Neue Plattform für kostenlose digitale Uni-Kurse

Plattform iMoox.at

iMoox.at ist die erste und bis dato einzige Plattform für Massive Open Online Courses (MOOC) in Österreich – hier werden digitale Uni-Kurse kostenlos für die Allgemeinheit zugänglich gemacht. Nun soll die Seite zur zentralen Plattform für digitale Kurse aller heimischer Hochschulen ausgebaut werden.

Ziel von iMoox.at ist es, der österreichischen Bildungslandschaft eine zentrale Plattform für frei zugängliche Online-Kurse zur Verfügung zu stellen, so Martin Ebner, der die Serviceeinrichtung Lehr- und Lernmanagement der TU Graz leitet. Nachdem die Inhalte aller Kurse als Open Educational Resources (OER) frei lizenziert sind, können sie urheberrechtlich unbedenklich genutzt werden, von Privatpersonen ebenso wie von Lehrern etwa an Oberstufen. Insgesamt wurden über imoox.at bereits über 100 Kurse angeboten.

Vizerektor Ronald Maier freut sich über die Erweiterung des digitalen Angebots: "Als größte Forschungsinstitution und Bildungsstätte bringt die Universität Wien mit ihrem breiten Fächerspektrum ein ausgewähltes Portfolio an MOOCs in die Plattform iMooX ein."

MOOCs auch in Lehrveranstaltungen

Die Themenpalette ist auf der neuen Plattform mittlerweile breit gestreut, die Gestaltung der MOOCs – an der Uni Wien besteht ein Kurs etwa üblicherweise aus fünf Lektionen – ist teilweise interdisziplinär. Zusätzlich zu den Lernvideos werden auch Transkripte angeboten, im angehängten Forum können Lehrende Aufträge erteilen und die Teilnehmer*innen sich austauschen. Wer die Self Assessments am Ende der Lektion schafft, erhält dafür eine Teilnahmebestätigung.

An der Uni Wien werden MOOCs auch in Lehrveranstaltungen integriert. Für einen leichten und barrierefreien Zugang werden die Lernvideos auch – da großteils untertitelt – auf YouTube veröffentlicht. Im nächsten Schritt sind Apps geplant, die als Lerntagebuch den Lernfortschritt verwalten, an Deadlines oder den Start eines gebuchten MOOCs erinnern.

Digitalisierungsoffensive des Bildungsministeriums

Der Ausbau von iMooX erfolgt im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Bildungsministeriums, für die im Uni-Budget für die Jahre 2019 bis 2021 für insgesamt 34 Projekte zur digitalen und sozialen Innovation 50 Mio. Euro reserviert sind. Die geförderten Projekte wurden vor genau einem Jahr bekanntgegeben, also noch bevor die Corona-Pandemie Österreich erreicht hatte. Diese habe schließlich für einen "regelrechten Digitalisierungs- und Innovationsschub" an Universitäten und Hochschulen gesorgt, so Elmar Pichl, Leiter der Hochschulsektion im Bildungsministerium.

Der solle nun aufgegriffen und strategisch weiterentwickelt werden. Insofern treffe es sich gut, dass bis Ende des Jahres die neuen Leistungsvereinbarungen für die Jahre 2022-2024 ausverhandelt werden. Dabei sei ihm bewusst, dass in den kommenden Monaten vor allem auf die Lage und individuelle Resilienz von Studenten und Lehrenden geachtet werden müsse, so Pichl. (APA/red)