Preise und Auszeichnungen im September und Oktober 2023

Die Universität Wien gratuliert den Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

Erich Draganits erhält Wissenschaftspreis des Landes Burgenland

Erich Draganits wurde der Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis des Landes Burgenland 2023 verliehen. Die Verleihung fand am 20. September in der historischen Synagoge Kobersdorf statt. Draganits erhält den Anerkennungspreis für seine Forschungsarbeit zu Kalksandsteinbrüchen im Leithagebirge und im Ruster Hügelland. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird für herausragende wissenschaftliche Publikationen bzw. Projekte aus dem Bereich der landeskundlichen Forschung über das Burgenland verliehen. Der Beitrag "Geoarchaeological remote sensing prospection of Miocene limestone quarries in the hinterland of Roman Carnuntum and Vindobona" eröffnet spezifische Einblicke in die Geschichte der Steinbrüche im Leithagebirge und im Ruster Hügelland.

Erich Draganits lehrt seit 2018 am Institut für Geologie an der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Geoarchäologie, Sedimentologie, Geomorphologie sowie Lithostratigraphie. "Die Geoarchäologie ist eine interdisziplinäre Forschungsrichtung, die geologische Methoden und Konzepte für archäologische Fragestellungen anwendet. Sie untersucht die Interaktion des Menschen mit seiner geologischen Umwelt und seinen Ressourcen in der Vergangenheit. In der aktuellen Klimakrise und Rohstoffverknappung sind diese fachübergreifenden Forschungen wichtiger denn je", so Draganits zu seiner Forschung.

Institut für Geologie

Website von Erich Draganits

Draganits' Gewinnerartikel "Geoarchaeological remote sensing prospection of Miocene limestone quarries in the hinterland of Roman Carnuntum and Vindobona (Vienna Basin, Austria)"

Pressemeldung auf der Website des Landes Burgenland

Information zum Fred Sinowatz-Wissenschaftspreis des Landes Burgenland

Shaul Pollak Pasternak erhält AVINA Grant

Shaul Pollak erhält eines der begehrten Stipendien der AVINA Stiftung. AVINA ist eine unabhängige Schweizer Förderstiftung, mit dem Ziel eine nachhaltige Veränderung des Nahrungsmittelsystems zu bewirken und unterstützt jährlich Projekte im Bereich der nachhaltigen Lebensmittel und der gesunden Ernährung. Diese Förderung unterstützt Pollaks Forschung zur Entwicklung von Methoden des maschinellen Lernens, um die Aktivität mikrobieller Gemeinschaften anhand genomischer Daten vorherzusagen.

Shaul Pollak ist seit 2023 Gruppenleiter am Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung (CeMESS). Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Molekulargenetik, Evolution und Ökologie bakterieller Gemeinschaften und Populationsgenomik."Meine neuen Forschungsideen, die nun dank dieser Förderung verwirklicht werden können, wären ohne all die einzigartigen Menschen, das Equipment und die Möglichkeiten, die CeMESS bietet, nicht möglich gewesen. Die Unterstützung durch die AVINA Stiftung in diesem frühen Karrierestadium unterstreicht den Wert unserer interdisziplinären Forschung und ermöglicht unserem Labor, den Fragen, die uns bewegen, mit Exzellenz nachzugehen", so Pollak.

Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft

Website von Shaul Pollak Pasternak

Presseaussendung zum AVINA Grant

Information zur AVINA Stiftung

Thomas Bugnyar erhält NÖ Wissenschaftspreis

Thomas Bugnyar erhält einen der beiden Würdigungspreise der NÖ Wissenschaftspreise 2023. Die Verleihung fand am 10. Oktober im Auditorium Grafenegg statt. Der Preis ist mit 11.000 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche Leistungen von überregionaler Bedeutung. Thomas Bugnyar wurde für sein beeindruckendes wissenschaftliches Gesamtwerk im Bereich der Verhaltens- und Kognitionsforschung ausgezeichnet.

Seit 2013 ist Thomas Bugnyar Professor an der Universität Wien und Leiter des Departments für Verhaltens- und Kognitionsbiologie an der Fakultät der Lebenswissenschaften sowie Vize-Leiter der Doktoratsschule in Kognition, Verhalten und Neurowissenschaft. Seine Forschung konzentriert sich insbesondere auf das Verhalten und die kognitiven sowie sozialen Fähigkeiten von Rabenvögeln. Als Autor des Wissenschaftsbuchs des Jahres 2023 und Leiter der Forschungsstation Haidlhof in Bad Vöslau, trägt Thomas Bugnyar maßgeblich zur Erweiterung unseres Verständnisses von Tierverhalten und -kognition bei. 

Department für Verhaltens- und Kognitionsbiologie

Fakultät für Lebenswissenschaften

Website von Thomas Bugnyar

Forschungsstation Haidlhof

Presseaussendung zum NÖ Wissenschaftspreis

Verena Pichler erhält Förderungspreis der Stadt Wien

Verena Pichler wurde mit dem Förderungspreis der Stadt Wien in der Sparte Mathematik; Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird seit 1947 jährlich vergeben und ist mit 4.000 Euro dotiert, um den wissenschaftlichen Nachwuchs entsprechend zu würdigen. Die Auszeichnung ist eine Anerkennung der bisherigen wissenschaftlichen Errungenschaften der Preisträger*innen und soll sie in ihrer zukünftigen Laufbahn bestärken.

