Lise-Meitner-Lectures an der Universitätsbibliothek Wien

Zu Ehren der außergewöhnlichen Physikerin Lise Meitner finden heuer erstmals die Lise-Meitner-Lectures statt. Schauplatz dieser Veranstaltungsreihe ist u.a. die Universitätsbibliothek Wien. Am Montag, 20. Oktober 2008, 18 Uhr, finden dort Vorträge zu Biografie und Werk Lise Meitners und eine Podiumsdiskussion zum Thema "Frauen in der Wissenschaft: Kein Thema mehr?" statt. Die Lise-Meitner-Lectures sind öffentlich und kostenfrei zugänglich.

Die Österreichische Physikalische Gesellschaft (ÖPG) und die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) haben zu Ehren der großen Physikerin die Lise-Meitner-Lectures ins Leben gerufen. Mit dieser neuen Veranstaltungsreihe sollen herausragende Wissenschafterinnen einem breiten Publikum vorgestellt werden, insbesondere SchülerInnen, Studierenden und NachwuchsforscherInnen. Veranstaltungsorte sind Wien und Berlin: Beide Städte waren wichtige Stationen im Leben von Lise Meitner.

Vorträge und Podiumsdiskussion
Im Großen Lesesaal der Universitätsbibliothek Wien finden am Donnerstag, 20. Oktober 2008, 18 Uhr, zwei Vorträge zur Person Lise Meitner statt:

Lore Sexl, Schülerin und Vertraute Lise Meitners, spricht zum Thema "Der Boden auf dem ich stehe: Lise Meitner und Wien", und

Charlotte Kerner hält den Vortrag "Die tiefe Freude an der reinen Erkenntnis: Nachdenken über das Vorbild Lise Meitner". Kerner erhielt 1987 den Deutschen Jugendliteraturpreis für die Biografie "Lise, Atomphysikerin – Die Lebensgeschichte der Lise Meitner".

Anschließend diskutieren am Podium unter dem Motto "Frauen in der Wissenschaft: Kein Thema mehr?" u.a.: Ingela Bruner, Rektorin der Universität für Bodenkultur, Gerd Litfin, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Renée Schroeder, Professorin für RNA Biochemie der Universität Wien und Vizepräsidentin des FWF, und Helga Stadler, Professorin für Physik der Universität Wien.

Die Lise-Meitner-Lectures sind öffentlich und kostenfrei zugänglich.

Zur Biografie von Lise Meitner
Lise Meitner (1878-1968) widmete ihr Leben der Wissenschaft: Sie arbeitete auf dem Gebiet der Atomphysik und entdeckte zusammen mit Otto Hahn mehrere radioaktive Nuklide (Sorten von Atomkernen). 1939 lieferte sie die erste physikalisch-theoretische Erklärung der Kernspaltung. Lise Meitner war eine der bedeutendsten Physikerinnen ihrer Zeit. Sie gehörte zu den ersten in Österreich zum Studium zugelassenen Frauen und war 1906 die zweite Frau, die an der Universität Wien promovierte. In Berlin habilitierte sie 1922 als erste Frau in Deutschland im Fach Physik. 1926 wurde sie in Berlin – als erste Frau im Bereich Physik – außerordentliche nichtbeamtete Professorin.

Als Jüdin musste Lise Meitner im Juli 1938 unter Lebensgefahr nach Stockholm fliehen. Sie besaß eine außergewöhnliche fachliche Begabung und gehört zu den herausragenden Wissenschafterinnen des 20. Jahrhunderts.

Lise-Meitner-Lectures Wien
Zeit: Montag, 20. Oktober 2008, 18 Uhr
Ort: Großer Lesesaal der Universitätsbibliothek Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien

Programm und weitere Information unter: www.lise-meitner-lectures.de

Rückfragehinweis:
Mag. Pamela Stückler
Universitätsbibliothek Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-150 66
M +43-664-602 77-150 66
pamela.stueckler(at)univie.ac.at

Foto: Lise Meitner, Copyright: Lore Sexl