Grüne Prozesse und nachhaltige Materialien für eine zirkuläre Bioökonomie

Cluster of Excellence "Circular Bioengineering"

Im Exzellenzcluster "Circular Bioengineering" arbeiten Forschende der BOKU University, der Universität Wien und Graz sowie der Technischen Universität Wien und Graz an grünen Prozessen und Materialien, um die Grundlage für eine zirkuläre Bioökonomie zu schaffen. Seitens der Universität Wien ist die Chemikerin Gunda Köllensperger mit an Bord.

Die Ressourcen auf der Erde sind begrenzt – die Ausbeutung für Konsumgüter schafft zwar kurzfristig Wohlstand, bedeutet jedoch langfristig eine Gefährdung der Lebensgrundlage für Mensch und Tier. Im neuen Exzellenzcluster "Circular Bioengineering" haben sich Wissenschafter*innen von fünf österreichischen Universitäten zusammengetan, um Alternativen zu finden. Mit ihrer Forschung zu zirkulären, umweltfreundlichen Bioprozessen und innovativen Materialien aus erneuerbaren Rohstoffen verfolgen sie ein gemeinsames Ziel: den wirtschaftlichen Wachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln.

Was ist die Exzellenzinitiative?

Mit der Exzellenzinitiative excellent=austria hat Österreich ein neues Kapitel in der Grundlagenforschung aufgeschlagen: Forschende erhalten die Möglichkeit, herausragende Forschungsleistungen auf einem Gebiet oder auch interdisziplinär zu erreichen und dieses Forschungsfeld auf internationalem Top-Niveau langfristig in Österreich zu verankern. Die Universität Wien ist an sieben Exzellenzclusters beteiligt.

Transformation der Wirtschaft

Das Cluster ermöglicht den Forschungsgruppen ihre Kräfte zu bündeln und drei wichtige, miteinander in Verbindung stehende Themen in den Blick zu nehmen: natürliche Ressourcen, mikrobielle und enzymatische Umwandlungsmethoden sowie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Die Universität Wien ist in den Bereichen grüne Material- und Verbundwerkstofftechnologien, analytische Chemie und Prozessmodellierung federführend: Jürgen Zanghellini setzt Computersimulationen und künstliche Intelligenz ein, um moderne Biotechnologie Stoff- und Energie effizienter zu machen. Gunda Köllensperger, Leiterin des Instituts für Analytische Chemie der Universität Wien und Mitglied des Board of Directors, entwickelt Messverfahren, um die einzelnen mikrobiellen Zellfabriken zu analysieren.


Modernste Technologien, multidimensionale Daten, computergestützte Simulationen und KI sind unsere Werkzeuge zur Optimierung zirkulärer Prozesse und Materialien


Alexander Bismarck und Robert Woodward wiederum entwickeln innovative biobasierte Materialien mit dem Ziel fossil gewonnene, nicht abbaubare Materialien zu ersetzen und Lebenszyklen der Materialien zu erhöhen. Die beiden Materialchemiker kooperieren dabei mit Gunda Koellensperger, welche die biobasierten Materialien in Bezug auf Abbaubarkeit und Ausbreitung in der Umwelt untersucht.

Chemie als Problemlösekraft der Zukunft

Die Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit sei die zentrale Herausforderung unserer Generation, erklärt Marko Mihovilovic von der Technischen Universität Wien, und die Chemie könne hier als zentrale Problemlösungskraft der Zukunft hervortreten.

Den Lead des Projekts übernimmt Roland Ludwig von der BOKU University (Director of Research). Von der Universität Wien ist Gunda Köllensperger von der Fakultät für Chemie im Board of Directors vertreten. Weiters sind als Key Researchers Jürgen Zanghellini, Alexander Bismarck und Robert Woodward im Team des Clusters.

Board of Directors und beteiligte Forschungsstätten

FWF-Fördervolumen: 16 Millionen Euro

Über Gunda Köllensperger

Gunda Köllensperger ist Leiterin des Instituts für Analytische Chemie der Fakultät für Chemie an der Universität Wien. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf Massenspektrometrie, anorganischer Spurenanalytik, Metallomics und Metabolomics. Mehr zur Forschung von Gunda Köllensperger