Konferenz zum Mehrwert des Doktorats

Im Zentrum der diesjährigen Jahreskonferenz des DoktorandInnenzentrums der Universität Wien am Donnerstag, 30. Juni 2011, steht die Frage, inwiefern ein Doktoratsstudium heutzutage für die persönliche Karriere wertvoll ist. Beiträge dazu und zur Weiterentwicklung des Doktorats liefern renommierte Vortragende aus Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft, u.a. Rektor Georg Winckler, "Der Standard"-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid und Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen.

Der Abschluss eines Doktoratsstudiums ist in der Regel die Voraussetzung für eine wissenschaftliche Karriere. Studien belegen jedoch, dass die Mehrzahl der DoktorandInnen Karriere außerhalb des Wissenschaftsbereichs macht. In Österreich findet sich etwa ein Drittel aller DoktorandInnen in Arbeitsbereichen wieder, die nicht in direktem Bezug zum Universitätsabschluss stehen. Vor diesem Hintergrund wird die Frage nach dem (Mehr-)Wert des Doktorats zunehmend zum Thema, auch hinsichtlich einer möglichen Weiterentwicklung des Doktorats.

"Vergeudete Zeit" oder wertvolle Forschungserfahrung?
Die Jahrestagung des DoktorandInnenzentrums "Why doing a good PhD is never a waste of time. The Added Value of the Doctorate" greift den Artikel "The disposable academic: Why doing a PhD is often a waste of time" in "The Economist" vom Dezember 2010 auf: Darin steht zu lesen, dass der (Mehr-)Wert einer Doktoratsausbildung für Karrieren außerhalb der Wissenschaft heute oft als "vergeudete Zeit" angesehen wird. "Wir wollen den Gegenbeweis dazu liefern, denn die Doktoratsausbildung ist eine wertvolle Forschungserfahrung in einem professionellen Umfeld auf internationalem Niveau – unabhängig davon, wohin die Karrierewege die AbsolventInnen führen", betont Lucas Zinner, Leiter des DoktorandInnenzentrums der Universität Wien.

"Das Doktorat beinhaltet weit mehr als das Vorschlagen eines Dissertationsthemas und das anschließende Abgeben der fertigen Arbeit", so Rektor Georg Winckler: "Vielmehr soll ein Doktorat mit einem Forschungsprozess verknüpft sein, der auf einem Dialog zwischen DissertantIn und betreuenden WissenschafterInnen aufbaut. Dies soll für alle DoktorantInnen Realität werden", sagt Winckler, der sich in den vergangenen Jahren auf europäischer und nationaler Ebene intensiv dafür eingesetzt hat, die Qualität im Doktorat zu verbessern.

An der Universität Wien wurden seit dem Wintersemester 2009/10 alle Doktoratstudien auf die europäische Studienarchitektur umgestellt und neue Curricula eingeführt: "Das Kernstück des neuen Doktorats ist die individuelle Disserationsvereinbarung innerhalb eines flexiblen Rahmencurriculums", ergänzt Heinz W. Engl, designierter Rektor der Universität Wien. "Aufbauend auf eine Präsentation vor einem Doktoratsbeirat, der die Chancen des Projekts beurteilt, werden dabei zwischen Universität, BetreuerInnenteam und dem Dissertanten/der Dissertantin die Ziele und die wechselseitigen Verpflichtungen vereinbart. In dieser Phase hat man Rechte und Pflichten eines sogenannten 'early stage researchers', unabhängig davon, für welchen Berufsweg man sich nach dem Doktorat entscheidet."

Vielfältiges Programm
Nach Begrüßung und Einleitung durch Reinhold R. Grimm, stellvertretender Vorsitzender des Universitätsrats, und Lucas Zinner halten Rektor Georg Winckler und "Der Standard"-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid die Keynotes. Am Nachmittag werden zwei Sessions angeboten: In "Session I" moderiert Melita Kovačević, Vizerektorin für Forschung und Technologie an der Universität Zagreb und Mitglied des Steering Committee des EUA Council for Doctoral Education (EUA-CDE), Beiträge von Stefan Böhm (Zentrum für Physiologie und Pharmakologie, Medizinische Universität Wien), Tecumseh Fitch (Department für Kognitionsbiologie) und Franz Stefan Meissel (Institut für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte); in der "Session II" melden sich Ayşe Çağlar (Institut für Kultur- und Sozialanthropologie), Susanne Weigelin-Schwiedrzik (Dekanin der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät) und Daniela Pillgrab (Beijing Normal University) zu Wort.

Abschließend diskutieren Heinz W. Engl, designierter Rektor der Universität Wien, Christian Fritzsche (Geschäftsführer der Wiener Niederlassung von Korn/Ferry), Melita Kovačević (Universität Zagreb) sowie der Nationalratsabgeordnete und ehemalige Grüne Klubobmann Alexander Van der Bellen am Podium. Moderation: Klaus Taschwer ("Der Standard").

"Why doing a good PhD is never a waste of time. The Added Value of the Doctorate"
Zeit:
Donnerstag, 30. Juni 2011, 9 Uhr
Ort: Palais Clam-Gallas (Institut Français), Währingerstraße 30, 1090 Wien

Die Konferenz findet in englischer Sprache statt; Anmeldung bis 22. Juni 2011 möglich – online über die Website (siehe unten) oder per Email.

Programm und Anmeldung

Rückfragehinweis
Mag. Dr. Lucas Zinner
Leiter des DoktorandInnenzentrums
Universität Wien
1090 Wien, Berggasse 7
T +43-1-4277-182 24
M +43-664-602 77-182 24
lucas.zinner(at)univie.ac.at

Rückfragehinweis

Dr. Lucas Zinner

Leiter des DoktorandInnenzentrums
Universität Wien
1090 - Wien, Berggasse 7
+43-1-4277-182 26
lucas.zinner@univie.ac.at