Preise und Auszeichnungen im Juli 2020

Die Universität Wien gratuliert den Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

Karl Schlögl-Preis für Esther Heid und Daniel Kaiser

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zeichnet Esther Heid vom Institut für Computergestützte Biologische Chemie für ihre Doktorarbeit "Concepts of solvation dynamics in molcular dynamics simulations" sowie Daniel Kaiser vom Institut für Organische Chemie der Universität Wien für seine Dissertation "I. Vinyl Cations in Sulfoxide-Mediated Arylations, II. Electrophilic Amide Activation for the α-Functionalisation of Carbonyls" mit dem Karl Schlögl-Preis aus. 

"Ich freue mich sehr über die Zuerkennung des Karl Schlögl-Preises für meine Dissertation im Bereich der computergestützten Chemie. Neben der Würdigung meiner Arbeit bedeutet mir der Preis vor allem eine Bestätigung der Wichtigkeit meiner Forschungsinteressen, nämlich computative Methoden wie Modellentwicklung, Computersimulation und Machine Learning bestmöglich zur Unterstützung experimenteller Forschung in der Chemie einzusetzen", so Esther Heid über die Auszeichnung.

Der Karl Schlögl-Preis ist mit 4.000 Euro dotiert und wird jährlich für herausragende Dissertationen auf dem Gebiet der Chemie aus österreichischen Universitäten vergeben. 

Karl Schlögl-Preis für Esther Heid und Daniel Kaiser

Der Karl Schlögl-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaft (ÖAW) 
Das Department für Computergestützte Biologische Chemie an der Fakultät für Chemie 
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften


Sascha Martens erhält EMBO-Mitgliedschaft 

Sascha Martens vom Department für Biochemie und Zellbiologie und Gruppenleiter an den Max Perutz Labs wurde zum Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO) ernannt. EMBO ist eine internationale Organisation, welche Forschung auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften in Europa fördert. Mitglieder der Organisation sind bedeutende Lebenswissenschafter*innen, die einen hervorragenden Beitrag auf diesem Gebiet geleistet haben.

"Es ist eine große Ehre für mich und meine Forschung, zum EMBO-Mitglied gewählt zu werden. Als neues Mitglied dieser Community freue ich mich darauf, die nächste Generation von Lebenswissenschafter*innen in Europa zu fördern und zu unterstützen", so der Biochemiker. 

Max Perutz Labs: Group Sascha Martens - Molecular Mechanisms of Autophagy
Website von EMBO (European Molecular Biology Organization) 
Institut für Biochemie und Zellbiologie am Zentrum für Molekulare Biologie


Senad Halilbašić erhält den Max-Herrmann-Dissertationspreis der Gesellschaft für Theatergeschichte e.V. & den Förderpreis der Südosteuropa-Gesellschaft

Für seine Dissertation "Spielende und Zuschauende sowie eine Granate, die weit genug weg ist. Theater in Bosnien und Herzegowina 1992-1995" wurde Senad Halilbašić mit dem Max-Herrmann-Dissertationspreis der Gesellschaft für Theatergeschichte e.V. sowie dem Förderpreis der Südosteuropa-Gesellschaft ausgezeichnet.

"Die Stärke der Arbeit liegt in ihrem wichtigen, substantiellen Beitrag zu dem in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewinnenden Forschungsfeld Kriegstheater; mitreißend und materialnah geschrieben, bietet sie genaueste Mikro-Einblicke in die jeweiligen Stadtgesellschaften und die Rolle des Theaters", erklärt die Preisjury ihre Wahl.

"Über den Max-Herrmann-Dissertationspreis freue ich mich sehr, da es eine Anerkennung seitens renommierter Fachkolleg*innen ist, in welcher nicht nur meine methodische Arbeit gelobt, sondern auch die sprachliche Qualität der Dissertation als ‘mitreißend und materialnah‘ hervorgehoben wird – etwas, was mir ganz besonders am Herzen liegt, zumal Geschichte schreiben für mich stets auch eine Geschichte erzählen bedeutet. Der Preis ist eine große Motivation für aktuell laufende wie auch zukünftige Forschungsvorhaben", sagt Senad Halilbašić.

Benannt nach dem Berliner Theaterwissenschafter Max Herrmann, ehrt der Max-Herrmann-Dissertationspreis der Gesellschaft für Theatergeschichte außerordentliche Doktorarbeiten, die sich mit theatergeschichtlichen Themen beschäftigen. 

Förderpreis der Südosteuropa-Gesellschaft 
Website der Gesellschaft für Theatergeschichte e.V.
Max-Herrmann-Dissertationspreis der Gesellschaft für Theatergeschichte  
Institut für Slawistik an der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät


Ulrich Technau wurde zum Mitglied der Leopoldina gewählt 

Ulrich Technau vom Department für Neurowissenschaften und Entwicklungsbiologie wurde zum Mitglied der Leopoldina (Der Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands) gewählt. "Das ist eine große Ehre für mich, zumal die Leopoldina als die älteste Akademie der Welt gilt. Es ist für mich auch eine Würdigung meiner Arbeit und der evolutionären Entwicklungsbiologie im Allgemeinen", so Ulrich Technau.

