Symposium zum Werk Alexander Kluges
30. September 2010Von 7. bis 9. Oktober 2010 findet am Campus der Universität Wien das Symposium "Alexander Kluge im Kontext" statt. Die von Christian Schulte, Professor am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien ausgerichtete Konferenz stellt "die Frage des Zusammenhangs" im umfangreichen Werk des unermüdlichen Filmemachers.
Alexander Kluge ist Enzyklopädist mit einem kaum überschaubaren Werk, in dem praktisch kein Wissensgebiet unerörtert bleibt. "Dem Schüler Theodor W. Adornos geht es allerdings nicht um die Anhäufung abstrakten Wissens. Vielmehr fragt er, wie die hochspezialisierten Diskurse der Wissensproduktion – aber auch die gleichförmigen Sprechweisen unserer Öffentlichkeit, etwa der Nachrichten – bearbeitet werden können. Dies, damit die einzelmenschliche Erfahrung, die Sinnes- und Phantasietätigkeit, darauf antworten kann", erklärt Konferenzorganisator Christian Schulte, Professor am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien.
Stetig anwachsendes Werk
"Irgendwann einmal wächst dies zusammen: die Liebe zur Sache, die Romane und die Fernsehtechnik", hieß es in Kluges Film "Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos" (1968), zwei Jahrzehnte bevor sich der Vordenker des deutschen Autorenfilms dem Fernsehen zuwandte. Unter dem Logo seiner Firma dctp hat er in unabhängigen Programmnischen mehr als 2.500 Sendungen produziert – und ein Ende ist auch mit 78 Jahren nicht in Sicht.
"Alexander Kluges Werk ist ein stetig anwachsendes 'work in progress', das sich über den permanenten Wechsel der Medien artikuliert: Literatur, Film, Fernsehen, Internet, Medien- und Gesellschaftstheorie. Auf diesen Feldern arbeitet Kluge seit einem halben Jahrhundert am mikrologischen Modell einer kommunizierenden Gegenöffentlichkeit, einem kritischen Modell", so Schulte.
Vielfältige, interdisziplinäre Zugänge
Das Programm der von 7. bis 9. Oktober 2010 am Campus der Universität Wien stattfindenden Konferenz trägt der Vielstimmigkeit und der intermedialen Anlage des Klugeschen Werks Rechnung. VertreterInnen aus Film- und Medienwissenschaft, Philosophie, Kultur- und Literaturwissenschaft eröffnen dabei vielfältige Perspektiven.
Bilanz und Ausblick
Neben dem interdisziplinären Dialog erhofft sich Schulte auch Auskunft, wie es um den Zusammenhang der Kluge-Forschung bestellt ist. Die Tagung hat nicht nur eine den Forschungsstand bilanzierende Funktion. Sie eröffnet zugleich neue Arbeitsperspektiven und liefert Anstöße für künftige Kooperationen. Eine solche zukunftsweisende Zusammenarbeit ist bereits vereinbart: mit dem Alexander Kluge Research Center, das vor wenigen Jahren am Department of German der Princeton University eingerichtet wurde.
Internationales Symposium: Die Frage des Zusammenhangs – Alexander Kluge im Kontext
Zeit: Donnerstag, 7. bis Samstag, 9. Oktober 2010
Ort: Aula am Campus der Universität Wien, 1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 1
Konferenz-Webseite: http://passagen.univie.ac.at/content/symposium-die-frage-des-zusammenhangs
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Christian Schulte
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Universität Wien
1010 Wien, Hofburg, Batthyanystiege
T +43-1-4277-484 27
christian.schulte(at)univie.ac.at
Rückfragehinweis
Mag. Alexander Dworzak
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 31
M +43-664-602 77-175 31
alexander.dworzak(at)univie.ac.at