Europaweite Erhebung zur Situation von Familien geht in die dritte Runde

Abb. 1: C: Bild einer Familie

Das "Generations and Gender Programme" befragt in verschiedenen europäischen Ländern die Bevölkerung zu Themen wie Familienplanung und legt dabei einen Fokus auf Geschlechteraspekte und Generationenbeziehungen

Wie geht es den Familien in Österreich? Ende Oktober startet eine Befragung der Bevölkerung unter der Leitung des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF) an der Universität Wien. Sie erfolgt in Kooperation mit dem Vienna Institute of Demography (VID) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Universität Salzburg sowie weiteren Instituten an der Universität Wien. 

Diese Erhebung ermöglicht der Wissenschaft, Politik und Verwaltung sowie gesellschaftlichen Akteur*innen einen europaweiten Einblick in Fragen zu Familien und individueller Lebensplanung. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind ein wichtiges Mittel zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen unserer Zeit. In der Erhebung wird insbesondere auf die Eltern-Kind-Beziehung (Generationenaspekt) sowie die Geschlechterbeziehung (Genderaspekt) Bezug genommen. Die Themen Kinderwunsch, Familienentwicklung, Partnerschaft, Wohlbefinden, Kinderbetreuung, ökonomische Situation, Kinderzahl, Familienplanung, innerfamiliäre Arbeitsteilung, soziale Normen und Werthaltungen, Geschlechterforschung, Generationenbeziehungen werden dabei in den Fokus genommen.

Das "Generations and Gender Programme" (GGP) wurde von den Vereinten Nationen (UNECE – United Nations Economic Commission for Europe) initiiert und zur einheitlichen und systematischen Erfassung familiensoziologischer und demographischer Themenbereiche entwickelt. Es besteht aus mehreren Erhebungswellen in den teilnehmenden Ländern und einer international harmonisierten Datenbank mit demographisch, soziologisch wie ökonomisch relevanten Makroindikatoren. Damit reiht sich das GGP in eine Anzahl weiterer europäischer, geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschungsinfrastrukturen mit Mitgliedschaft Österreichs ein, die die Datengrundlage für die Forschung verbessern sowie langfristige Beobachtungszeiträume und Ländervergleiche ermöglichen.

Bei dieser nunmehr dritten Erhebung im Rahmen des GGP sollen 6.600 Personen befragt werden. Zufällig ausgewählte Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 59 Jahren erhalten einen Einladungsbrief mit der Bitte um Beteiligung an der Befragung. Nach erfolgter Teilnahme wird ein Einkaufsgutschein zugesandt. Die Forscher*innen haben bereits 2008/09 und 2012/13 Befragungen zu diesen Themen durchgeführt. Dadurch sind Vergleiche mit früheren Erhebungswellen möglich. Das GGP ist in Österreich das einzige nationale und auch internationale Forschungsprogramm mit familiensoziologischem und demografischem Fokus.

Die internationale Erhebung wird von einem Team in den Niederlanden koordiniert (NIDI, Netherlands Interdisciplinary Demographic Institute). Neben der österreichischen Gruppe unter der Leitung der Universität Wien sind zahlreiche europäische Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Norwegen, Finnland, Estland, Litauen, Tschechien, Polen, Schweden, Ungarn, Dänemark, Moldawien beteiligt.

Österreichische Fördergeber sind das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und das Bundeskanzleramt, Sektion Familie und Jugend.  

Rückfragehinweis

Mag. Norbert Neuwirth

Projekt: Familienforschung in Österreich
1010 - Wien, Grillparzerstraße 7
+43-1-4277-48911
norbert.s.neuwirth@univie.ac.at

Mag. Alexandra Frey

Media Relations Manager
Universität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
+43-1-4277-17533
+43-664-8175675
alexandra.frey@univie.ac.at