Die Leopoldina umfasst ungefähr 1.600 Mitglieder aus 30 verschiedenen Ländern. Die Akademie nimmt jährlich neue Mitglieder auf, die sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet haben. 

Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften
Department of Neuroscience and Developmental Biology an der Fakultät für Lebenswissenschaften


14 Wissenschafter*innen der Universität Wien erhalten DOC-Stipendien und drei weitere DOC-Team-Stipendien der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften vergibt 14 DOC-Stipendien und drei DOC-Team-Stipendien an Nachwuchswissenschafter*innen der Universität Wien.

Die DOC-Stipendien gingen an:

Katharina Holzweber von der Fakultät für Physik, "Beam-induced Atomic Motion in Oxide Glasses"

Anna-Maria Fiala vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, "Maske und Maskierung in zeitgenössischer ostasiatischer Performance-Kunst. Körperpolitiken als Strategien von kritischem Globalismus"

Lisa Hoppel vom Department of Economic and Social History, "Afro-Asianism Meets Pan-Africanism. Between National Liberation", Development Aspirations and International Transformation.

Devon Schiller vom Department of English and American Studies, "Face Time: Semiotic Temporalities in Biometric Art."

Reynalda Cordova vom Department für Ernährungswissenschaften, "The association of dietary advanced glycation endproducts (AGEs) intake with cancer risk and potential related pathways to cancer development."

Laura Fischer vom Institut für Germanistik, "The impact of siblings vs. peers on German language acquisition of Viennese bilingual children." 

Anna Eszter Sanda vom Institut für Musikwissenschaft, "'Musikgenuss gratis konsumiert'?  Funktionswandel der Kirchenmusik im gesellschaftlich-politischen Umfeld des Wiener Kaiserhofes um 1800."

Boris Knapp vom Institut für Volkswirtschaftslehre, "Manipulative Experts, Naive Consumers, and Their Search for Information." 

Sara Scinicariello vom Department für Mikrobiologie, Immunbiologie und Genetik, "Identification of novel factors controlling Tristetraprolin stability, Immunology and Pathogens department", Max Perutz Labs.

Florence Klauda vom Institut für Zeitgeschichte, "Actors, Structures and Networks of European Foreign Cultural Diplomacy. A Comparison of French, Austrian and Spanish Cultural Institutes since 1945."

Angelika Hudler vom Institut für Byzantinistik und Neogräzistik, "Small archaeological artifacts as witnesses of history: An analysis of Athanasios S. Rousopoulos (1823-1898) inspired by his biography and his collecting activities."

Oliver Hendy vom Research Institute of Molecular Pathology, "Identifying enhancer co-factor dependencies in transcription activation."

Loni Klaus vom Research Institute of Molecular Pathology , "Unraveling the molecular mechanisms of transcriptional repression through trans-repressive domains."

Noura Salahaldeen vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, "Black at the intersection: African Palestinian Experiences under ʾiḥtilāl- the case of Jerusalem."

Die Doc-Team-Stipendien gingen an: 

Jenny Marcela Torres Heredia vom Institut für Internationale Entwicklung, "The social-ecological crisis up close: The role of knowledge and epistemology – between colonial reproduction and social alternatives. An analysis based on Afro-Colombian women's movements."

Valerie Lenikus vom Institut für Politikwissenschaft, "Agrarian extractivism in the context of global dynamics: Bolivia and Ecuador between extractivist and decolonial resource politics and the role of the European Union" 

Marie Theresa Jasser vom Institut für Internationale Entwicklung, "The social-ecological crisis up close: The role of the Plurinational State and movement organisations in socio-ambiental conflicts over land in the Bolivian Chiquitania" 

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften
Doc-Stipendien der Österreichischen Akademie der Wissenschaften  
Doc-Team-Stipendien der Österreichischen Akademie der Wissenschaften


Der Wissenschaftsfonds FWF
 unterstützt sechs Forscher*innen an der Universität Wien mit dem 1000-Ideen-Programm 

Mit dem 1000-Ideen-Programm des Wissenschaftsfonds FWF werden sechs Wissenschafter*innen der Universität Wien gefördert. Das Programm unterstützt gezielt High-Risk-Forschung zur Steigerung der Österreichischen Innovationskraft. Für ein maximal einjähriges Projekt erhalten die Forscher*innen des 1000-Ideen-Programms 100.000 bis 150.000 Euro. 

"Österreich fördert gezielt den Mut und die Innovationsbereitschaft seiner Forschenden. Als Pioniere in ihrem Feld können sie ganz neue Möglichkeiten entdecken und die Basis für künftige Anwendungen legen. Davon profitiert nicht nur der Standort Österreich, sondern langfristig jede und jeder von uns", erläutert Wissenschaftsminister Heinz Faßmann.

