Preise und Auszeichnungen im November und Dezember 2023

Die Universität Wien gratuliert allen Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

Kurt-Rothschild-Preis an Emma Dowling und Felix Dorn

Emma Dowling und Felix Dorn bekommen am 7. November einen der Kurt Rothschild Preise für Wirtschaftspublizistik im großen Prunksaal verliehen. Prämiert werden jedes Jahr Wissenschafter*innen, deren Arbeiten sowohl in der wissenschaftlichen Fachwelt erörtert werden, als auch Eingang in die medien-öffentlichen Debatte finden. Die Jury legt bei der Auswahl der Preise ihr Augenmerk vor allem auf innovative Antworten auf die wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit im Geiste Kurt Rothschilds.

Emma Dowling wird für ihren Beitrag zu einem umfassenderen Verständnis der öffentlichen Infrastrukturen für gute Pflege ausgezeichnet. Dowling lehrt und forscht an der Universität Wien als Tenure-Track Professorin für Soziologie des sozialen Wandels. In ihrer Forschung befasst sie sich unter anderem mit Fragen zur Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in gesellschaftlichen Transformationsprozessen sowie Auseinandersetzungen in und mit feministischer politischer Ökonomie. Als Wissenschafterin sieht sie sich auch selbst in der Verantwortung, sich mit drängenden gesellschaftlichen Problemen auseinanderzusetzen. Gerade das Thema Sorgearbeit wird oft unsichtbar gemacht; die Wissenschaft kann hier gegensteuern und den Betroffenen Sichtbarkeit verleihen.

Felix Dorn erhält den Preis für seine Arbeiten zu Geographien der Dekarbonisierung, insbesondere wie die Energiewende für Dezentralisierung und Demokratisierung genutzt werden kann. Dorn lehrt und forscht am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien. In seiner aktuellen Forschung beschäftigt er sich mit der globalen politischen Ökonomie der Dekarbonisierung und der Energiewende und der damit verbundenen Inwertsetzung von Klimawandel-Commodities wie Lithium, Kupfer und grüner Wasserstoff in Lateinamerika. Seine Beiträge für den Wissenstransfer umfassen mehrere Fotoserien, Artikel und einen Dokumentarfilm und wurden unter anderem von Spiegel Online, Der Standard, ORF, Deutschlandfunk und Die Presse veröffentlicht.

Institut für Internationale Entwicklung

Website von Felix Dorn

Information zum Kurt-Rothschild-Preis

Link zur Preisverleihung

Lukas Brunner erhält Spezialpreis des Landes Vorarlberg

Lukas Brunner erhielt am 13. November 2023 einen Spezialpreis im Zuge der Verleihung der Wissenschaftspreise des Landes Vorarlberg. Die Preise werden jährlich vergeben und richten sich an Wissenschafter*innen aus Vorarlberg oder für herausragende Arbeiten zu vorarlbergspezifischen Themen. Brunner erhält den Spezialpreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der mit 3.000 Euro dotiert ist.

Lukas Brunner lehrt und forscht seit 2022 am Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien. In seiner Dissertation, die er im Zuge seines Doktorats in Klimaphysik an der ETH Zürich verfasste, beschäftigt er sich mit blockierenden Hochdrucklagen, einem atmosphärischen Phänomen, das häufig zu Extremereignissen wie Kälte- und Hitzewellen führt. In aktuellen Forschungen strebt Brunner ein besseres Verständnis für Prozesse und Änderungen im Klimasystem an. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert sich Brunner auch für interdisziplinäre Kollaboration, die Vermittlung von Forschungsergebnissen an die breite Öffentlichkeit und diverse gemeinnützige Projekte, darunter seine Beteiligung an der Kinderuni Wien und einem Kunstprojekt, das den Klimawandel erlebbar machen möchte. 

Institut für Meteorologie und Geophysik 

Website von Lukas Brunner

Pressemeldung des Landes Vorarlberg 

Information zu den Wissenschaftspreisen des Landes Vorarlberg

Christine Ackerl gewinnt Science Contest VHS Science / University Meets Public

Christine Ackerl gewann im Zuge des 25-Jahr- Jubiläum von University Meets Public / VHS Science in Wien den Science Contest. Die Jubiläumsfeier dieses Wissenschaftsprogramms, ein Kooperationsprojekt der Wiener Universitäten und Fachhochschulen und der Wiener Volkshochschulen, fand am 29. November in der Sternenkuppel des Planetariums statt. Das Highlight des Events war der "Science Contest", bei dem sechs Nachwuchswissenschafter*innen im Stil eines Science Slams Kurzvorträge zu ihren Forschungsschwerpunkten präsentierten. 

Die Astrophysikerin und "Beziehungstherapeutin der Galaxien" lieferte mit ihrem unterhaltsamen Vortrag Einblicke in das Beziehungsverhalten von Galaxien und überzeugte die Jury und das Publikum gleichermaßen. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert und würdigt nicht nur Ackerls fachliches Können, sondern unterstreicht auch die Bedeutung von Wissensvermittlung und öffentlichem Engagement in der Wissenschaft.