Verena Pichler ist Assistenzprofessorin für Pharmazeutische Chemie und Neurochemie an der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien, sowie Studienprogrammleitung für den Postgraduellen Studiengang Pharmazeutisches Qualitätsmanagement. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Entwicklung von Molekülen, die in der funktionellen medizinischen Bildgebung eingesetzt werden. Erweiternd finden die entwickelten Methoden Anwendung, um aktuelle Fragestellungen nicht-invasiv zu klären, wie z.B. die Auswirkung von Mikroplastik auf den menschlichen Organismus sowie die Weiterentwicklung von Technologien, um die Medikamentenentwicklung zu beschleunigen.

Research Group für Neurochemie

Website von Verena Pichler

Fakultät für Lebenswissenschaften

Presseaussendung zum Förderungspreis der Stadt Wien

Information zum Förderungspreis

Stanford University wählt drei Professor*innen der Universität Wien für Distinguished Visiting Austrian Chair

Die Stanford University wählt drei Professor*innen der Universität Wien für den Distinguished Visiting Austrian Chair für die Jahre 2025-2027: Birgit Lodes vom Institut für Musikwissenschaft, Christina Lutter vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung und Thomas Olechowski vom Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte. Der Distinguished Visiting Austrian Chair ist ein Geschenk der Republik Österreich an die Stanford University und wurde im Jahr 1976 anlässlich der 200-Jahrfeier der Gründung der USA eingerichtet. Die Erträge aus diesem Geschenk werden für die Finanzierung des Austrian Chairs für einen 6-monatigen Lehr- und Forschungsaufenthalt an der Stanford University gewidmet. Vizerektorin Baccarini war Vorstand der Auswahlkommission, die in einem mehrstufigen Auswahlverfahren aus insgesamt 40 Bewerbungen Birgit Lodes, Christina Lutter und Thomas Olechowski ausgewählt hat.

Institut für Musikwissenschaft

Website von Birgit Lodes

Institut für Österreichische Geschichtsforschung

Website von Christina Lutter

Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte

Website von Thomas Olechowski

Informationen zum Stanford Chair

Linda Erker erhält Michael-Mitterauer-Preis

Linda Erker erhält den Michael-Mitterauer-Preis (Anerkennungspreis)  für ihr Buch "Die Universität Wien im Austrofaschismus". "Es ist eine große Ehre, dass meine Monografie 'Die Universität Wien im Austrofaschismus' (Göttingen 2021) mit dem Michael-Mitterauer-Preis (Anerkennungspreis) ausgezeichnet wurde", so Erker. Der Michael-Mitterauer-Preis für Gesellschafts-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte in Wien wird für hervorragende und innovative Leistungen im Bereich der Gesellschafts-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Wiens vergeben. Der Anerkennungspreis ist mit 4.000 Euro dotiert und wird für hervorragende Monographien mit einer internationalen Resonanz in der Forschung vergeben. 

Linda Erker ist Historikerin und arbeitet als Universitätsassistentin (Postdoc) am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem der Austrofaschismus, der Nationalsozialismus, die Exilforschung, spanische Zeitgeschichte, Wissenschaftsmigration nach Südamerika, Universitätsgeschichte sowie Erinnerungs- und Gedenkpolitik.

Institut für Zeitgeschichte

Website von Linda Erker

Linda Erker's Buch "Die Universität Wien im Austrofaschismus"

Information zum Michael-Mitterauer-Preis

Premia Bohemica 2023 geht an Stefan Michael Newerkla

Stefan Michael Newerkla erhält den Preis Premia Bohemica 2023. Die Mährische Landesbibliothek verleiht im Auftrag des Kulturministeriums der Tschechischen Republik jährlich den renommierten Preis für herausragende Verdienste um die tschechische Literatur im Ausland. Mit der Auszeichnung von Stefan Michael Newerkla geht dieser Preis erstmals seit 1999 wieder nach Österreich. Die feierliche Übergabe des Preises fand am 11. Oktober 2023 an der Karls-Universität Prag statt, bei der Newerkla seine Preisrede zum Thema "Die tschechische Literatur und ihre unersetzliche Rolle im Kontext eines breiteren Konzepts der tschechischen Philologie als Grundlage der ausländischen Bohemistik" hielt.

Stefan Michael Newerkla ist Professor für Westslawische Sprachwissenschaft am Institut für Slawistik. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem Westslawische Sprachwissenschaft, das Schulwesen und Sprachunterricht in der Habsburgermonarchie sowie Sprache und Literatur der Barockzeit. "Den Preis sehe ich vor allem als Anerkennung für die unermüdlichen Bemühungen des gesamten Teams der Wiener Bohemistik am Institut für Slawistik um die tschechische Literatur und Kultur. Dass dieses Engagement auf eine langwährende Tradition zurückblicken kann, beweist das bevorstehende 250-jährige Jubiläum der Bohemistik an der Universität Wien im Jahr 2025. Der Preis beweist also einmal mehr die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit dieses Fachbereichs", so Newerkla zu seiner Auszeichnung.

