Internationale Konferenz zu islamischer Bildung in Südosteuropa
20. Oktober 2009Vom 23. bis 25. Oktober 2009 findet die Konferenz "Islamische Bildung in Südosteuropa" an der Universität Wien statt. Über 35 WissenschafterInnen stellen Bildungskonzepte und Institutionen aus Südosteuropa vor. Ein Ziel der Veranstaltung ist es, ein Netzwerk unter den Bildungseinrichtungen für muslimische Kinder in Südosteuropa einzurichten. Zur Eröffnung am Freitag, 23. Oktober, 17.00 Uhr, hält Mustafa Ceric, Großmufti aus Bosnien-Herzogowina, den Vortrag "Beitrag der religiösen Erziehung zum Frieden auf dem Balkan" im Großen Festsaal.
Laut des von der Menschenrechtsorganisation "International Helsinki Federation for Human Rights (IHF)" im März 2005 veröffentlichten Berichts zur Lage der MuslimInnen in der Europäischen Union wird die Zahl der in Europa lebenden Muslime auf mehr als 20 Millionen geschätzt. Die steigende Zahl der MuslimInnen in Europa stellen Politik, Wirtschaft und Gesetzgebung vor neue Herausforderungen. Die neue muslimische Zuwanderung in den mittel- und südosteuropäischen Beitrittsländern der europäischen Union erhöht den Druck auf die Politik, neue Konzepte zur Integration der muslimischen Minderheit zu entwickeln. Die bisherige Vorstellung, die Zuwanderung durch restriktive Regelungen steuern zu können, erwies sich als nicht zukunftsfähiges Konzept und scheiterte an der europäischen Wirklichkeit.
Länder wie Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Rumänien, Serbien und Slowenien die seit Jahrhunderten mit muslimischen Minderheiten zusammenleben, sind unter diesen neuen Verhältnissen gezwungen, die Stellung der Religionen in ihren Gesellschaften neu zu definieren. Unter den besonderen Bedingungen Südosteuropas kommt der Erziehung muslimischer Kinder in diesem Prozess eine besondere Bedeutung zu, damit die in Südosteuropa heranwachsenden MuslimInnen mit einer europäischen Identität verwachsen. Ednan Aslan, Professor für islamische Religionspädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien und Organisator der Konferenz, meint dazu: "Eine europäisch geprägte, religiöse Bildung kann einen Beitrag zur Harmonie zwischen einer islamischen und einer europäischen Identität leisten. Dies setzt allerdings voraus, dass die Religion – in diesem Fall der Islam – so verstanden wird, dass sie für gläubige MuslimInnen die theoretische Grundlage liefert, um über Traditionen, die sich mit modernen Werten wie Menschenrechte, Pluralismus und Demokratie nicht vereinbaren lassen, kritisch zu reflektieren."
Organisiert wird die Konferenz vom Institut für Bildungswissenschaft (Islamische Religionspädagogik) der Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsphilosophie, Religions- und Kulturrecht der Universität Wien, dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa, der Österreich Kooperation und der Österreichischen Kulturvereinigung.
Konferenz "Islamische Bildung in Südosteuropa"
Zeit: Freitag, 23., bis Sonntag, 25. Oktober 2009
Ort: Universität Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring1, 1010 Wien
Weitere Informationen und Programm: http://islamiceducationinsee.univie.ac.at/index.php?id=50482
Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Ednan Aslan, M.A.
Institut für Bildungswissenschaft
Universität Wien
1090 Wien, Maria-Theresien-Straße 3
T +43-1-4277-467 61
M +43-664-602 77-467 61
ednan.aslan(at)univie.ac.at
Rückfragehinweis:
Mag. Veronika Schallhart
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 30
M +43-664-602 77-175 30
veronika.schallhart(at)univie.ac.at