Internationalisierung der Universität Wien

Die Universität Wien ist Ausbildungsstätte und Zuwanderungsziel des qualifizierten Nachwuchses: Über die Rolle der Universitäten im Migrationsprozess sprachen im Rahmen einer Pressekonferenz Vizerektor Heinz Faßmann, Hannes Bardach, CEO Frequentis, und Thomas Bullemore, Non-EU Exchange Student.

Die Internationalisierung im universitären Bereich ist eine Erfolgsgeschichte. Im "U21 Ranking des Melbourne Institute for Applied Economic and Social Research" liegt Österreich insgesamt in der Kategorie "Connectivity" auf Platz 1 vor der Schweiz, Singapore und Australien. 24 Prozent aller AbsolventInnen der Universität Wien haben im Laufe ihres Studiums einen Auslandsaufenthalt absolviert. 25 Prozent der 91.000 Studierenden der Universität Wien kommen aus dem Ausland, deutlich mehr als in anderen Spitzenuniversitäten.

Universitäten ziehen talentierte und dynamische ForscherInnen und Studierende an. Im Studienjahr 2011 wurden österreichweit 24.500 ausländische Studierende neu zugelassen, das sind rund 25 Prozent der Neuzuwanderung 2011 (ohne Asylbewerber und rückkehrende Österreicher). "Es ist an der Zeit, dass die österreichischen Universitäten im migrationspolitischen Diskurs berücksichtigt werden", fordert Heinz Faßmann, Vizerektor für Personalentwicklung und Internationale Beziehungen der Universität Wien.

Zurückhaltung bei der Vergabe der Rot-Weiß-Rot Karte

Ausländische AbsolventInnen der Universitäten sind so etwas wie "ideale ZuwanderInnen", die eine qualifizierte Ausbildung aufweisen, weitgehend integriert sind und gute Chancen auf Beschäftigung und Einkommen besitzen. Österreich wird diese qualifizierte Zuwanderung auch benötigen, denn das Arbeitskräfteangebot geht in den kommenden Jahren zurück und gleichzeitig steigt die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften. Von den AbsolventInnen aus Drittstaaten bleiben derzeit aber nur rund 16 Prozent nach ihrem Studienabschluss in Österreich.

Die Rot-Weiß-Rot-Card wird nur für ausländische AbsolventInnen mit Master- und/oder Diplomabschluss und nur für Vollzeitstellen vergeben. So entgeht Österreich wichtiges Know-how, das zum Wohlstand des Landes beitragen könnte. "Die Rot-Weiß-Rot Karte nach einem Bachelorabschluss ist die logische Konsequenz der Studienreform und die Rot-Weiß-Rot Karte für Universitätsassistenten (prä doc) ein Teil einer Willkommenskultur", meint Heinz Faßmann.

Konzeptive Migrationspolitik sichert Wettbewerbsfähigkeit

Am Beispiel von Frequentis kann gezeigt werden, wie wichtig internationale Verankerung und Rekrutierung von MitarbeiterInnen sind. Frequentis ist ein international tätiger österreichischer Konzern mit 1.030 MitarbeiterInnen und Weltmarktführer im Bereich ATC-Sprachvermittlungssysteme, hält Niederlassungen und Regional Offices in über 50 Ländern. Die Innovationskraft bezieht das Unternehmen, das über 90 Prozent seiner Produktion exportiert, von der Kapazität seiner über 600 hochqualifizierten AkademikerInnen in den Bereichen Hardware, Software, Projektmanagement, Sprachen sowie Rechts- und Kommunikationswissenschaften. "Wir profitieren von hochqualifizierten und sehr motivierten MitarbeiterInnen aus über 30 Nationen mit interkulturellem Mind-Set", so Hannes Bardach, CEO Frequentis.

Universität Wien: Weltweite Vernetzung ist Ansporn und Qualitätssicherung

Wien ist ein attraktiver Studienort und die Universität Wien unterhält ein strategisch ausgewähltes Netz von Partneruniversitäten. "Die weltweite Vernetzung bringt zusätzlichen Know-how-Transfer und erhöht die Reputation im In- und Ausland. Kurz: Sie ist Ansporn und Qualitätssicherung zugleich", so Vizerektor Faßmann. Thomas Bullemore, Student der Rechtswissenschaften von der Universidad de Chile und mit dem Non-EU Student Exchange Programme in Österreich, ist begeistert von seinem Aufenthalt an der Universität Wien: "Ich habe nicht nur meine Sprachkenntnisse verbessert, sondern auch Einblick in ein anderes Universitäts- und Rechtssystem bekommen. Insgesamt bin ich toleranter und offener geworden und habe viele neue Freunde gewonnen." (vs)