Telders Moot Court: 3. Platz für Universität Wien

Die vier Studierenden Viviane Arnolds, Martina Gross, Michaela Hinterholzer und Dominik Malicki, gecoacht von der Abteilung für Völkerrecht und Internationale Beziehungen, vertraten heuer die Universität Wien beim renommierten Telders International Law Moot Court in Den Haag wieder erfolgreich.

Die Universität Leiden organisiert seit 1977 den Telders International Law Moot Court, bei dem Studierende in einem simulierten Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof möglichst praxisnah einen fiktiven Fall bearbeiten. Die Teams der vierzig teilnehmenden Universitäten aus ganz Europa erhielten Anfang Oktober 2011 den Sachverhalt und hatten bis Mitte Jänner 2012 Zeit, für den klagenden und den beklagten Staat die schriftliche Argumentation zu erarbeiten.

"The case of North Manconia"

Der diesjährige Fall behandelte aktuelle Völkerrechtsthemen wie staatliche und diplomatische Immunitäten sowie internationale Strafgerichtsbarkeit. Als Grundlage dienten der Völkermord in Ruanda sowie die Eichmann-Entführung. Im fiktiven Szenario stehen zwei Staaten – die ehemalige Kolonie North Manconia sowie deren Kolonialmacht United States of Merseystan (USM) – im Mittelpunkt: In der Kolonie fand ein Genozid statt, zudem unter anderem auch ein späterer Minister dieser Kolonie via Radio aufgestachelt hatte. Als dieser Jahre später in seiner Funktion als Minister von North Manconia zu einer Konferenz ins ehemalige "Mutterland" fährt, wird er von dort entführt und vor ein Gericht gestellt.

Beide Seiten

Die Fragen, die nun von den Völkerrechtsstudierenden über Monate hinweg ausgearbeitet wurden, drehen sich um die Immunität dieses Ministers sowie das Recht auf Gerichtsbarkeit der ehemaligen Kolonialmacht. Dabei mussten die Studierenden nicht nur eine Seite ausarbeiten, sondern sowohl Kläger- als auch Beklagtenseite.

Nach den nationalen Vorauswahlrunden trat das österreichische Team von 25. bis 28. April 2012 im Internationalen Gerichtshof in Den Haag mit seinen mündlichen Plädoyers gegen 27 Teams aus ganz Europa an. Führende europäische und internationale Völkerrechtsautoritäten, darunter amtierende und ehemalige IGH-RichterInnen, saßen auf der "Richterbank" und bewerteten die Teams.

International erfolgreich

Das glänzende Ergebnis des heurigen Telders Moot Courts für die Universität Wien: 3. Platz in der Gesamtwertung neben 27 anderen Teams. Insgesamt befindet sich das Wiener Team in fünf von sieben Einzelwertungen unter den Top 4, darunter gesamt beste Klägerseite, bester Schriftsatz sowie am besten vorgebrachtes mündliches Argument. (red/td)