125-jähriges Jubiläum der Sternwarte der Universität Wien

Am Donnerstag, 5. Juni 2008, feiert die Universitätssternwarte im Rahmen eines Festaktes das 125-jährige Jubiläum ihres Bestehens. 1883 war das damals von Kaiser Franz Joseph I. eröffnete Observatorium das größte Sternwartengebäude Europas. Heute nutzen die AstronomInnen der Universität Wien wesentlich leistungsfähigere Teleskope, u.a. das "Very Large Telescope" der Europäischen Südsternwarte in Chile.

Zur Geschichte der Universitätssternwarte
Vor 125 Jahren wurde die Universitätssternwarte von der Innenstadt auf die Türkenschanze verlegt. Der Hügel in Währing hatte zwei Vorteile: die Nähe zur Stadt einerseits, günstige Beobachtungsbedingungen durch die erhöhte Lage und den damals noch dunklen Himmel andererseits. Kaiser Franz Joseph I. eröffnete am 5. Juni 1883 nach fast zehnjähriger Bauzeit das größte Sternwartengebäude Europas. Das Herzstück des neuen Observatoriums bildete ein für damalige Verhältnisse gigantisches Teleskop mit über zehn m Baulänge und 68 cm (27 Zoll) Linsendurchmesser. Die Linsen allein wiegen 130 kg, die Gesamtmasse aller beweglichen Teile beträgt mehr als fünf Tonnen. Zur Zeit der Eröffnung war es das größte Linsenteleskop der Welt. Etwa 100 Kleinplaneten unseres Sonnensystems wurden mit diesem Instrument in geduldiger Kleinarbeit entdeckt.

Vom weltgrößten Linsenteleskop zu den Riesen-Spiegeln in Chile
Heute wird das 27-Zoll Linsenteleskop nur mehr für Demonstrationszwecke und öffentliche Beobachtungen genützt. Die Himmelsaufhellung über Wien ist zu groß geworden. Seit kurzem stehen Österreichs AstronomInnen aber wesentlich leistungsfähigere In¬strumente zur Verfügung: die vier im Durchmesser acht Meter großen Spiegelsysteme des "Very Large Telescope" (VLT), welche in der chilenischen Atacama-Wüste stationiert sind. Im April 2008 genehmigte der Ministerrat den Beitritt Österreichs zur Europäischen Südsternwarte, die das VLT betreibt.

Aktuelle astronomische Forschungen an der Universität Wien
Das Institut für Astronomie der Universität Wien ist durch das Doktoratskolleg "Kosmischer Materie¬kreislauf", zahlreichen Forschungsprojekten und einer wachsenden Zahl von Professuren in der internationalen Forschungslandschaft gut positioniert. Schwerpunkte der Arbeit sind u.a. die Erforschung von Galaxien, Stern¬pulsationen, Planeten um andere Sterne und die Entwicklung von Weltraumteleskopen.

Am Festakt am Donnerstag, 5. Juni 2008, nehmen Bundespräsident Heinz Fischer, Bundesminister Johannes Hahn, der Vorsitzende des Universitätsrates, Max Kothbauer, Vizerektor der Universität Wien, Heinz Engl, und Bezirksvorsteher Karl Homole teil.

Kontakt
DDr. Thomas Posch
Institut für Astronomie
Universität Wien
1180, Türkenschanzstraße 17
T +43-1-4277-538 00
posch(at)astro.univie.ac.at

Rückfragehinweis
Mag. Veronika Schallhart
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 30
M +43-664-602 77-175 30
veronika.schallhart(at)univie.ac.at

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