Symposium über Asteroseismologie ExpertInnen diskutieren über künftige Weltraum-Missionen
15. September 2006"Artists view" des COROT-Satelliten (© CNES)
Vom 20.-22. September 2006 findet im Neuen Institutsgebäude der Universität Wien das "Vienna Workshop on the Future of Asteroseismology" statt. An die 120 WissenschafterInnen diskutieren in englischer Sprache über das Fachgebiet Asteroseismologie, das sich mit dem Aufbau und der Struktur von fernen Sternen beschäftigt.
Eines der zentralen Arbeitsgebiete am Institut für Astronomie der Universität Wien ist die sogenannte Asteroseismologie, die sich mit Sternschwingungen befasst. Ihr Ziel ist es, durch die genaue Analyse der durch die Oszillationen bestimmter Sterne bedingten Helligkeitsveränderungen deren inneren Aufbau und deren Struktur zu erforschen. Mit dem gleichen Verfahren durch die Analyse von Erdbebenwellen kann man auch das Innere unserer Erde durchleuchten. Durch asteroseismische Methoden werden Aufschlüsse über das Verhalten von Materie unter extremsten Bedingungen, bis hin zur Kernfusion, der effizientesten bekannten Energiequelle, gewonnen.
Im Rahmen des Workshops treffen sich 120 AstronomInnen, um die Zukunft der Asteroseismologie zu diskutieren. Dabei wird auf die verschiedenen Arten von Sternen, die sich für Asteroseismologie eignen, eingegangen. Weiters werden zukünftige sowohl erdgebundene als auch vom Weltraum aus durchgeführte Projekte vorgestellt.
Beteiligung der Universität Wien an der COROT-Mission
Von speziellem Interesse ist in diesem Kontext die COROT-Mission, die im November starten wird. COROT steht für "COnvection, ROtation & Planetary Transits" und wird Helligkeitsmessungen aus dem Weltraum durchführen, die durch das Wegfallen störender Einflüsse der Erdatmosphäre von bisher unerreichter Genauigkeit sein werden. Auch Astronomen der Universität Wien sind an diesem Projekt bei der Planung und Durchführung beteiligt, sowie die Technische Universität Graz durch Beistellung von Hardware die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur finanziert wird. Das Ziel des Satellitenprojektes COROT ist die Analyse stellarer Schwingungsmoden sowie die Entdeckung und Erforschung extrasolarer Planeten. 1995 wurde erstmals ein extrasolarer Planet um einen sonnenähnlichen Stern (51 Pegasi) entdeckt. Welche Impulse COROT der Asteroseismologie geben wird, ist ein zentrales Thema der Konferenz.
Alle Vorträge werden in englischer Sprache gehalten. In einigen Beiträge am Freitag, 22. September, werden zum Teil mittels Animationen weitere künftige Weltraumprojekte präsentiert, die speziell für die Asteroseismologie relevant sind. Hierbei wird auch die österreichisch-kanadische Mission BRITE-Constellation vorgestellt, bei der die Universität Wien UNIBRITE finanziert und die Österreichische Forschungsgemeinschaft den Bau von BRITE-Austria an der TU Graz. BRITE-Constellation baut auf dem überaus erfolgreichen kanadischen MOST-Satelliten auf, für dessen Betrieb an der Universitätssternwarte eine Bodenstation errichtet worden ist.
Vienna Workshop on the Future of Asteroseismology
20. bis 22. September 2006
Universität Wien, Neues Institutsgebäude (NIG)
1010 Wien, Universitätsstraße 7
Programm unter: http://www.univie.ac.at/future/
Kontakt
Dr. Gerald Handler
Institut für Astronomie
Universität Wien
T +43-1-4277-518 22
M +43-699-194 339 55
Rückfragehinweis
Mag. Veronika Schallhart
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 30
M +43-664-602 77-175 30