Preise und Auszeichnungen im Oktober 2017

Die Universität Wien gratuliert den MitarbeiterInnen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über die aktuellen Ehrungen und Preisverleihungen.

Wiener Gesundheitspreise für zwei Projekte des Instituts für Sportwissenschaft

Bei der diesjährigen Verleihung des Wiener Gesundheitspreises im Festsaal des Wiener Rathauses im September 2017 war das Institut für Sportwissenschaft der Universität gleich zweimal vertreten: Das Projekt "Movi Kune – gemeinsam bewegen" wurde mit dem zweiten Preis in der Kategorie "Gesunde gerechte Stadt", dem Jahresschwerpunkt der Wiener Gesundheitsförderung, ausgezeichnet. Das Projekt "AktivE Jugend" wurde mit dem dritten Preis in der Kategorie "Gesund im Grätzel und Bezirk" prämiert.

Das Projekt "Movi Kune – gemeinsam bewegen" spricht insbesondere geflüchtete Menschen an, die aufgrund traumatischer Ereignisse psychosoziale Unterstützung benötigen. Es soll benachteiligten Menschen die Möglichkeit bieten, aktiv ihre Gesundheit zu verbessern, barrierefrei psychosoziale Unterstützung zu erhalten und einen Zugang zur österreichischen Gesellschaft zu finden. Bewegung und Sport als nonverbale Methode zur Förderung der psychischen und physischen Gesundheit kommen hierbei zum Einsatz.

"Movi Kune – gemeinsam bewegen" ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt von Uni Wien-Sportwissenschafter Clemens Ley, Kunsttherapeutin Edita Lintl (Hemayat) und Psychotherapeuten Walter Ruckhofer (Hemayat).

Das Projekt "AktivE Jugend" ging der Frage nach, ob Smartphones & Co., die häufig für Bewegungsmangel verantwortlich gemacht werden, auch als Werkzeug dienen können. Im Projekt wurden mobile Technologien genutzt, um etwas über das aktive Mobilitätsverhalten von Jugendlichen im Grätzel zu erfahren sowie Bewegungsaktivitäten mit Geogames anzuregen. Geo-Caching und GPS-Drawing wurden als spielerische Möglichkeiten, mit mobiler Technologie aktive Mobilitätsformen anzuregen, eingesetzt. Über einen Zeitraum von zwei Jahren konnten neue Erkenntnisse über Straßen- und Freiraumqualitäten für aktive Mobilität von den SchülerInnen und ForscherInnen gesammelt und der Mobilcheck JAM als Handbuch entwickelt werden. JAM visualisiert gesundheitsförderliches Mobilitätsverhalten und soll Alltagsbewegung wie Gehen und Radfahren von Jugendlichen fördern.

"AktivE Jugend" ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt von LandschaftsplanerInnen (ILAP & ILEN, BOKU Wien), den Uni Wien-SportwissenschafterInnen Rosa Diketmüller, Franz Mairinger und Michael Kolb sowie von VerkehrsplanerInnen von komobile Wien.

Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien
Wiener Gesundheitspreis 2017: Gesunde gerechte Stadt
Wiener Gesundheitspreis 2017: Gesund in Grätzel und Bezirk


Ehrendoktorat der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew (Kyjiv) für Michael Moser

Der Slawist Michael Moser wurde am 2. Oktober 2017 zum Ehrendoktor (Doctor honoris causa) der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew (Kyjiv) ernannt. "Ich bin sehr dankbar für diese Anerkennung meiner Arbeit, die mich gleichzeitig dazu motiviert, weiterzuarbeiten und mich weiterzuentwickeln. Dass ich unabhängig vom Ehrendoktorat eine Woche davor auch noch den Ivan-Franko-Preis (zum uni:view-Artikel) zugesprochen bekommen habe, verleiht dem Jahr 2017 sicherlich eine ganz besondere Note", freut sich Moser über die Auszeichnung.

