Elf "Highly Cited Researchers" an der Universität Wien
15. November 2023Auf der Liste der 2023 weltweit meistzitierten Forscher*innen finden sich heuer elf Wissenschafter der Uni Wien aus vielfältigen Forschungsbereichen
Auf der Liste der 2023 weltweit meistzitierten Forscher*innen finden sich heuer elf Wissenschafter der Uni Wien. Sie forschen am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft, an der Fakultät für Physik, an der Fakultät für Lebenswissenschaften, der Fakultät für Informatik bzw. am Zentrum für Molekulare Biologie sowie im Forschungsverbund Kognitionswissenschaft.
Markus Aspelmeyer ist seit 2009 Professor für Physik an der Fakultät für Physik. Dort beschäftigt er sich mit Experimenten zu fundamentalen Fragestellungen an der Schnittstelle zwischen Quantenphysik und Gravitation. Er ist seit 2019 wissenschaftlicher Direktor des Wiener Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der ÖAW. Für seine wegweisenden Arbeiten zur Quanten-Optomechanik wurde der Quantenphysiker vielfach ausgezeichnet. 2020 erhielt er einen hochdotierten ERC Synergy Grant. Er ist Mitglied im Board of Directors des 2023 bewilligten Cluster of Excellence "Quantum Science Austria" (mehr über seine Forschung im Rahmen des Clusters).
Holger Daims ist seit 2017 Professor für Ökophysiologie der Mikroorganismen am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien und stv. Leiter der hier angesiedelten Abteilung für Mikrobielle Ökologie. Seine Forschung befasst sich mit der Ökologie, Physiologie und Evolution von Stickstoff-Kreislauf-Mikroorganismen mit Schwerpunkt auf Nitrit-oxidierenden Bakterien und der Entwicklung molekularer und bildgebender Methoden zur Untersuchung unkultivierter Mikroorganismen in natürlichen und technischen Ökosystemen. (Mehr über seine Forschung im Rudolphina-Artikel "Forschen für die nächste Stickstoffrevolution")
Franz Essl ist Assoziierter Professor am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Fakultät für Lebenswissenschaften. Er erforscht schwerpunktmäßig die Auswirkungen des globalen Wandels auf Arten und Lebensräume und gehört dem Leitungsteam des österreichischen Biodiversitätsrats an. Als führender Experte in der Neobiota-Forschung untersucht er, welche Auswirkungen die Verschleppung nicht-heimischer Tier- und Pflanzenarten auf die weltweiten Ökosysteme hat, auch unter dem Aspekt des weltweiten Artensterbens. (Mehr über seine Forschung im Video "Die Menschheit steht an einem Wendepunkt")
Arndt von Haeseler hat seit 2010 die Professur für Bioinformatik am Zentrum für Molekulare Biologie, an der Fakultät für Informatik sowie am Department für Medizinische Biochemie (MedUni Wien) inne und leitet an den Max Perutz Labs das Center for Integrative Bioinformatics Vienna (CIBIV). Von 2005-2010 war er WWTF Stiftungsprofessor für Bioinformatik an beiden Universitäten. Er forscht mit Methoden der Informatik und Mathematik an Problemen der Biologie. Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Modellierung komplexer Evolutionsmuster und die Entwicklung von Methoden, unter Einsatz von KI Ansätzen. Darüber hinaus befasst er sich mit der Analyse und Interpretation von high throughput sequencing Daten.
Georg Hoffmann ist seit 2015 Senior Lecturer am Department für Ernährungswissenschaften an der Fakultät für Lebenswissenschaften, wo er von 2012 bis 2015 eine befristete Professur für Ernährungswissenschaften innehatte. Er leitet den Forschungsbereich "Evidenz-basierte Ernährungswissenschaften". Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Biomarker von Übergewicht und Adipositas sowie Tumorerkrankungen in Verbindung mit dem Metabolischen Syndrom.
