Rektor Georg Winckler verabschiedet sich nach zwölf Jahren

Zwölf Jahre, drei Amtsperioden – kein Rektor vor Georg Winckler blickte auf eine derart lange Amtszeit an der Universität Wien (1999-2011) zurück. Winckler hat die Universität Wien 2004 in die Vollrechtsfähigkeit geführt, ihr Forschungsprofil gestärkt und den Weg zu einer modernen europäischen Forschungsinstitution geebnet. Heute wie damals mahnt er die Regierung, die Bildungschancen der nächsten Generation ernst zu nehmen. Die Universitäten brauchen mehr Mittel und eine entsprechende Studienplatzfinanzierung. Zum Abschied hat uni:view, die Onlinezeitung der Universität Wien, ein ausführliches Interview mit ihm geführt. Die Kernaussagen von Georg Winckler kurz zusammengefasst:

Universität Wien: Volluniversität mit starkem Forschungsprofil
Rektor Winckler war es immer ein Anliegen, auch in der Vollrechtsfähigkeit die Fächervielfalt einer "universitas litterarum" zu erhalten, weil – wie er sagt, "ich kein Fach haben möchte, in dem keine Forschung betrieben wird". Aber nicht nur die Breite des Fächerangebots war Winckler wichtig, sondern auch die Spitzenforschung. Ein Gradmesser dafür sind die eingeworbenen ERC-Grants: Seit Einführung des Förderprogramms 2007 gingen acht ERC Starting Grants und acht ERC Advanced Grants an die Universität Wien. Winckler war stets bemüht, die Exzellenzbereiche in der Forschung weiter auszubauen. "Wir, als Universität Wien, sind im europäischen Vergleich überdurchschnittlich und gehören zu den führenden Universitäten. Wir sollten weiter ambitioniert sein. Der Erfolg der schweizerischen Universitäten sollte uns ein Ziel sein", so Georg Winckler. In diesem Sinne hat Rektor Winckler neue Wege geöffnet, um Verbundeffekte in der Forschung zu nutzen, z.B. über Forschungsplattformen, aber auch über Doktoratskollegs.

Offen für Europa und die Welt
Georg Winckler war in seiner zwölfjährigen Amtszeit nicht nur Rektor der Universität Wien, sondern auch Vorsitzender der Rektorenkonferenz (2000-2005) und Präsident der European University Association (2005-2009). Er trieb die Europäisierung bzw. die Internationalisierung der Universität Wien voran. Von den 60 im Jahr 2010 berufenen ProfessorInnen kommen 49 aus dem Ausland, bei den TeilnehmerInnen der Initiativkollegs sind es etwa 50 Prozent. In der ERC-Statistik (16 ERC-Grants insgesamt) ist die Universität Wien mit der Universität Zürich vergleichbar und führt weit vor der nächsten österreichischen Forschungsinstitution.

Politik nimmt Bildungschancen der Jungen nicht ernst
Georg Winckler appelliert an die österreichische Regierung, sich mehr um die Bildungschancen der nächsten Generationen zu kümmern, denn genau hier sieht er eine der wichtigsten Aufgaben des Staates. Mangelnde Bildungsmöglichkeiten wirken sich auf viele Bereiche negativ aus, nicht zuletzt auf den Arbeitsmarkt. "Ich verstehe die Politik in diesem Punkt nicht. Sie ist zu kurzfristig und zu sehr an ein politisches Klientelsystem gekoppelt", so der scheidende Rektor abschließend. Rektor Winckler fordert die Umsetzung der Studienplatzfinanzierung für Universitäten sowie eine Ausdifferenzierung des Universitätssystems insgesamt, aber auch mehr Gerechtigkeit und mehr gleiche Wettbewerbsbedingungen innerhalb des Hochschulsektors.

Abschieds-Interview mit Rektor Winckler
uni:view, die Online-Zeitung der Universität Wien, hat mit Rektor Georg Winckler ein ausführliches Gespräch geführt.

Das komplette Interview

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Mag. Cornelia Blum
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