Institut für Slawistik

Website von Stefan Michael Newerkla

Newerkla's Buch "Premia Bohemica"

Information zur Premia Bohemica (auf Tschechisch)

Wolfgang Lindner erhält Lifetime Achievement in Chromatography Award 2024

Wolfgang Lindner erhält den LCGC Lifetime Achievement in Chromatography Award 2024. Das LCGC Journal vergibt jährlich den Lifetime Achievement and Emerging Leader in Chromatography Award für herausragende Lebenswerke im Bereich der Weiterentwicklung chromatographischer Techniken und Anwendungen. Die offizielle Preisverleihung wird im Februar 2024 auf der renommierten Pittcon in San Diego stattfinden.

Wolfgang Lindner ist seit 2012 emeritierter Professor für Analytische Chemie an der Universität Wien. Mit seiner Forschung hat er unter anderem bedeutende Beiträge zur Liquid Chromatography (HPLC) sowie zur Synthese enantiomerenreiner Arzneistoffe geleistet. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem molekulare Erkennung sowie Umwelt- und Pharmaanalytik. Zu der Ehrung äußerte sich W. Lindner: "Dieser Preis ist eine schöne Anerkennung meines Lebenswerks, das immer von der Passion getragen war Forschung, Entwicklung, Innovation und Lehre in guter Symbiose im Rahmen einer Universitätslaufbahn zu verwirklichen. Dabei stand die Teamarbeit immer im Vordergrund. Ohne die vielen hervorragenden Mitarbeiter*innen und dem guten Umfeld an unserer Universität wäre dies nicht möglich gewesen."

Institut für Analytische Chemie

Information zum Lifetime Achievement in Chromatography Award 

Davide Bonifazi erhält die Giorgio Modena Medaille 2023

Davide Bonifazi erhält die Giorgio Modena Medaille 2023 für seinen interdisziplinären und innovativen Forschungsansatz an der Schnittstelle zwischen organischer und supramolekularer Chemie. Die Verleihung fand im Zuge der XLI. Nationalen Tagung der Abteilung für Organische Chemie der Italienischen Chemischen Gesellschaft Mitte September in Rom statt. Die Medaille wird alle zwei Jahre für herausragende Leistungen in der organischen und supramolekularen Chemieforschung vergeben. Sie wurde zur Erinnerung an die wissenschaftliche Vision und die wissenschaftliche Brillanz von Prof. Giorgio Modena ins Leben gerufen.

Davide Bonifazi ist seit 2020 Professor für Organische Chemie an der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die Entwicklung neuer Synthesemethoden zur Herstellung von Nanographenen, flexible optoelektronische Bauelemente sowie funktionelle supramolekulare Systeme. Seine Forschung zielt darauf ab grundlegende Konzepte und Funktionen an der Schnittstelle zwischen Material- und Biochemie zu demonstrieren.

Institut für Organische Chemie

Website von Davide Bonifazi

Information zur Giorgio-Modena-Medaille

Magdalena Baran-Szołtys erhält Danubius Young Scientist Award 

Magdalena Baran-Szołtys ist die österreichische Preisträgerin des diesjährigen Danubius Young Scientist Awards, der bereits zum zehnten Mal vergeben wird. Der Nachwuchs-Preis ist mit 1.350 Euro dotiert und wird in Kooperation vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa vergeben. Der Preis richtet sich an junge Wissenschafter*innen, die sich in hervorragender Weise mit dem Donauraum auseinandersetzen. Ausgezeichnet wird je eine Person in jedem der 14 Länder der Donauregion. Der Preis soll junge Wissenschafter*innen dazu anregen, sich mit der Donau und der Region aus vielfältiger wissenschaftlicher Perspektive beschäftigen. Die Verleihung des Danubius Young Scientist Awards fand am 19. Oktober im Rahmen der Danubius Awards 2023 statt.

Magdalena Baran-Szołtys ist promovierte Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und forscht seit März 2021 als Hertha Firnberg-Stipendiatin des FWF zu ihrem Postdoc-Projekt „Stories Of/In Transformation – Transformations- und Ungleichheitsnarrative im postsozialistischen Polen“ an der Universität Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem Memory Studies, Sozial- und Kulturgeschichte Ostmitteleuropas sowie Beziehung zwischen Literatur und Politik. "Die Verleihung dieses renommierten Preises freut mich sehr, da sie nicht nur meine Forschung zu Reisen in Galizien und zu Ungleichheiten in postsozialistischen/-sowjetischen Ländern in Mitteleuropa würdigt, sondern auch die Bedeutung der Forschung im Kontext von Mittel- und Osteuropa betont. In einer Zeit, in der vielfache globale Herausforderungen existieren, gewinnt die interdisziplinäre und länderübergreifenden Forschung, die komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge beleuchtet, an besonderer Relevanz. Diese Auszeichnung ist daher für mich eine außerordentliche Ehre“, so Baran-Szołtys zu ihrer Auszeichnung.