Ehrendoktorat für Carl Djerassi

Am 5. Juni 2012 hat Rektor Heinz W. Engl in Anwesenheit von Bundeskanzler Werner Faymann dem gebürtigen Wiener, der "Mutter der Pille" Carl Djerassi das Ehrendoktorat der Universität Wien verliehen.

Nach der Begrüßung durch Rektor Heinz W. Engl ließen Bundeskanzler Werner Faymann sowie die Dekane Horst Seidler (Fakultät für Lebenswissenschaften) und Bernhard Keppler (Fakultät für Chemie) Leben und Werk von Carl Djerassi Revue passieren. Die Laudatio hielt Karl Sigmund, Dekan der Fakultät für Mathematik. Harald Rindler, Dekan der Fakultät für Mathematik, sprach den lateinischen Text der Ernennungsurkunde.

Im Anschluss an seine Dankesrede hielt Carl Djerassi mit der Schauspielerin und Regisseurin Isabella Gregor eine szenische Lesung aus seinem Theaterstück "Insufficiency / Killerblumen".

1923 als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren, musste Djerassi 1938 seine Heimat aus Angst vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten verlassen und emigrierte über London in die USA. Nach dem Chemiestudium startete er seine wissenschaftliche Karriere – 1959 wurde Djerassi Professor an der Stanford University – und gelangte schließlich mit der Erfindung der Antibabypille zu Weltruhm: 1973 erhielt er für die erste Synthese eines steroidalen oralen Kontrazeptivums die "National Medal of Science".

Sein unumstrittenes internationales Renommee verdankt er auch entscheidenden Forschungsarbeiten im Zuge der Synthetisierung von Cortison. 1991 wurde ihm die "National Medal of Technology" für die Entwicklung neuer Methoden zur Schädlingsbekämpfung verliehen.