaftsgeschichte, Arbeit und Wirtschaft sowie Gesundheit und Soziales.
Vorträge: Eliten, Universitäten, "Anhaltelager", europäische Perspektive
So referiert Gerhard Hartmann (freier Historiker) über Herkunft, Zusammensetzung und Transformationen der Funktionselite der Jahre 1933/34 bis 1938. Herbert Posch vom Institut für Zeitgeschichte widmet sich den Universitäten dieser Periode, Gertrude Enderle-Burcel (Österr. Gesellschaft für historische Quellenstudien) dem "Staat im Umbruch – Forschungslücken zur Geschichte Österreichs der Jahre 1933 bis 1938" und Pia Schölnberger vom Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte "Freiheits- und Vermögensentzug in austrofaschistischen 'Anhaltelagern'". Eine europäische Perspektive eröffnet Alessandro Somma vom Dipartimento di Scienze Giuridiche, Ferrara, mit seinem Vortrag "Die große Transformation: "Modernisierung und soziale Befriedung in den europäischen Faschismen".
Podiumsdiskussion: Aufgearbeitet und bewältigt?
Am 24. Jänner diskutiert eine hochkarätige Runde über "Das Dollfuß-Schuschnigg-Regime im Lichte der Rechts- und Zeitgeschichte": Clemens Jabloner (Präsident des Verwaltungsgerichtshofs), Wilhelm Brauneder (Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte und ehem. Dritter Nationalratspräsident), Brigitte Bailer-Galanda (Wissenschaftliche Leiterin Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes) und Helmut Wohnout (Bundeskanzleramt). Moderation: Oliver Rathkolb (Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte) und Ilse Reiter-Zatloukal (Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte).
Zeit: Montag, 24. Jänner 2011, 18 Uhr
Ort: Universität Wien, Juridicum Dachgeschoß, 1010 Wien, Schottenbastei 10-16
Detailliertes Konferenzprogramm (PDF): http://www.univie.ac.at/zeitgeschichte/cms/uploads/workshop1930erJahre.pdf
Wissenschaftlicher Kontakt
Mag. Florian Wenninger
Institut für Zeitgeschichte
Universität Wien
1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 1
T +43-1-4277-412 22
M +43-699-194 79 386florian.wenninger(at)univie.ac.at
Rückfragehinweis
Mag. Alexander Dworzak
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 31
M +43-664-602 77-175 31alexander.dworzak(at)univie.ac.at
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Mag. Florian Wenninger
Institut für ZeitgeschichteUniversität Wien
1090 - Wien, Spitalgasse 2, Hof 1
+43-1-4277-412 22
+43-699-194 79 386
florian.wenninger@univie.ac.at
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Mag. Alexander Dworzak
ÖffentlichkeitsarbeitUniversität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
+43-1-4277-175 31
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alexander.dworzak@univie.ac.at
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