Europa der Sprachen 1365

Von 18. bis 19. September findet das von der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien organisierte Symposium "Europa der Sprachen 1365" statt. Inhaltlicher Schwerpunkt sind die Geschichte und Entwicklung der europäischen Sprachlandschaft seit dem 14. Jahrhundert. Bezugnehmend auf das 650-Jahr-Jubiläum der Universität Wien wird im Rahmen der Tagung eine virtuelle Landkarte, die die komplexe und vielschichtige sprachliche Vielfalt Europas um 1365 dokumentiert, präsentiert.

Die internationalen ExpertInnen diskutieren Fragen zur historischen Erforschung der europäischen Sprachlandschaft, beispielsweise wie die gesellschaftliche Dynamik und die gegenseitigen Beziehungen der Sprachen im 14. Jahrhundert erforscht werden können. "Wir ermöglichen es, mehr über die Sprachen des 14. Jahrhunderts zu erfahren, selbst wenn diese nur mehr spärlich dokumentiert sind und nur wenige Substrate in den heute gesprochenen Sprachen hinterlassen haben", erklärt Johanna Laakso, Finno-Ugristin an der Universität Wien und Mitorganisatorin des Symposiums, ihre Forschungsarbeit. "Wir beschäftigen uns auch damit, wie unser Bild von Kontinuität und Wandel in der Sprachgeschichte entsteht und wie die Geschichte der Sprachen periodisiert, also in 'früh-', 'alt-', 'mittel-', 'spät-' usw. eingeteilt wird", ergänzt Eva-Maria Remberger, Romanistin an der Universität Wien und ebenfalls Mitorganisatorin.

Europas Sprachlandschaften um 1365

Das öffentlich zugängliche Symposium kontextualisiert das Gründungsjahr der Universität Wien sprachlich im europäischen Raum. Am ersten Tag sind die Vorträge in deutscher Sprache und haben die Stadträume Wien und Prag sowie den Sprachraum Nord- und Nordosteuropas zum Inhalt. Der zweite Tag ist zuerst der Dynamik der romanischen Sprachlandschaft auf der iberischen Halbinsel im 14. Jahrhundert gewidmet, dann werden die Sprachen von England sowie Irland thematisiert und zum Abschluss – und damit schließt sich der Kreis – die sprachliche Variation in Ungarn und in Zentralosteuropa.

Virtuelle Landkarte der Sprachen Europas
Aus Anlass des 650-Jahr-Jubiläums der Universität Wien wurde eine virtuelle Landkarte erstellt, welche die komplexe und vielschichtige sprachliche Vielfalt Europas im Gründungsjahr der Universität Wien 1365 dokumentiert. Diese Sprachkarte, die am 18. September der Öffentlichkeit präsentiert wird, wurde mit der freundlichen Unterstützung von euratlas realisiert. Euratlas-Nüssli ist ein Schweizer Unternehmen, das sich auf historische digitale Landkarten spezialisiert hat (www.euratlas.org).

Idee, Planung und Leitung des Symposiums: Johanna Laakso (Finno-Ugristik), Alexandra Lenz (Germanistik), Eva-Maria Remberger (Romanistik), Nikolaus Ritt (Anglistik und Amerikanistik). Das Symposium wird von der Universität Wien und der Stadt Wien unterstützt.

Symposium Europa Linguarum 1365
Zeit: Freitag, 18., bis Samstag, 19. September 2015, ab 9 Uhr
Ort: Unterrichtsraum der Anglistik, Campus der Universität Wien, Hof 8, Spitalgasse 2, 1090 Wien

Programm und Abstracts: http://linguae1365.univie.ac.at/symposium
Anmeldung erbeten unter: http://linguae1365.univie.ac.at/symposium/anmeldung

Wissenschaftlicher Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Johanna Laakso

Finno-Ugristik
Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft
Universität Wien
1090 - Wien, Spitalgasse 2
T +43-1-4277-43019
johanna.laakso@univie.ac.at

Rückfragehinweis

Mag. Veronika Schallhart

DLE Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
+43-1-4277-17530
+43-664-8176793
veronika.schallhart@univie.ac.at