Internationale Tagung "Globale Ungleichheit neu denken"

Das Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien feiert sein einjähriges Bestehen mit einer hochkarätig besetzten Konferenz: Am 28. und 29. Oktober 2011 findet am Campus der Universität Wien die Tagung "Globale Ungleichheit neu denken: Entwicklung(sforschung) in Diskurs, Kritik und Praxis" statt. Mit Uma Kothari (University of Manchester) und Joseph Hodge (West Virginia University) sprechen zwei Koryphäen der kritischen Entwicklungsforschung über aktuelle Themen und Herausforderungen des Faches.

Warum globale Ungleichheit neu denken? Spricht man heute von Entwicklung und Entwicklungsforschung, rücken globale Zusammenhänge zunehmend in den Vordergrund: von Migrationsbewegungen und Genderregimen, deren Wirkung aus lokalen und globalen Strukturen hervorgehen, über Transnationalisierungsprozesse in Nationalstaaten und im Staatensystem bis hin zu neuen Dynamiken wirtschaftlicher Entwicklung. Nicht zuletzt aufgrund der verstärkten wechselseitigen Abhängigkeit nehmen daher Inter- und Transdisziplinarität in der Entwicklungsforschung zentralen Stellenwert ein.

Koryphäen der kritischen Entwicklungsforschung zu Gast

Die Vielschichtigkeit und Komplexität globaler Ungleichheiten und Entwicklungsprozesse diskutieren die TeilnehmerInnen der Tagung u.a. mit Uma Kothari, Professorin für Postkoloniale Studien am Institute for Development Policy and Management an der Universität Manchester. Kothari erhielt zahlreiche Forschungsförderungen und arbeitet derzeit am Forschungsprojekt "Political Exiles and Colonial Policies in Indian Ocean". Sie ist Herausgeberin und Autorin etlicher bekannter Werke zu postkolonialer Forschung, beispielsweise "Participation: the New Tyranny?" (2001) und "A Radical History of Development Studies: Individuals, Institutions and Ideologies" (2005).

Ebenfalls teilnehmen wird Joseph Hodge, außerordentlicher Professor für moderne und imperiale Geschichte Großbritanniens am Institut für Geschichte der West Virginia University in Morgantown, USA. In seiner aktuellen Publikation forscht Hodge am Übergang von der späten Kolonialzeit zur frühen postkolonialen Ära. Er analysiert den Lebensweg und die Karrieren britischer Kolonialoffiziere, die im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg und nach Beendigung ihres Kolonialdienstes für internationale Organisationen, beispielsweise UNO oder Weltbank, britische Geberorganisationen oder Beratungsfirmen gearbeitet haben.

Ein Jahr Institut für Internationale Entwicklung

Mit der Konferenz fördert das veranstaltende Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien nicht nur trans- und interdisziplinäre Entwicklungsforschung, sondern stellt ebenso seine Forschungsagenda vor. Im Rahmen der Tagung feiert das Institut auch sein einjähriges Bestehen. Hervorgegangen aus dem Projekt Internationale Entwicklung hat sich ein eigenständiger Zugang zu kritischer Entwicklungsforschung entwickelt, der auch an die spezifischen Wiener Strukturen anknüpft.

Hierzu haben sich im vergangenen Jahr thematische Forschungsgruppen am Institut etabliert, die bei der Tagung zu folgenden fünf Themenbereichen Workshops veranstalten werden: Geographic and Political Determinants of Economic Development; Körperpolitiken, Gender, Sexualität; Rassismus und Entwicklungszusammenarbeit; Staat und Staatlichkeit im globalen Süden und Transnationalisation, Migration and Development. Abseits der Forschungsgruppen werden folgende Workshops gehalten: Southeast Asia in a Global Perspective und "Appear" – dem Nord-Süd-Hochschulkooperation-Programm der Austrian Development Agency (ADA).

Images of Development and Global Inequalities
Im Rahmen der Tagung findet auch das Bilderforum "Images of Development and Global Inequalities" statt. Studierende, Lehrende und Interessierte hatten bis 10. Oktober Zeit, ihre zufällig entstandenen und künstlerisch-kreativen Narrative von Entwicklung und globalen Ungleichheiten einzusenden – von Reisefotos bis zu Bildbearbeitungen und Graphiken. Diese Form der Auseinandersetzung mit Bildern stieß bei Studierenden auf reges Interesse. Eine Auswahl der Bilder wird bei der Abschlussveranstaltung am 29. Oktober, ab 16 Uhr, diskutiert.
 
Tagung "Globale Ungleichheit neu denken: Entwicklung(sforschung) in Diskurs, Kritik und Praxis"
Zeit: Freitag, 28. Oktober, und Samstag, 29. Oktober 2011
Orte: Aula am Campus der Universität Wien (1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1), Institut für Internationale Entwicklung sowie Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung – ÖFSE (jeweils 1090 Wien, Sensengasse 3)
Eintritt frei, Tagungssprachen sind Englisch und Deutsch

Weitere Informationen und Anmeldung

Rückfragehinweis
MMag.a Lydia Steinmassl
Institut für Internationale Entwicklung
Universität Wien
1090 Wien, Sensengasse 3 (Stiege 2)
T +43-1-4277-239 01
lydia.steinmassl(at)univie.ac.at

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