Förderung für zwei Doktoratsprogramme und eine neue Forschungsgruppe an der Universität Wien

Studierende der Universität unterhalten sich in einer Lernsituation

Doktoratsprogramme in der Chromosomenbiologie und der Geschichte und Forschungsgruppe zu Frühgeborenen an der Universität Wien

Die vom Wissenschaftsfond FWF geförderten Doktoratsprogramme ermöglichen die wissenschaftliche Ausbildung von Doktorand*innen im Rahmen bestehender strukturierter Doktoratsprogramme an österreichischen Forschungsstätten. Ziel ist es, Ausbildungsstrukturen nachhaltig zu festigen und hoch qualifizierten Nachwuchsforschenden exzellente Rahmenbedingungen zu ermöglichen.

Doktoratsprogramm "Genome Instability"

Unter der Leitung des Chromosomenbiologen Christopher Campbell von der Universität Wien wird das Doktoratsprogramm "Genome Instability" mit 2,1 Millionen Euro vom FWF gefördert. Der Schwerpunkt dieses Doktoratsprogramms liegt darauf, zu verstehen, wie Zellen mit Schäden am Genom umgehen und was passiert, wenn sie dies nicht tun. Um dieses wichtige Forschungsgebiet voranzutreiben, wurde ein gezieltes Schulungsprogramm entwickelt, um Expert*innen für die Ursachen und Folgen von Genominstabilität auszubilden. Die Studierenden des Doktoratsprogramm "Genominstabilität" erlernen das notwendige theoretische Wissen und sammeln praktische Erfahrungen mit modernen Techniken zur Genominstabilitätsforschung.

Doktoratsprogramm "The Dynamics of Change and the Logics of Transformation: State, Society, and Economy at Critical Junctures"

Dieses Doktoratsprogramm wird vom Historiker Jannis Panagiotidis von der Universität Wien geleitet und mit 1,6 Millionen Euro vom FWF gefördert. Im Ausgangsfrage des neuen Programms ist: Wie verändern sich Gesellschaften infolge historischer Umbrüche? Diese Frage beschäftigt die Forschung verstärkt, seit auf das Ende des Sozialismus im Jahr 1989 nicht das "Ende der Geschichte", sondern eine Reihe von Krisen und gar eine "populistische Revolte" folgten. Mit Karl Polanyi wird in diesem Doktoratsprogramm davon ausgegangen, dass Transformation ein dialektischer Prozess von Bewegung und Gegenbewegung ist, der auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Bereichen – Staat, Gesellschaft und Wirtschaft – zu untersuchen ist. Insgesamt sieben Promovierende werden in historischen und gegenwartsbezogenen Fallstudien in interdisziplinärer Perspektive Dynamiken des Wandels und Logiken von Transformation studieren.

Die Universität Wien ist außerdem an einem weiteren Doktoratsprogramm "Vienna Graduate School of Finance" unter Leitung der Wirtschaftsuniversität Wien beteiligt. In diesem Programm wird untersucht, wie das Finanzsystem zur nachhaltigen Resilienz menschlicher Entwicklung angesichts verschiedener existenzbedrohender Risiken, im Besonderen jener verursacht durch Klimawandel, Pandemien und geopolitische Krisen, beitragen kann. 

Neue Forschungsgruppe unter der Leitung von David Berry

Abseits der Doktoratsprogramme erhält auch eine neue Forschungsgruppe unter Leitung des Mikrobiomforschers David Berry von der Universität Wien eine Förderung des FWF. Die Forschungsgruppe zu "Dysfunktionale Darm-Immun-Hirn-Achse in Frühgeborenen" wird mit rund 1,7 Millionen Euro gefördert.