Martin Reiser, Superstar der Medienkommunikation, an der Universität Wien
19. September 2013
Utl.: IFIP Performance 2013 – Internationales Symposium für Computer Performance
Von 24. bis 26. September findet an der Universität Wien ein Symposium der International Federation for Information Processing (IFIP) statt, an dem auch Martin Reiser zu Gast sein wird. Reiser war über Jahre für Innovationen bei IBM verantwortlich, leitet seit 1997 das Fraunhofer Institut für Medienkommunikation und hat derzeit in Singapur eine Professur inne. Er war auch wissenschaftlicher Beirat und Gastprofessor der Fakultät für Informatik der Universität Wien. Im Rahmen der Tagung wird ihm zu seinem 70. Geburtstag gratuliert. Günter Haring, ehemaliger Dekan der Fakultät für Informatik der Universität Wien, wird die Laudatio halten.
Martin Reiser: Visionär und Erfinder
"Martin Reiser ist in Sachen neue Medien einer der führenden Denker weltweit. Seine Visionen und Entwicklungen in Bereichen wie virtuelle Realitäten, interaktive TV-Systeme und e-Culture hat die Telekommunikations- und Infotainmentbranche nachhaltig geprägt", so Günter Haring, Mitorganisator und ehemaliger Dekan der Fakultät für Informatik der Universität Wien. Reiser war 2005 bis 2007 wissenschaftlicher Beirat und 2007/08 Gastprofessor der Fakultät für Informatik der Universität Wien. In dieser Funktion hat er der Fakultät wertvollen Input geliefert.
Stationen einer beeindruckenden Karriere
Martin Reiser, der an der ETH Zürich studierte und dort mit Auszeichnung promovierte, startete seine Karriere 1972 als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei IBM. Von 1976 bis 1978 forschte er am Watson Research Center, Yorktown Heights in New York. In dieser Zeit verfasste Reiser seine wichtigsten wissenschaftlichen Publikationen. 1980 kehrte Reiser ins IBM Labor Zürich zurück und leitete die Gruppe "Communication and Computer Science". Mit dem weltweit ersten digitalen Signalprozessor, erzielte das Labor eine 100prozentige Verbesserung der Übertragungsrate über Telefonleitungen. Reiser selbst hat das "Token-Ring"-LAN erfunden – das daraus resultierende Produkt hat IBM einen 16 Milliarden Dollar Umsatz gebracht.
1985 wurde Reiser Direktor des IBM Zürich Labors und war für 200 MitarbeiterInnen und ein Budget von 50 Millionen CHF verantwortlich. Er führte das Labor zu zwei Nobelpreisen für Physik (1986 Rohrer und Binnig, 1987 Müller und Bednorz) und gründete eine neue Gruppe im Bereich der Laserdioden für optische Datenstrecken, die von IBM ausgegliedert und ein sehr erfolgreiches "Start-Up" wurde. 1994 verließ Reiser IBM und gründete die Firma "Info-Web" für Dienstleistungen im Bereich Network-Management. Namhafte Konzerne der Telekommunikations- und Dienstleistungsindustrie wurden seine Kunden. 1997 wird Reiser als Leiter des Instituts für Medienkommunikation der damaligen Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung mbH (GMD) nach Bonn geholt und als Honorarprofessor an die Universität Köln berufen. Meilensteine dieser Zeit sind die Erfindung der "Interactive Workbench" und "Multimedia Home Platform".
2007 kam Reiser an die Universität Wien und an die Nanyang Technological University (NTU) in Singapur. 2008 begann er mit dem Aufbau des "Institute for Media Innovation" an der NTU. In dieser Funktion entwickelte er den Asiatischen Server für bedrohte Sprachen. Aktuell forscht und lehrt Reiser an der "School of Art, Design and Media" der NTU.
Keynotes von Peter Key und Douglas Leith
Im Rahmen der IFIP Performance 2013 werden zwei Keynotes gehalten. Peter Key von Microsoft Research aus Cambridge (UK) wird einen Vortrag über Werbung im Internet und die dahinterstehenden Ad-Auctions halten. Douglas Leith vom Hamilton Institute in Irland diskutiert das Bedingungserfüllungsproblem (Constraint-Satisfaction-Problem), eine Aufgabenstellung in der Informatik, die sich zwischen künstlicher Intelligenz und Operations Research bewegt.
Organisiert wird das 31. International Symposium on Computer Performance, Modeling, Measurements and Evaluation von der Fakultät für Informatik der Universität Wien und der Österreichischen Computergesellschaft. Helmut Hlavacs, Leiter der Forschungsgruppe Entertainment Computing der Universität Wien, ist Vorsitzender des Tagungskomitees.
Konferenz: IFIP Performance 2013
Zeit: Dienstag, 24. bis Donnerstag 26. September 2013
Ort: Kleiner Festsaal der Universität Wien, 1010 Wien, Universitätsring 1
Anmeldung und Programm
Wissenschaftlicher Kontakt
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Hlavacs
Leiter der Forschungsgruppe Entertainment Computing
Universität Wien
1090 Wien, Währinger Straße 29
T +43-1-4277-78710
helmut.hlavacs(at)univie.ac.at
Interviewanfragen zu Prof. Reiser an:
Emer. O. Univ.-Prof. Dr. Günter Haring
Forschungsgruppe Entertainment Computing
Universität Wien
1090 Wien, Währinger Straße 29
T +43-1-4277-787 80
M +43-664-60277-787 80
guenter.haring(at)univie.ac.at
Prof. Haring ist ab 21. September erreichbar.
Rückfragehinweis
Mag. Veronika Schallhart
Pressebüro der Universität Wien
Forschung und Lehre
1010 Wien, Universitätsring 1
T +43-1-4277-175 30
veronika.schallhart(at)univie.ac.at
Scientific contact
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmut Hlavacs
Forschungsgruppe Entertainment ComputingUniversität Wien
1090 - Wien, Währinger Straße 29
+43-1-4277-78710
helmut.hlavacs@univie.ac.at
Further inquiry
Mag. Veronika Schallhart
DLE ÖffentlichkeitsarbeitUniversität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
+43-1-4277-17530
+43-664-8176793
veronika.schallhart@univie.ac.at