Thomas Rattei ist seit 2010 Professor für In Silico Genomics und Leiter der Division of Computational Systems Biology (CUBE) am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien. Seine Forschung deckt ein breites Spektrum von Themen aus der Bioinformatik, der Genom- und Metagenomanalyse und der Systembiologie ab. Er hat langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Anwendung von Rechenmethoden zur Interpretation von groß angelegten Sequenzinformationen. (Mehr über seine Forschung in der Pressemeldung "Mensch ist nicht bereits vor Geburt mit Bakterien besiedelt")
Andreas Richter ist seit 2011 Professor für Ökosystemforschung an der Universität Wien. Er leitet das Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien und die dort angesiedelte Division of Terrestrial Ecosystem Research (TER). Er erforscht im Schwerpunkt die Ökologie des Klimawandels, die mikrobielle Bodenökologie, Pflanzen-Mikroben-Interaktionen und biogeochemische Stoffkreisläufe. Aktuell untersucht er u.a. die Rolle von arktischen Bodenmikroorganismen im Kohlenstoff- und Stickstoffkreislauf. (Mehr über seine Forschung im Rudolphina-Artikel "Wenn tauende Permafrostböden Treibgas freigeben")
Michael Wagner ist seit 2003 Professor für Mikrobielle Ökologie an der Universität Wien. Er war 2019 Gründungsdirektor des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft, das er seit 2021 stellvertretend leitet. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die Nitrifikation, die Einzelzell-Mikrobiologie sowie die Mikrobiologie von Schwämmen und Kläranlagen. Er hat mit Kollegen die zuvor unbekannten Comammox-Bakterien entdeckt, die im globalen Stickstoffkreislauf eine wichtige Rolle spielen. 2019 erhielt er den Wittgenstein-Preis des FWF; seit 2023 ist er Director of Research des neu bewilligten Cluster of Excellence "Microbiomes drive Planetary Health" (mehr über seine Forschung im Rudolphina-Artikel "Forschen für die nächste Stickstoffrevolution"). Er ist seit 2014 durchgängig auf der Liste der Highly Cited Researchers zu finden.
Wolfgang Wanek ist Professor für Physiologische Ökologie und Ökosystemforschung am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf Stoffkreisläufen in Pflanzen-Boden-Mikroben-Systemen. Er untersucht konkret die Rolle von Pflanzen und Bodenmikroben und ihre Interaktion bei der Steuerung von Ökosystemprozessen. In den vergangenen Jahren fokussierte er sich unter anderem auf Wechselwirkungen zwischen dem Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorkreislauf in Landökosystemen und deren Antwort auf den Klimawandel und Landnutzung.
Mathew P. White ist seit 2020 Senior Scientist im Forschungsverbund Kognitionswissenschaft (Vienna Cognitive Science Hub) der Universität Wien. Als Gesundheits- und Umweltpsychologe ist er auf Ecological Public Health spezialisiert, insbesondere auf die Rolle der städtischen und natürlichen Umwelt auf die psychische Gesundheit und gesundheitsbezogene Verhaltensweisen (z.B. körperliche Aktivität, Rauchen). Derzeit ist er Principle Investigator des EU-Horizon Europe-Projekts RESONATE (2023-2027), in dem untersucht wird, wie ein vermehrter Kontakt mit der Natur die biopsychologische Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung stärken kann.
Anton Zeilinger ist seit 1999 Professor für Experimentalphysik an der Fakultät für Physik der Universität Wien, seit 2013 bis heute als Professor Emeritus. Von 2013 bis 2022 war er Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Zeilingers Liste an prestigeträchtigen Preisen ist lang und reicht vom Wolf-Prize in Physics, dem Micius Quantum Prize bis hin zum Großen Goldenen Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich. 2022 erhielt der gebürtige Oberösterreicher, der 1971 an der Universität Wien promoviert hat, den Nobelpreis für Physik (mehr über sein Lebenswerk im Beitrag "Anton Zeilinger: Pionier der Quanteninformation").