Sondersituation Publizistik: Salzburg, Klagenfurt und Wien einig

Das Studium der Kommunikationswissenschaft ist schon seit Jahren mit ständig steigenden Studierendenzahlen in den Schlagzeilen. Um den Studierenden im nächsten Wintersemester adäquate Studienbedingungen bieten zu können, muss die Politik jetzt handeln. Die Universitäten Salzburg, Klagenfurt und Wien haben einen gemeinsamen Antrag auf Wiedereinführung eines Zulassungsverfahrens gestellt.

Wissenschaftsministerin Beatrix Karl hatte damit aufhorchen lassen, möglicher Weise nicht vom sogenannten "Notfallparagraphen" Gebrauch machen zu wollen.

Salzburg: Dramatische Entwicklung fordert rasches Handeln
Der Andrang der StudienbeginnerInnen hat sich von 220 auf 520 mehr als verdoppelt. Auch der Anteil der Studierenden aus Deutschland hat sich deutlich erhöht und beträgt nun über 40 Prozent. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass das Ministerium keine Aktivitäten setzt, um über unseren gemeinsamen Antrag zu entscheiden", kritisiert Rudolf Mosler, Vizerektor der Universität Salzburg und Koordinator des gemeinsamen Antrags, das Entscheidungsvakuum. "Völlig unverständlich ist auch, dass Frau Bundesministerin Karl eine Gesetzesbestimmung nicht vollziehen möchte, die sie selbst als Wissenschaftssprecherin mitverhandelt und als Abgeordnete mitbeschlossen hat."

Klagenfurt: Auch kleinster Standort verzeichnet steigende Studierendenzahlen
An der Universität Klagenfurt verzeichnete man im Vergleich der Wintersemester 2008/09 und 2009/10 einen Zuwachs von rund einem Drittel. Nach Angaben der Universität Klagenfurt hält der Zulauf im Sommersemester 2010 weiter an und der Standort steuert auf eine neue Rekordzahl an StudienbeginnerInnen zu, was die Studienbedingungen an Österreichs kleinstem Universitätsstandort für Kommunikationswissenschaft im höchsten Ausmaß belastet.

Wien: Unvertretbare Studienbedingungen
Auch am größten Studienstandort sind die Bedingungen aufgrund der hohen Zahl Studierender aus Deutschland unzumutbar. Insgesamt begannen im vergangenen Wintersemester 1.475 Personen Publizistik- und Kommunikationswissenschaft zu studieren, davon sind knapp 20 Prozent Studierende aus Deutschland. Das bedeutete eine neuerliche Steigerung gegenüber dem Wintersemester 2008, als es knapp über 1.000 Erstsemestrige gab. "Die Ausweitung des Lehrveranstaltungsangebots kann mit dieser Zunahme unmöglich Schritt halten", erklären Christa Schnabl, Vizerektorin der Universität Wien, und Klaus Lojka, Studienprogrammleiter der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, und weiter: "Eine Nicht-Entscheidung der Politik geht zu Lasten der Studierenden und Lehrenden."

Rückfragehinweise
Universität Salzburg
Erika Mourad-Granner
T +43-662-8044-2421
erika.mourad-granner(at)sbg.ac.at
 
Universität Wien
Mag. Cornelia Blum
Pressesprecherin
T +43-1-4277-100 12
M +43-664-602 77-100 12
cornelia.blum(at)univie.ac.at