Myanmar: Wie geht es mit den Reformen weiter?

Veranstaltung mit Experten aus Myanmar und österreichischen ForscherInnen

Am 25. Februar um 11 Uhr veranstaltet das Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien eine Podiumsdiskussion mit hochrangigen Experten aus Myanmar sowie ForscherInnen aus Österreich. Im Zentrum stehen dabei die jüngsten politischen Entwicklungen nach den historischen Parlamentswahlen im November 2015. An der Gesprächsrunde nehmen der angesehene politische Analyst und ehemalige politische Gefangene, Khin Zaw Win teil, sowie Sai Khaing Myo Tun von der Yangon Universität, der zurzeit eine von der Austrian Development Agency (ADA) finanzierte Gastprofessor an der Universität Wien innehat.

Die Parlamentswahlen in Burma/Myanmar im November 2015 waren die ersten freien und fairen Wahlen nach jahrzehntelanger Militärherrschaft. Sie sind der Höhepunkt des Reformprozesses, der 2010 begonnen hat und der zu einem umfassenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandel geführt hat. Die bisherige Oppositionsführerin, Friedensnobelpreisträgerin und Gallionsfigur der Demokratiebewegung, Aung San Suu Kyi und ihre Partei, die National League for Democracy (NLD), haben die Wahl deutlicher gewonnen, als zuletzt vermutet wurde. Damit hat sich das Machtgefüge im Parlament zu Gunsten der zivilen Kräfte verschoben.

Nach der konstituierenden Sitzung des Parlaments am 1. Februar stehen weitere wichtige Schritte zur Neuverteilung der Macht an: die Wahl des Präsidenten und die Bildung der Regierung. Alle Vorgänge werden auch von der erstarkten Zivilgesellschaft und vor allem von den zahlreichen ethnischen Gruppen mit Spannung und Sorge beobachtet. Denn die politischen Institutionen in Myanmar sind noch jung und der historische Prozess der Machtübergabe ist stark umkämpft und birgt viele Gefahren.

Hochkarätige DiskutantInnen
Die Podiumsdiskussion am 25. Februar findet im Rahmen eines Workshops statt, dessen Initiator Wolfram Schaffar vom Institut für Internationale Entwicklung ist. Wolfram Schaffar ist Professor für Entwicklungsforschung und Politikwissenschaft am Institut für Internationale Entwicklung und war einer der ersten westlichen Wissenschafter, die an der Yangon und der Mandalay Universität unterrichten konnten. 2013 hat er die nationale Curriculum-Kommission unterstützt, das Fach Politikwissenschaft an den staatlichen Universitäten wieder einzuführen. Er forscht zu Demokratisierung und Verfassungsfragen und wird diese Perspektive in die Diskussion einbringen.

Khin Zaw Win ist Direktor des Tampadipa-Institut in Yangon, Myanmar. Er ist ein ehemaliger politischer Gefangener, enger Kooperationspartner zahlreicher internationaler politischer Stiftungen und Think Tanks in Myanmar und einer der angesehensten politischen Analysten des Landes. Über zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen mit unterschiedlichen Parteien hat er die Arbeit des Parlaments begleitet und die Wahlen mit vorbereitet. In seinem Beitrag wird er unter anderem die Rolle der ethnischen Parteien analysieren.

Sai Khaing Myo Tun unterrichtet Internationale Beziehungen an der renommierten Yangon Universität und an der Monywa Universität. Zurzeit ist er als Gastprofessor – finanziert von der Austrian Development Agency (ADA) – am Institut für Internationale Beziehungen der Universität Wien beschäftigt. Während des Tauwetters der letzten Jahre hat er sich gewerkschaftlich engagiert und vertrat Myanmar bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). In seinem Beitrag wird er auf die Reformen im Bildungssystem und auf Gewerkschaftsfragen eingehen.

Mit am Podium sind auch Gabriele Schaumberger (Burmahilfe Österreich) sowie Rainer Einzenberger und Christiane Voßemer, AssistentInnen des Instituts für Internationale Entwicklung der Universität Wien. Es moderiert Ines Höckner (Universität Wien).

Podiumsdiskussion "Myanmar after the historic elections of 2015"
Zeit:
Donnerstag, 25. Februar 2016, 11 Uhr
Ort: Alois-Wagner-Saal (C3), Sensengasse 3, 1090 Vienna

Anmeldung unter: ines.hoeckner(at)univie.ac.at

Weitere Informationen: http://ie.univie.ac.at/neuigkeiten/veranstaltungen/

Wissenschaftlicher Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Wolfram Schaffar

Institut für Internationale Entwicklung
Universität Wien
1090 - Wien, Sensengasse 3
+43-1-4277-239 06
wolfram.schaffar@univie.ac.at

Rückfragehinweis

Mag. Alexandra Frey

Media Relations Manager
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