Letzte Tage im Sudan
| 07. März 2016Langsam neigt sich die Sudan-Reise dem Ende zu. Die letzten Tage ihrer eindrucksvollen Exkursion verbringen die TeilnehmerInnen in Khartoum, der Hauptstadt des Sudan, und berichten für uni:view von ihren Erlebnissen.
Die Pyramiden von Meroe gehören zu den wohl bekanntesten Wahrzeichen des Sudan. Zwischen Shendi und Atbara, am Ostufer des Nil gelegen, fanden wir dort Grabstrukturen, die bis in die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends zurückreichen. Sie dienten den Königen von Kusch sowie deren Müttern und in den späteren Perioden auch ihren Generälen als letzte Ruhestätten bis zum Niedergang des Reichs von Kusch im 4. Jahrhundert. Die anschließende Besichtigung der Ausgrabungen im westlich davon gelegenen Siedlungskomplex vervollständigte unseren Besuch. (Foto: Christian Finner)
Das nächste Ziel unserer Reise war das etwas nordöstlich der Haupstadt Khartoum gelegene Shendi. Ihrem alten Ruf als Handelsstadt wird sie auch heute noch gerecht, wenngleich der überregionale Sklavenhandel des 19. Jahrhunders dem beschaulicheren regionalen Austausch landwirtschaftlicher Güter sowie dem Anbau von Baumwolle gewichen ist. Das Treiben im Zentrum verleiht dem sonst etwas verschlafenen Städtchen eine angenehme Lebendigkeit, der wir uns auch über einem erfrischendem Glas Tee nicht entziehen konnten. (Foto: Christian Finner)
Nach neun Tagen im Norden des Landes kehrten wir schließlich nach Khartoum zurück. Ausklingen ließen wir die letzten Tage unseres Aufenthalts in der Hauptstadt des Sudan unter anderem mit einer Besichtigung des Grabmals des Mahdi.
Während die sterblichen Überreste des legendären Anführers des Aufstands gegen die ägyptisch-osmanische Oberherrschaft im Lande von den britischen Kolonialherren verstreut wurden, erinnert das Mausoleum in Omdurman heute noch an eine der bekanntesten Episoden der jüngeren Geschichte des Sudan. (Foto: Christian Finner)
Die interdisziplinär ausgelegte Sudan-Exkursion vom 18. Februar bis 5. März 2016, organisiert vom Institut für Orientalistik, wird von unterschiedlichen ExpertInnen der Universität Wien begleitet: Michael Zach, Experte für den Sudan in der Antike und Kirsten Rüther, Expertin für die Geschichte Afrikas, beide vom Institut für Afrikawissenschaften. Vom Institut für Orientalistik sind mit dabei: George Hatke, Experte für das christliche Nubien, Gisela Prochazka-Eisl, Expertin für den Sudan in der Osmanenzeit, Tarek Eltayeb, Experte für Literaturgeschichte (selbst Schriftsteller sudanesischer Herkunft), Gisela Kitzler, Expertin für Alltagskultur und Musik sowie Stephan Prochazka, Experte für Sprache und Volksreligion.
