Konferenz zum Mehrwert des Doktorats
15. Juni 2011
"'Why doing a good PhD is never a waste of time?' The Added Value of the Doctorate" lautet der Titel der Jahreskonferenz des DoktorandInnenzentrums am 30. Juni 2011.
Welchen besonderen Wert hat ein Doktoratsstudium heutzutage für die persönliche Karriere, und was zeichnet AbsolventInnen eines Doktoratsstudiums aus? Fragen wie diese stehen im Zentrum der diesjährigen Jahreskonferenz des DoktorandInnenzentrums "'Why doing a good PhD is never a waste of time?' The Added Value of the Doctorate", die am Donnerstag, 30. Juni 2011, im Palais Clam-Gallas stattfindet. Beiträge liefern renommierte Vortragende aus Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft, u.a. Rektor Georg Winckler, "Der Standard"-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid und Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen.
Der Abschluss eines Doktoratsstudiums ist in der Regel die Voraussetzung für eine wissenschaftliche Karriere. Wie verschiedene Studien zeigen, bestreitet die Mehrzahl der DoktorandInnen jedoch eine Karriere außerhalb des Wissenschaftsbereichs. In Österreich findet sich rund ein Drittel aller DoktorandInnen in Arbeitsbereichen wieder, die nicht in direktem Bezug zum Universitätsabschluss stehen. Vor diesem Hintergrund wird die Frage nach dem (Mehr-)Wert des Doktorats zunehmend zum Thema, auch hinsichtlich einer möglichen Weiterentwicklung des Doktorats.
"Vergeudete Zeit" oder wertvolle Forschungserfahrung?
Die Jahrestagung des DoktorandInnenzentrums nimmt Bezug auf den Artikel "The disposable academic: Why doing a PhD is often a waste of time" in "The Economist" vom Dezember 2010: Darin wird festgestellt, dass der (Mehr-)Wert einer Doktoratsausbildung für Karrieren außerhalb der Wissenschaft nicht uneingeschränkt anerkannt wird, sondern oft als "vergeudete Zeit" angesehen wird. "Motiviert von diesem Artikel haben wir uns entschieden, auf der diesjährigen Konferenz den Gegenbeweis anzutreten. Die Doktoratsausbildung will eine Forschungserfahrung in einem professionellen Umfeld auf internationalem Niveau sein, unabhängig davon, wohin die Karrierewege die AbsolventInnen führen", betont Lucas Zinner, Leiter des DoktorandInnenzentrums.
"Das Doktorat beinhaltet weit mehr als das Vorschlagen eines Dissertationsthemas und das anschließende Abgeben der fertigen Arbeit", so auch Rektor Georg Winckler: "Vielmehr soll ein Doktorat mit einem Forschungsprozess verknüpft sein, der auf einem Dialog zwischen DissertantIn und betreuenden WissenschafterInnen aufbaut. Dies soll für alle DoktorantInnen Realität werden", so Rektor Georg Winckler, der sich in den letzten Jahren auf europäischer und nationaler Ebene intensiv dafür eingesetzt hat, die Qualität im Doktorat besser zu sichern.
An der Universität Wien wurden seit dem Wintersemester 2009/10 alle Doktoratstudien auf die europäische Studienarchitektur umgestellt und neue Curricula eingeführt: "Das Kernstück des neuen Doktorats ist die individuelle Dissertationsvereinbarung innerhalb eines flexiblen Rahmencurriculums", ergänzt der designierte Rektor Heinz W. Engl. "Aufbauend auf eine Präsentation vor einem Doktoratsbeirat, der die Chancen des Projekts beurteilen soll, werden dabei zwischen Universität, BetreuerInnenteam und dem Dissertanten/der Dissertantin die Ziele und die wechselseitigen Verpflichtungen vereinbart. In dieser Phase hat man Rechte und Pflichten eines sogenannten 'early stage researchers', unabhängig davon, für welchen Berufsweg man sich nach dem Doktorat entscheidet."
Vielfältiges Programm
Auf der Konferenz wird das Thema Doktoratsausbildung in einen breiten Kontext gestellt. Renommierte VertreterInnen aus Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft diskutieren Fragen wie: Wie können Universitäten das Bewusstsein ihrer AbsolventInnen in Bezug auf ihre erworbenen außer- und überfachlichen Fertigkeiten und deren Mehrwert für den Arbeitsmarkt schärfen? Nutzen ArbeitgeberInnen das Potenzial der AbsolventInnen eines Doktoratsstudiums? Werden die Studierenden auch auf nicht-akademische Karrieren vorbereitet? Wie kann der Mehrwert eines Doktoratsstudiums stärker in der Öffentlichkeit verankert werden?
Den Auftakt bildet die Begrüßung und Einleitung durch Reinhold R. Grimm, stellvertretender Vorsitzender des Universitätsrats, und Lucas Zinner. Die beiden anschließenden Keynotes werden um 10 Uhr von Rektor Georg Winckler und um 11.30 Uhr von "Der Standard"-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid gehalten.
Das Nachmittagsprogramm teilt sich in zwei Sessions: Moderiert von Melita Kovačević, Vizerektorin für Forschung und Technologie an der Universität Zagreb und Mitglied des Steering Committee des EUA Council for Doctoral Education (EUA-CDE), werden im ersten Block (13:30 Uhr) Stefan Böhm (Zentrum für Physiologie und Pharmakologie, Medizinische Universität Wien), Tecumseh Fitch (Department für Kognitionsbiologie) und Franz Stefan Meissel (Institut für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte) mit Beiträgen vertreten sein. In der "Session II" (15:30 Uhr) melden sich Ayşe Çağlar (Institut für Kultur- und Sozialanthropologie), Susanne Weigelin-Schwiedrzik (Dekanin der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät) und Daniela Pillgrab (Beijing Normal University) zu Wort.
Podiumsdiskussion und Sommerfest
Zum Abschluss der Veranstaltung findet eine Podiumsdiskussion unter der Moderation von Klaus Taschwer ("Der Standard") statt. Als TeilnehmerInnen haben sich der designierte Rektor Heinz W. Engl, Christian Fritzsche (Geschäftsführer der Wiener Niederlassung von Korn/Ferry), Melita Kovačević (Universität Zagreb) sowie der Nationalratsabgeordnete und ehemalige Grüne Klubobmann Alexander Van der Bellen angekündigt. Um den intensiven Tag gemütlich ausklingen zu lassen, laden die VeranstalterInnen nach der Konferenz zu einem Sommerfest in den Garten des Palais Clam-Gallas. (red)
Konferenz "'Why doing a good PhD is never a waste of time?' The Added Value of the Doctorate"
Donnerstag, 30. Juni 2011, 9 Uhr
Palais Clam-Gallas (Institut Français)
Währingerstraße 30, 1090 Wien
Nähere Informationen und Programm
Die Konferenz findet in englischer Sprache statt. Um Anmeldung – online oder per E-Mail (event.doktorat(at)univie.ac.at) – bis 22. Juni 2011 wird gebeten.
Downloads:
Einladung_Jahreskonferenz.pdf
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