Rektor Engl wird Ehrendoktor der Universität des Saarlandes

Die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät I der Universität des Saarlandes verleiht Heinz W. Engl am Freitag, 10. Februar 2012, die Ehrendoktorwürde der Naturwissenschaften.

Mit der Ehrendoktorwürde an Rektor Engl würdigt die Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät I seine herausragenden Arbeiten über die Theorie inverser Probleme, insbesondere nichtlinearer Probleme, und seinen Einsatz für deren Umsetzung in der Industriemathematik. Die festliche Verleihung findet auf dem Universitätscampus Saarbrücken statt. Alfred K. Louis, Professor für Angewandte Mathematik der Universität des Saarlandes, hält die Laudatio, Rektor Engl wird in einem Festvortrag zum Thema "Industrial Mathematics and Nonlinear Inverse Problems" sprechen.

Engl ist der Saar-Uni seit vielen Jahren durch eine enge wissenschaftliche Kooperation verbunden: Gemeinsam mit Laudator Alfred Louis hat er mehrere internationale Tagungen organisiert und Bücher herausgegeben. Darüber hinaus hielt er in Saarbrücken zahlreiche Vorträge und war an der Begutachtung von Dissertationen beteiligt.

Herausragende Leistungen im Bereich Angewandten Mathematik

Heinz W. Engl ist führender Vertreter der Theorie und Anwendungen inverser Probleme. Neben den theoretischen Grundlagen, die er schon ab 1978 untersucht hat, fokussierte er seine Forschungen seit der Übernahme des Lehrstuhls für Industriemathematik auch auf deren Umsetzung: unter anderem auf die optimale Steuerung beim Strangguss in der Stahlproduktion, die Halbleiter-Simulation und die Finanzmathematik. Um den Anwendungsbezug seiner Arbeit zu vertiefen und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, installierte Engl 1992 in Linz ein Christian-Doppler-Labor für "Mathematical Modelling and Numerical Simulation", finanziert von Austrian Industries. 2003 gründete er das "Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics" (RICAM), finanziert von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und vom Land Oberösterreich.


Heinz W. Engl wurde am 28. März 1953 in Linz geboren. Er studierte an der Johannes-Kepler-Universität seiner Heimatstadt Technische Mathematik und übernahm nach seiner Promotion (1977) und seiner Habilitation (1979) eine außerordentliche Professur für Mathematik an der Universität Linz im Jahr 1981. Von 1988 bis 2011 war er ordentlicher Professor und Inhaber des Lehrstuhls für Industriemathematik in Linz und von 2003 bis 2011 Direktor des "Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics" (RICAM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1. Oktober 2011 ist Heinz W. Engl Rektor der Universität Wien.
> Lebenslauf von Heinz W. Engl



Rektor Engl hat mehrere internationale Rufe erhalten. 2007 wurde er mit dem "Pioneer Prize of the International Council for Industrial and Applied Mathematics" ausgezeichnet; 2009 wurde er zum SIAM Fellow ernannt; ebenfalls 2009 erhielt er den Johannes-Kepler-Preis und einen Kulturpreis des Landes Oberösterreich. 2010 wurde er von der Fudan University Shanghai zum Professor h.c. ernannt. Von 2000 bis 2003 war er korrespondierendes Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, seit 2003 ist er wirkliches Mitglied.

Von 1991 bis 1997 war Heinz W. Engl, gleichzeitig mit Alfred K. Louis, Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik (GAMM), von 1990 bis 2000 war er Mitglied des Boards des European Consortium for Mathematics in Industry (ECMI) und von 1994 bis 1996 dessen Präsident. Er ist und war Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften und Managing Editor und Gründer der Zeitschrift "Surveys on Mathematics for Industry". Weiter war er Präsident der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft (ÖMG), Vorsitzender des Komitees für Angewandte Mathematik der European Mathematical Society und von 1994 bis 2003 Mitglied des Kuratoriums des Österreichischen Forschungsförderungsfonds (FWF). (cb)

Verleihung des Ehrendoktorats an Rektor Heinz W. Engl
Freitag, 10. Februar 2012, 15.15 Uhr
Universität des Saarlandes, Universitätscampus Saarbrücken, Gebäude E2 5, Hörsaal II
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