Website von Michael Moser
Institut für Slawistik der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Hinweis auf der Website der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew


Stefan Michael Newerkla erhält Josef-Dobrovský-Ehrenmedaille der Tschechischen Akademie der Wissenschaften


Stefan Michael Newerkla, Universitätsprofessor für Westslawische Sprachwissenschaft, wurde am 18. Oktober 2017 mit der Josef-Dobrovský-Ehrenmedaille der Tschechischen Akademie der Wissenschaften für Verdienste um die philologischen und philosophischen Wissenschaften ausgezeichnet.

"Es war eine Ehrung, bei der sich alle wohlgefühlt haben. Irgendwie wurden alle beschenkt, und genauso war es richtig, denn anders hätte ich das nicht annehmen können. Die verliehene Ehrbezeugung werde ich ohnehin erst die nächsten Jahre noch durch weitere Taten ausgleichen müssen, um der Auszeichnung überhaupt gerecht zu werden, die seit 1965 verliehen wird und zu deren TrägerInnen u. a. Vladimír Šmilauer, Jurij Lotman, Gabriel Altmann, Madeleine Štulíková, Jacek Baluch, Ludmila Norajrovna Budagovova, Kamil Veith Velebil, Ulrich G. Leinsle, Thomas G. Winner und František Václav Mareš zählen", freut sich Stefan Newerkla.

Die Zuerkennung der Ehrenmedaille hat aus einem weiteren Grund besondere Bedeutung für den Slawisten: Seit Jahren ist die Tschechische Nationale Erneuerung und ihre Wiener Anfänge einer seiner Forschungsschwerpunkte. Vor nun schon 242 Jahren, am 7. Oktober 1775, wurde der Unterricht der tschechischen Sprache und Literatur und damit der ersten lebenden Sprache nach Deutsch an der Universität Wien eingeführt und damit fast zwanzig Jahre früher als an der Prager Karlsuniversität.

Als erster Professor für tschechische Sprache und Literatur weltweit wurde an die Universität Wien Josef Valentin Zlobický  (1743–1810) aus Velehrad (Welehrad) in Mähren berufen. Er war es auch, der einen ersten Vorschlag für ein Studium der slawischen Sprachen ausarbeitete. Zlobický verband mit seinem Zeitgenossen Josef Dobrovský, der als Begründer der wissenschaftlichen Slawistik gilt, eine langjährige Freundschaft. "Dobrovskýs Konterfei auf der Medaille ist sohin eine weitere Quelle der Freude über diese Auszeichnung", so Stefan Newerkla.

Website von Stefan Michael Newerkla
Institut für Slawistik der Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Hinweis auf der Website der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik


Österreichischer Naturschutzpreis für Kurt Kotrschal

Der Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal bekam am 18. Oktober 2017 in Salzburg den Österreichischen Naturschutzpreis vom Naturschutzbund verliehen. Kotrschal verstehe es, das Sozialverhalten von Graugans, Wolf & Co. für Laien verständlich zu erklären. Sein Mut, die Dinge beim Namen zu nennen, mache ihn zu einem unverzichtbaren Repräsentanten für die Belange des Naturschutzbundes, so der Präsident des Naturschutzbundes, Roman Türk, über die Entscheidung der Jury.

Department für Verhaltensbiologie der Fakultät für Lebenswissenschaften
Naturschutzbund Österreich
Zehn Fragen an: Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal


Heinz Billing Preis für Christian Schulz

Christian Schulz wurde am 26. Oktober 2017 mit dem renommierten Heinz Billing Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Rechnens für das "Programmsystem KaHIP – Karlsruhe High Quality Partitioning" ausgezeichnet. Der Informatiker ist seit Jänner 2017 Mitglied in der Gruppe Theory and Applications of Algorithms der Universität Wien unter der Leitung von Monika Henzinger und forscht am Karlsruher Institut für Technologie.

Graphpartitionierung bezeichnet das algorithmische Problem, einen Graphen in balancierte Teile zu zerlegen, sodass möglichst wenige Kanten diese Teile verbinden. Das Programmsystem KaHIP vereint mehrere innovative Algorithmen zur Graphpartitionierung in ein Programmsystem, das verbesserte Lösungen für viele praktische Probleme berechnet. Das Problem der Graphpartitionierung tritt in einer Vielzahl von Anwendungen auf, u.a. in der Paralleldatenverarbeitung, in Straßennetzwerken, der Bildsegmentierung oder dem data mining.

