Nicht schon wieder Innovation

Obwohl in aller Munde, scheint Innovation ein knappes Gut zu sein. Trotz – oder gerade wegen – des inflationären, undifferenzierten Gebrauchs des Begriffs, machen die Innovationsexperten Thomas Fundneider (theLivingCore) und Markus Peschl (Universität Wien) ein qualitatives Gegenangebot.

In Kooperation mit APA Science haben Markus F. Peschl vom Institut für Philosophie der Universität Wien – er ist Leiter der Forschungsplattform Cognitive Science – und Thomas Fundneider, Geschäftsführer und gemeinsam mit Peschl Gründer der Firma theLiving Core, die Initiative "Innovating Innovation" gestartet. Das Special Feature auf der APA Science-Website bringt monatliche Leitartikel von eingeladenen AutorInnen, Interviews, Porträts, Veranstaltungshinweise und Berichte des Redaktionsteams, um einen "neuen Denk- und Handlungsraum zu eröffnen".

Mit ihrer Initiative verfolgen Peschl und Fundneider mehrere Ziele: "Zum einen wollen wir versuchen, unterschiedlichste Aspekte der Innovation in einem neuen Licht darzustellen sowie neueste und verfolgenswerte Entwicklungen im Bereich Innovation aus den Labors der Universitäten und Organisationen herauszuholen", erklärt Markus Peschl: "Zum anderen geht es uns darum, sozial und politisch engagierte Gruppen und Initiativen ans Licht zu bringen sowie Hinweise und Empfehlungen für die konkrete Anwendung – beispielsweise in der eigenen Organisation oder im eigenen Verhalten – zugänglich zu machen."


In ihrem eigenen Beitrag im APA-Dossier "Innovating Innovations" beschäftigen sich Markus Peschl und Thomas Fundneider mit dem "Kaffeehaus als Brutstätte der Zukunft". Dabei betrachten sie das Kaffeehaus unter einem besonderen Aspekt: als Ort, an dem das Neue entstehen kann, an dem gelernt und neues Wissen generiert wird.
Zum Beitrag von Markus Peschl und Thomas Fundneider



Interdisziplinäre Herangehensweise

Im Dossier wird nach einer Antwort auf die Frage, wie eine "Innovation der Innovation" aussehen kann, gesucht – eine Herausforderung, "die nur mit Hilfe einer interdisziplinären Herangehensweise in Angriff genommen werden kann", so Peschl: "Ziele sind das Verschneiden unerwarteter Bereiche, das Schaffen neuer Kontexte und die Eröffnung neuer (Denk-)Perspektiven." Eine Vielzahl an ExpertInnen aus den unterschiedlichsten Disziplinen (z.B. Konrad Paul Liessmann, Frank T. Piller, Ernst von Glasersfeld, Harald Katzmair, Martin Essl, Stephan Schmidt-Wulffen, u.v.a.) kommt zu Wort – allesamt von der Frage fasziniert: Wie kommt das (radikal) Neue in die Welt, und wie kann Innovation der Innovation aussehen?


"Es gibt nur wenig Neues unter der Sonne", sagt der Philosoph Konrad Paul Liessmann von der Universität Wien in seinem Beitrag für das APA-Dossier "Innovating Innovations" und spricht sich dafür aus, den "Blick dafür zu schärfen, was sich jenseits der raschen Bewegungen der Märkte und Technologien wirklich radikal ändert". Zum Beitrag von Konrad Paul Liessmann



Aus dieser Vielfalt an Perspektiven werden konkrete Handlungsoptionen eröffnet, die als weitere Grundlage für Innovations-, Strategie- und Personalthemen aber auch für die persönliche tägliche Arbeit dienen können. (red)