Unter den Teilnehmenden war auch Franz Roman Schmid, Doktorand des Forschungsverbunds Vienna Cognitive Science Hub, der seinen Beitrag zum Projekt "Unlocking the Muse" zu den Zusammenhängen zwischen der Parkinson-Krankheit und künstlerischem Ausdruck präsentiert.

Institut für Astrophysik

Website von Christine Ackerl

Forschungsverbund Vienna Cognitive Science Hub

Website von Franz Roman Schmid

Aufzeichnung der Veranstaltung (Ackerl's Beitrag ab Minute 45:00 und Schmid's ab 30:50)

Pressemeldung

Information zu VHS Science / University Meets Public

Peter Slominski und Emanuel Lerch erhalten Wissenschaftspreise 2023 der Margaretha Lupac-Stiftung

Am 5. Dezember 2023 wurden im Palais Epstein die Demokratiepreise 2022 und die Wissenschaftspreise 2023 der Margaretha Lupac-Stiftung verliehen. Der Wissenschaftspreis 2023 ging an zwei Wissenschafter der Universität Wien: den Politikwissenschafter Peter Slominski und den Rechtswissenschafter Emanuel Lerch

Slominski erhielt die Auszeichnung für sein wissenschaftliches Gesamtwerk, das seit 30 Jahren Themen wie Grundrechte, Demokratie und exekutives Regieren auf supranationaler Ebene beleuchtet. Er ist Vizestudienprogrammleiter des Instituts für Politikwissenschaft und trägt mit seiner Lehr- und Forschungstätigkeit maßgeblich zum Verständnis europäischer Migrationspolitik und den inneren Funktionsweisen des politischen Systems der EU sowie dem Zusammenwirken mit nationalen Institutionen bei. 

Lerch erhielt die Auszeichnung für seine Dissertation "Demokratie und Autonomie – Eine Analyse entlang der EMRK". Die Jury betonte, dass Lerch überzeugend zeigte, dass der Schutz der Autonomie nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für die Entwicklung demokratischer Gesellschaftsorganisationen relevant ist. Diese Arbeit leistet mit der wissenschaftlichen Fundierung dieses komplexen Zusammenhangs einen Beitrag zur Demokratieentwicklung.

Die Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie vergibt seit 2004 alternierend den Demokratie- und den Wissenschaftspreis. Der Preis wird an Personen und Initiativen vergeben, die sich für Demokratie, Grund- und Menschenrechte einsetzen und wichtige Denkanstöße liefern. Ausgezeichnet werden Arbeiten, die das Verständnis für die Grundlagen, die Funktionsweise und die Grundwerte der österreichischen Republik fördern und die dazu beitragen, die Bedeutung von Toleranz im Diskurs über Fragen der Politik, Kunst und gesellschaftlichen Entwicklungen zu vermitteln.

Institut für Politikwissenschaft

Centre for European Integration Research (EIF)

Website von Peter Slominski

Website von Emanuel Lerch

Institut für Rechtsphilosophie

Pressemeldung der Parlamentsdirektion

Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie

Pseudotorinia grasemanni – Bernhard Grasemann wird Namensgeber für neu entdecke fossile Schneckenart aus dem Miozän

Die Autoren Mathias Harzhauser und Bernhard Landau benannten in ihrer wissenschaftlichen Publikation eine neu gefundene Schneckenart, die pseudotorinia grasemanni, aus der Periode des Miozäns nach dem Geologen Bernhard Grasemann. Die pseudotorinia grasemanni wurde in Sedimenten des Wiener Beckens gefunden und ist eines der Opfer der Klimaveränderungen im Miozän, das vor etwa 23 Millionen Jahren begann und vor etwa 5 Millionen Jahren endete.

Grasemann ist stellvertretender Leiter des Instituts für Geologie an der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die analytische und numerische Modellierung der Verformung von Gestein und die Exhumierung von Gesteinen in Kollisionsorogenen. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität Wien ist Grasemann unter anderem Vorsitzender des Österreichischen Nationalkomitees für Geowissenschaften und Vizepräsidentin der Österreichischen Geologischen Gesellschaft.

Institut für Geologie

Website von Bernhard Grasemann

Pressemeldung

Paper "The Architectonicidae and Mathildidae (Gastropoda, Heterobranchia) of the Miocene Paratethys Sea—victims of the Miocene Climatic Transition"

Ines Rössl erhält Gabriele-Possanner-Förderungspreis

Ines Rössl bekam am 5. Dezember 2023 anlässlich des Tags der Geschlechterforschung einen der Gabriele-Possanner-Förderungspreise vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) verliehen. Die Förderungspreise sind mit 12.000 Euro dotiert und werden zur Auszeichnung wissenschaftlicher Einzelleistungen vergeben, die zur Verwirklichung der Etablierung der Geschlechterforschung in wissenschaftlichen Disziplinen beitragen.

