Konferenz zu Imam- und LehrerInnenausbildung

Von 21. bis 24. Oktober 2011 setzen sich ForscherInnen unterschiedlicher Disziplinen in Priština, Kosovo, mit der Frage auseinander, welchen Beitrag die Imam- und LehrerInnenausbildung zur Integration der MuslimInnen in Europa leisten kann. Die internationale Konferenz "Training of Imams and Teachers for Islamic Education in Southeast Europe" wird vom Arbeitsbereich Islamische Religionspädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien in Kooperation mit der Fakultät für Islamische Theologie Priština organisiert.

Im Rahmen der Konferenz referieren Vertreter aus Wissenschaft und Praxis unterschiedliche theologische Modelle zur Imamausbildung in Österreich sowie weiteren europäischen Staaten, darunter die Schweiz, Russland (am Beispiel Tatarstan), Serbien, Kroatien und die Türkei. "Wir beschäftigen uns auch mit der Frage, in welcher Form die Kontextualisierung des Islam in Europa den Muslimen gelingen kann, sodass die muslimischen Kinder und Jugendlichen ohne Widersprüche zwischen ihrer Religiosität und der Gesellschaft heranwachsen können", sagt Ednan Aslan, Professor für Islamische Religionspädagogik an der Universität Wien.

"Die Konferenz bietet die einmalige Gelegenheit, Reformkräfte aus Europa, insbesondere aus dem Südosten, an einem Tisch zu versammeln", so Aslan. Die Planung neuer Konzepte und Reformen in der europäischen Imam- und LehrerInnenausbildung steht ebenso auf der Agenda wie die Vernetzung von muslimischen NachwuchswissenschafterInnen. "Die Beiträge und Diskussionen vor Ort werden in eine anschließende Publikation einfließen und somit einen unverzichtbaren Beitrag zur Integrationsdebatte der Muslime in Europa leisten", ist Ednan Aslan überzeugt. Unterstrichen wird die Bedeutung der Konferenz durch die Teilnahme von Johann Brieger, Botschafter Österreichs in der Republik Kosovo, Rame Buja, Minister für Bildung, Wissenschaft und Technologie der Republik Kosovo sowie Naim Tërnava, Präsident der lokalen islamischen Glaubensgemeinschaft.

Islamische Religionspädagogik in Österreich
Der Islamunterricht wird in Österreich seit dem Schuljahr 1982/83 an den öffentlichen Schulen angeboten. Dies ist eine Besonderheit, die in Zusammenhang mit dem gesetzlichen Anerkennungsstatus des Islam seit 1912 steht. Rund 40.000 muslimische SchülerInnen besuchen den islamischen Religionsunterricht, betreut von ca. 350 LehrerInnen. Seit dem Wintersemester 2006/07 werden islamische ReligionslehrerInnen für höhere Schulen im Masterstudiengang "Islamische Religionspädagogik" an der Universität Wien ausgebildet.

Weitere Informationen
Konferenzwebseite

Scientific contact

Univ.-Prof. Dr. Ednan Aslan, M.A.

Institut für Bildungswissenschaft
Universität Wien
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+43-664-602 77-467 61
ednan.aslan@univie.ac.at