"Ich freue mich sehr über den Zuspruch des Heinz-Billing Preises und der damit verbunden öffentlichen Anerkennung der Forschungsleistungen sowie der vergrößerten Sichtbarkeit für das Softwaresystem KaHIP. Insbesondere liefert mir der Gewinn des Preises einen starken Motivationsschub für meine aktuellen Forschungsaktivitäten", freut sich der Preisträger.

Fakultät für Informatik
Forschungsgruppe Theory and Applications of Algorithms
Information Heinz Billing Preis 2017
Über das Programmsystem "KaHIP – Karlsruhe High Quality Partitioning"


Wiederwahl Christiane Spiels in den Hochschulrat der Bergischen Universität Wuppertal  

Die Bildungspsychologin Christiane Spiel ist bereits seit vielen Jahren Hochschulrätin, zuerst war sie für zwei Perioden an der Leibniz Universität Hannover tätig, nun wurde sie für eine dritte Periode in den Hochschulrat der Bergischen Universität Wuppertal gewählt. Die Universitätsprofessorin für Bildungspsychologie der Universität Wien ist stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrats, das zentrale Organ jeder Hochschule in Nordrhein-Westfalen. Damit obliegt ihr eine verantwortungsvolle Aufgabe, bei der es um die strategische Ausrichtung und Entwicklung der Universität geht.

"Von zentraler Bedeutung dabei ist, dass der Hochschulrat mit unabhängigen Persönlichkeiten besetzt ist, die hohe Expertise aus unterschiedlichen Bereichen einbringen, und ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Rektorat und Hochschulrat besteht, wobei den Hochschulratsmitgliedern die Rolle von 'critical friends' zukommt. Wichtig ist es auch, immer wieder in die Universität 'hineinzuhören', d.h. Kontakt zu Senat, den Fakultäten, den Studierenden und den MitarbeiterInnen zu halten. Dies alles ist in Wuppertal in ausgezeichneter Weise gegeben. Schließlich kann ich auch selbst vieles mitnehmen für meine Arbeit an der Universität Wien", so Christiane Spiel über ihre Tätigkeit.

Website von Christiane Spiel
Hochschulrat der Bergischen Universität Wuppertal
Institut für Angewandte Psychologie: Arbeit, Bildung, Wirtschaft der Psychologischen Fakultät
Zehn Fragen an: Bildungspsychologin Christiane Spiel


Faculty Awards 2017 der Fakultät für Lebenswissenschaften

Der Young Investigator Award wird auf Initiative der Fakultät für Lebenswissenschaften vergeben, um junge PostdoktorandInnen, die in Top-Fachzeitschriften veröffentlichen, auszuzeichnen. Die Awardees werden aufgrund ihrer hervorragenden Publikationsleistungen ausgewählt. Der Zuschuss ist ihren Forschungsprojekten oder der Teilnahme an internationalen Treffen gewidmet.

Der Gertrud Pleskot Award soll junge Wissenschafterinnen an der Fakultät für Lebenswissenschaften sehr früh in ihrer wissenschaftlichen Karriere fördern und wird nach den gleichen Kriterien wie der Young Investigator Award verliehen.

2017 wurden die folgenden Personen mit dem Young Investigator Award ausgezeichnet:
Florian Hofhansl (Dept. of Botany and Biodiversity Research)
Christina Romera-Castillo (Dept. of Limnology und Bio-Oceanography)
Dongdong Wang (Dept. of Pharmacognosy)

Den Gertrud Pleskot Award erhielten:
Angela Ladurner (Dept. of Pharmacognosy)
Jessica Kozlowski (Dept. of Ecogenomics und Systems Biology)

Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien
Faculty Research News der Fakultät für Lebenswissenschaften


"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an petra.schiefer(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".