Geschichte der Homosexualität an der Universität Wien – Regenbogenführungen anlässlich der "Vienna Pride" gehen in die vierte Runde

Sie sind schon zu einem fixen Bestandteil des universitären Veranstaltungskalenders geworden: Die Rundgänge zur Geschichte der Homosexualität in der Wissenschaft finden im Rahmen der Regenbogenparade am 13., 14., 15., und 16. Juni 2012 statt. Die beinahe 650 Jahre alte Alma Mater zeigt damit die Vielfalt des traditionsreichen Hauses.

Am Dienstag, 12. Juni 2012, wird am Hauptgebäude der Universität Wien die Regenbogenfahne gehisst – als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz. An den darauffolgenden Tagen lädt die Universität Wien zu den erfolgreichen Regenbogenführungen in deutscher und englischer Sprache.

(Männliche) Homosexualität in der Wissenschaft
"Obwohl Fragen der Sexualität und Geschlechtsidentität jede/n betreffen, galten sie bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als kein seriöses und adäquates Thema für die universitären Wissenschaften", so Franz X. Eder, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien, der unter anderem zur Geschichte der Sexualität forscht. Die Germanistin Susanne Hochreiter, Expertin für Queer Studies an der Universität Wien ergänzt: "'Homosexualität' an der Universität Wien zu thematisieren, bedeutet die 'Objektivität" der Wissenschaft in Frage zu stellen." Anfang des 19. Jahrhunderts waren es vor allem die Rechtswissenschaften, die Medizin – sowie die aus ihr hervorgegangene Sexualwissenschaft – und die Psychologie, die den Diskurs über Homosexualität begonnen und geführt haben. Dabei war lange Zeit nur die männliche Homosexualität Thema der Auseinandersetzung. "'Frauen" wurden als Objekte wissenschaftlicher/medizinischer 'Forschung' immer schon anders konstruiert", so Hochreiter, die gemeinsam mit der Germanistin Anna Babka die "Queer Studies" an der Universität Wien ins Leben gerufen hat.

Zwischen Historie und Moderne
Inzwischen gibt es an der Universität Wien zahlreiche Lehrveranstaltungen, in denen Homosexualität, Queer Theory oder queere Kunst unter emanzipatorischen Gesichtspunkten behandelt werden – vor allem in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Der Rundgang an der Universität Wien bewegt sich in dem Spannungsfeld zwischen historischer und aktueller Auseinandersetzung mit Homosexualität in der Wissenschaft.

Führungen zur Geschichte der Homosexualität an der Universität Wien (ca. 60 Minuten)
Mittwoch, 13. Juni 2012, 15.00 Uhr (Deutsch)
Donnerstag, 14. Juni 2012, 11.00 Uhr (Deutsch)
Freitag, 15. Juni 2012, 16.00 Uhr 30 (Englisch)
Samstag, 16. Juni 2012, 11.00 Uhr (Deutsch) – Tag der Regenbogenparade

Preise:
5,00 Euro, ermäßigter Beitrag 3 Euro
Konzeption und Durchführung: Andreas Brunner (Historiker)

Anmeldung erforderlich, Online-Kartenvorverkauf unter: http://event.univie.ac.at/fuehrungen/regenbogenfuehrungen/online-anmeldung/

Rückfragehinweis
Gerald Schneider
Öffentlichkeitsarbeit und
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