Rössl erhielt die Auszeichnung für ihre Dissertation, in der sie sich auf das Konzept der Intersektionalität fokussiert, welches sie zum Instrument rechtskritischer Analyse macht. Insbesondere beleuchtet sie das (europäische und österreichische) Migrationsrecht sowie ausgewählte migrationsrechtliche Fragestellungen und die dazugehörige Judikatur. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Rechtsphilosophie, Sozialrecht, Legal Gender Studies, Migrationsrecht und Antidiskriminierung. Mit ihrer Forschung trägt sie nicht nur zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung bei, sondern auch zur Sichtbarmachung ihrer gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Relevanz.

Institut für Rechtsphilosophie

Website von Ines Rössl

Pressemeldung des BMBWF 

Information zu den Gabriele-Possanner-Preisen

Anton Zeilinger wird Ehrenbürger der Stadt Wien

Wie am 5. Dezember von Bürgermeister Michael Ludwig bekanntgegeben, erhält der Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien. Die Verleihung der Urkunden an ihn und Zeitzeugin Erika Friedman wird bei einer entsprechenden Zeremonie zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

Anton Zeilinger prägt seit Jahrzehnten den Wissenschaftsstandort Wien maßgeblich mit und trägt zu dessen international anerkannten Exzellenz bei. Zeilinger zeigt auf, wie es gelingen kann, Wissensgrenzen herauszufordern und zu bahnbrechenden Erkenntnissen für die Forschung zu gelangen. Die Auszeichnung der Ehrenbürgerschaft wird gemäß ihrem Ansehen, ihrer Bedeutung und Würde sehr selten verliehen. In den vergangenen zwanzig Jahren haben 14 Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur die Ehrenbürgerschaft erhalten.

Konrad Paul Liessmann wird mit Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet

Konrad Paul Liessmann nahm am 7. Dezember das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst im Oratorium der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien entgegen. Liessmann wurde für seinen langjährigen Beitrag zur Kultur und ihrem Wandel in Österreich ausgezeichnet. 

Liessmann war ab 1995 außerordentlicher Professor an der Universität Wien und ab 2011 Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik. Zudem hatte er verschiedene Aufgaben in der Universitätsverwaltung inne und ist nun auch nach seiner Emeritierung im Herbst 2018 dem Institut für Philosophie verbunden. Er gilt als einer der bekanntesten Philosophen Österreichs und lieferte mit seiner Forschung bedeutende Einblicke insbesondere in den Bereichen Bildungstheorie, Kunst- und Kulturphilosophie und Gesellschafts- und Medientheorie.

In seiner Dankesrede betonte Konrad Paul Liessmann die Verbindung der Auszeichnung mit den Bereichen Wissenschaft und Kunst, die er als zentrale Elemente seines beruflichen Lebens bezeichnete. Er unterstrich die Bedeutung der Freiheit und ermutigte dazu, diese Freiheit entschlossen zu verteidigen, wo immer sie bedroht erscheint. "Um diese Freiheit war es mir immer gegangen, und die Auszeichnung, die mir heute verliehen wurde, betrachte ich auch als Ermutigung, für diese Freiheit weiter einzutreten und sie überall in den Künsten und Wissenschaften einzufordern, wo sie mir bedroht erscheint", so Liessmann.

Institut für Philosophie

Website von Konrad Paul Liessmann

Pressemeldung

Information zum Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst

Award of Excellence für sieben Uni Wien Wissenschafter*innen

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vergibt das Bundesministerium für Bilsung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) jedes Jahr den "Award of Excellence" um herausragende Dissertationen zu würdigen. Mit diesem Staatspreis, der mit € 3000.- dotiert ist und aus Mitteln der Studienförderung finanziert wird, werden seit 2008 jährlich die 40 besten Dissertationen des abgelaufenen Studienjahrs honoriert.

Die Universität Wien freut sich, dass bei der diesjährigen feierlichen Überreichung des Preises am 7. Dezember 2023 in der Aula der Wissenschaften, sieben Preisträger*innen von der Universität Wien ausgezeichnet wurden: Sarah Hutterer (Institut für Germanistik), Karolina Klockmann (Institut für Statistik und Operations Research), Markus Ostermann (Institut für Physikalische Chemie), Elena Andrea Ritschard (Department für Neurowissenschaften und Entwicklungsbiologie), Julius Schumann (Institut für Zivilverfahrensrecht), Katharina Seibert (Institut für Zeitgeschichte), Diederik van Engelburg (Institut für Mathematik).

Institut für Germanistik

Institut für Statistik und Operations Research

Institut für Physikalische Chemie

Department für Neurowissenschaften und Entwicklungsbiologie

Institut für Zivilverfahrensrecht

Institut für Zeitgeschichte

Institut für Mathematik