"Wir sind begeistert, die ersten 1000-Ideen-Projekte ins Rollen bringen zu können. Die Premiere zeigt die Vielfalt der High-Risk-Forschung, die Projekte stammen aus den drei großen Wissenschaftsfeldern", so FWF-Präsident Klement Tockner, und weiter: "Ziel ist es, dass Forschende an Österreichs Forschungsstätten visionäre Ideen umsetzen können. So erhöhen sich die Chancen, dass sich wissenschaftliche Durchbrüche zum Wohle aller ergeben – und das auch dann, wenn die ursprüngliche Idee scheitern sollte."

Von der Universität Wien werden Toma Susi (Fakultät für Physik), Markus Faulhuber (Fakultät für Mathematik), Markus Muttenthaler (Institut für Biologische Chemie), Michael Parzer (Institut für Soziologie), Paolo Piovano (Fakultät für Mathematik) und Jörg Schnecker (Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung) mit dem 1000-Ideen-Programm gefördert. 

Das 1000-Ideen Programm des FWF


ERC Advanced Grants für Stefan Dullinger sowie Peter Schweitzer, ERC Consolidator Grant für Maria Ivanova-Bieg und ERC Proof of Concept Grant für Markus Muttenthaler

Der Europäische Forschungsrat vergibt jeweils einen ERC Advanced Grant an Stefan Dullinger vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung und Peter Schweitzer vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie zur Unterstützung ihrer Forschung. Der ERC Advanced Grant unterstützt bereits etablierte, aktive Wissenschafter*innen mit einer herausragenden wissenschaftlichen Leistungsbilanz von zehn Jahren bei einem Projekt von bis zu fünf Jahren. Der Grant ist mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert.

Peter Schweitzer wird den Grant benutzen, um sich in den nächsten fünf Jahren mit Frage zu beschäftigen, ob bestehende und geplante Transportinfrastrukturen in Arktis nachhaltiges und menschliches Bewohnen des Hohen Nordens befördern oder zu einer verstärkten Abwanderung aus diesem Gebiet führen. 

Stefan Dullinger wird untersuchen, inwieweit die Hochlagen von Gebirgen den dort lebenden Pflanzen eine gute Ausweichmöglichkeit vor dem Klimawandel bietet oder eher eine Sackgasse für sie darstellt. "Die Regionen oberhalb der Waldgrenze gehören zu den letzten naturnahen Lebensräumen in der intensiv genutzten Kulturlandschaft Europas. Unklar ist, wie sehr die an Kälte angepasste Tier- und Pflanzenwelt dieser Ökosysteme unter dem Klimawandel leiden wird. Der ERC-Grant bietet eine außergewöhnliche Möglichkeit, die Konsequenzen eines wärmeren Klimas für die Biodiversität dieser Lebensräume besser verstehen zu lernen", sagt Stefan Dullinger

Des Weiteren erhält die Archäologin Maria Ivanova-Bieg vom Vienna Institute for Archaeological Science (VIAS) einen ERC Consolidator Grant für ihr Projekt, in dem sie der Frage nachgeht, wie die frühesten Agrargesellschaften in Europa nachhaltige Lebensgrundlagen geschaffen und aufrechterhalten haben. 

"Der ERC Consolidator Grant gibt mir die Freiheit, riskante Forschungsideen in einem für mich neuen und spannenden Forschungsfeld zu realisieren. Ein Projekt, das Forschungsansätze von der Archäologie, Biogeographie, Paläoklimatologie und Computersimulation kombiniert, wäre ohne die Förderung durch den ERC in dieser Form nicht umsetzbar. Mit dem ERC Grant habe ich die zeitliche Flexibilität und die Ressourcen, um ein internationales Expertenteam zusammen zu führen und eine Arbeitsgruppe an der Universität Wien zu etablieren", erklärt sie.

Der ERC Consolidator Grant fördert exzellente Wissenschafter*innen sieben bis zwölf Jahre nach Abschluss ihres Doktoratsstudiums, die in als Europa als Forschungs- und Projektleiter bahnbrechende Forschung betreiben wollen, bei der Konsolidierung ihrer eignen, unabhängigen Forschungsgruppe. 

Weiters hat Markus Muttenthaler vom Institut für Biologische Chemie vom Europäischen Forschungsrat (ERC) einen "Proof of Concept"-Grant zugesprochen bekommen. Der Medizinchemiker möchte die mit bis zu 150.000 Euro dotierte Förderung für die Weiterentwicklung einer von seiner Gruppe entworfenen Technologie nutzen, die die Produktion von isotopisch markierten Aminosäuren erleichtert. Diese dient dem besseren Verständnis komplexer biologischer Prozesse.

Markus Muttenthaler hat bereits 2017 einen ERC Starting Grant erhalten, um neue therapeutische Ansätze gegen gastrointestinale Erkrankungen zu erkunden. (zum uni:view Beitrag)

ERC Grants an der Universität Wien
Department für Botanik und Biodiversitätsforschung 
Institut für Kultur- und Sozialanthropologie
Vienna Institute for Archaeological Science
ERC Proof of Concept Grant für Markus Muttenthaler
Website des Europäischen Forschungsrats


"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an petra.schiefer(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern"
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