Universität Wien zieht Bilanz

Die Universität Wien hat im Jahr 2011 auf Basis eines Gesamtbudgets von knapp 510 Mio. Euro ein exzellentes Forschungsergebnis erzielt, berichtete Rektor Heinz W. Engl bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, 26. September, an der auch Wittgenstein- und ERC-Preisträger der Universität Wien teilnahmen.

Das European Research Council (ERC) der EU sowie die nationale Forschungsförderung honorierten diese Leistung im vergangenen Jahr mit 71 Mio. Euro. Die Universität Wien wird ihren strategischen Fokus auch in Zukunft auf die weitere Internationalisierung ihrer "forschungsgeleiteten Lehre" richten. Darüber hinaus werden interdisziplinäre Forschungs- und Studienprogramme forciert.  

"Bei exakt 509,7 Mio. EUR lag das Gesamtbudget der Universität Wien im vergangenen Jahr, vom Bund kamen 366 Mio. EUR. Wir haben dafür – wie ich meine – ein exzellentes Forschungsergebnis geliefert. Deshalb sind auch 71,3 Mio. EUR des Gesamtbudgets durch den European Research Council sowie durch die nationale Forschungsförderung ('Drittmittel') honoriert und gefördert worden", so Rektor Heinz W. Engl. "Die Universität ist wirtschaftlich gesund, wenn auch eine zu geringe Budgetierung im Verhältnis zu den Studierendenzahlen vorliegt." Bei sinkendem Anteil der Bundesfinanzierung konnten die Summe an Drittmitteln im Vergleich zu 2010 um acht Prozent gesteigert werden. Trotz der angespannten Budgetsituation investierte die Universität Wien weiterhin in Personal und Infrastruktur.

Herausragende Forschungsleistungen

2011 gingen drei ERC-Grants an exzellente Forscher der Universität Wien. Mit den hochdotierten Preisgeldern finanzieren Michael Wagner (Mikrobielle Ökologie), Bojan Zagrovic (Molekularbiologie) und Matthias Horn (Mikrobielle Ökologie) ihre erfolgreichen Forschungsprojekte. Dem Meeresbiologen Gerhard Herndl wurde 2011 der höchst dotierte Forschungspreis Österreichs, der Wittgensteinpreis, zuerkannt. Diese stehen beispielhaft für die zahlreichen herausragenden Forschungsleistungen der WissenschafterInnen an den 18 Fakultäten und Zentren der Universitäten Wien.


LESEN SIE MEHR über die Forschung von Wittgensteinpreisträger Gerhard Herndl, ERC Advanced Grant-Preisträger Michael Wagner sowie ERC-Starting-Grantees Matthias Horn und Bojan Zagrovic (im Bild v.l.n.r. mit Rektor Heinz W. Engl, 2.v.l., bei der Pressekonferenz am 26. September 2012). Zu den Artikeln



Verbesserung der Studienbedingungen

"Die Studienbedingungen in stark besuchten Fächern wie Biologie, Politikwissenschaft und Psychologie sind nicht ideal", so Rektor Heinz W. Engl. "Generell streben wir hier eine Verbesserung der Betreuungsrelation an. Unsere diesbezüglichen Peers sind die Ludwig-Maximilians-Universität in München sowie die Universität Zürich, die internationale Standards definieren. Hier werden rund 60 Studierende von einem Professor oder einer Professorin betreut." An der Universität Wien ist das durchschnittliche Betreuungsverhältnis hingegen 1:266.

Internationalisierung

Als international orientierte, führende europäische Universität forciert die Universität Wien Kooperationen mit den weltweit besten Forschungseinrichtungen der jeweiligen Fachgebiete. 2011 schloss die Universität Wien drei neue Abkommen: mit der Chinese University of Hongkong, der Queens University (Kanada) und der University of South Carolina (USA). 75 Prozent der neuberufenen ProfessorInnen kommen aus einem internationalen Umfeld. Aktuell beträgt der Anteil der internationalen Studierenden 24 Prozent, junge Menschen aus 138 Nationen studieren an der Universität Wien.

Kosten und Investitionen

Der größte Anteil des Gesamtbudgets 2011, rund 320 Mio. EUR (knapp zwei Drittel des Budgets), ist in Personalkosten geflossen. 9.400 MitarbeiterInnen sind an der Universität Wien beschäftigt, davon 6.700 WissenschafterInnen sowie 2.700 MitarbeiterInnen im Verwaltungsbereich. Den zweitgrößten Kostenanteil bildeten die Gebäudemieten für die derzeit rund 60 Standorte der Universität Wien: in Summe rund 80 Mio. EUR und damit 16 Prozent des Gesamtbudgets. Die Betriebskosten der Gebäude (Energiekosten etc.) betrugen 2011 33 Mio. EUR. Ein beträchtlicher Anteil der verbliebenen 77 Mio. EUR wurde für Erweiterung und Modernisierung von Forschungsinfrastruktur aufgewendet, wie beispielsweise Labortechnik sowie IT-Infrastruktur und Hochleistungsrechner (vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich).

Als Ausbildner von 91.000 Studierenden offerieren die 15 Fakultäten und drei Zentren der Universität Wien ein enormes Lehrangebot. Den Studierenden stehen über 60 Standorte zur Verfügung. Aktuell wird das neue Gebäude in der Währinger Straße 29 bezogen, in dem die Fakultät für Informatik und das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft untergebracht sind. Im Herbst 2013 wird das neue Gebäude an der Rossauer Lände 3 eröffnet, das die Fakultäten Mathematik und Wirtschaftswissenschaften beherbergen wird. Diese Standortpolitik unterstützt das strategische Ziel der Universität Wien, interdisziplinäres Forschen und Lehren zu forcieren.

Nachhaltige Sicherung des Wirtschaftsstandortes Wien und Österreich

Die Universität Wien zählt mit ihren 9.400 MitarbeiterInnen zu den größten Arbeitgebern des Landes. Exzellente Ausbildung und Forschung tragen wesentlich zur Sicherung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Wien und Österreich bei. Mit ihren rund 91.000 Studierenden im Studienjahr 2010/11 hielt der Trend der kontinuierlichen Steigerung der Studierenden an.