Aktuelles THES-Ranking zeigt politischen Handlungsbedarf - Winckler: Höchste Priorität für Qualität in Forschung und Lehre
08. October 2009Das aktuelle World University Ranking des Times Higher Education Supplement bestätigt den Trend der letzten Jahre: Die gerankten Universitäten konkurrieren auf höchstem Niveau, internationale Sichtbarkeit ist nur unter entsprechenden Rahmenbedingungen erreichbar. Die Universität Wien hält sich als letzte österreichische Universität im Ranking und will ihren Platz unter den Top-Universitäten weltweit halten.
Im Vergleich zur Universität Wien haben die führenden Universitäten im Times Higher Education Ranking ein mindestens fünffach höheres Budget als die Universität Wien sowie Zugangsregelungen oder Modelle der Studienplatzfinanzierung.
Forschung: Anspruch auf "Innovation Leader" nicht aufgeben
Die Universität Wien spürt auch im Bereich der Forschung die herausfordernden Bedingungen des internationalen Wettbewerbs. Voraussetzungen um mithalten zu können sind: Exzellenzprogramme wie z.B. in Deutschland, Universitätsbudgets von mindestens zwei Prozent des BIP sowie liberale Arbeitsmarktbestimmungen für internationale WissenschafterInnen. "Die Politik ist gefordert zu handeln", so Georg Winckler, Rektor der Universität Wien, "wenn die Verantwortlichen den Anspruch aus dem Regierungsprogramm, den Aufstieg Österreichs vom 'Innovation Follower' zum 'Innovation Leader' nicht aufgeben."
Universitäten müssen sich von Jahr zu Jahr in ihren Forschungsleistungen verbessern, Stagnation straft das Ranking mit Rückreihung. In den laufenden Leistungsvereinbarungen mit den Universitäten wird der Bund an seinen Taten zu messen sein. "Das Exzellenzprogramm hat deutschen Universitäten deutlich geholfen sich zu verbessern. In Österreich ist die Qualität in Forschung und Lehre zu heben. Ein FWF-Exzellenzprogramm ist dafür notwendig", so Rektor Winckler.
Eine Veränderung gab es im Bereich der Life Sciences im Vergleich zum Vorjahr. "Eine interne Arbeitsgruppe wird die Ursachen genauestens analysieren, um die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten zu können", erklärt Winckler.
Lehre: Es geht um die Zukunftsperspektiven der Studierenden von heute
Im Bereich der Lehre konnte die Universität Wien im Ranking ihre Student-Staff-Ratio leicht verbessern, allerdings basiert dies auf den Zahlen des letzten Wintersemesters mit Studienbeiträgen. Die aktuellen Studierendenzahlen für das heurige Studienjahr verheißen für die künftigen Studienbedingungen und den internationalen Vergleich nichts Gutes: An der Universität Wien werden an die 80.000 Personen studieren. Ausweg kann entweder eine Studienplatzfinanzierung nach dem FH-Modell oder z.B. nach jenem Dänemarks sein. "In Dänemark gibt es keine Studiengebühren. Dort wird jeder Studienplatz voll finanziert. Qualität in der Lehre ist im Interesse der jungen Generation. Es lohnt der Blick über den nationalen Tellerrand, um nachhaltige Lösungen zu finden", schließt Rektor Georg Winckler.
Vergleich von Universitäten in Zahlen:
Harvard University: Budget: 2.400 Mio Euro, Studierende: 29.000
Platz im THES-Ranking: 1 (2008: 1)
Cambridge University: Budget: 2.400 Mio Euro, Studierende: 25.465
Platz im THES-Ranking: 2 (2008: 3)
Yale University: Budget: 1.600 Mio Euro, Studierende: 11.851
Platz im THES-Ranking: 3 (2008: 2)
Freie Universität Berlin: Budget: 380 Mio Euro, Studierende: 32.555
Platz im THES-Ranking: 94 (2008: 137)
Universität Wien: Budget: 450 Mio Euro, Studierende: 74.000
Platz im THES-Ranking: 132 (2008: 115)
Quelle: Websites der Universitäten, Umrechnungskurs zum 8.10.2009
Rückfragehinweis
Mag. Cornelia Blum
Pressesprecherin Rektorat
Universität Wien
T +43-1-4277-100 12
M +43-664-602 77-100 12
cornelia.blum(at)univie.ac.at