Projekt "Mediengarten" lässt SchülerInnen forschen

Im Rahmen des medienpädagogischen Forschungsprojekts "Mediengarten" (MEGA) haben SchülerInnen aus sechs österreichischen Bundesbildungsanstalten für Kindergartenpädagogik (Bakips) drei- bis sechsjährige Kinder über ihren Medienalltag befragt. Die Studie der Wiener Medienpädagogik, die unter der Leitung von Christian Swertz vom Institut für Bildungswissenschaft in der Zeit von September 2009 bis August 2011 durchgeführt wird, ist die bisher größte österreichweite Untersuchung dieser Art im elementarpädagogischen Bereich.

Das Projekt "Mediengarten" ist eine Kooperation zwischen der Wiener Medienpädagogik und Bundesbildungsanstalten für Kindergartenpädagogik aus drei verschiedenen Bundesländern und wird im Zuge des Forschungsprogramms "Sparkling Science" des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung gefördert. Ziel dieses Programms ist die Förderung des Interesses an wissenschaftlicher Forschung. Die SchülerInnen der teilnehmenden Klassen arbeiten als aktive ForscherInnen mit einem wissenschaftlichen Team der Wiener Medienpädagogik zusammen.

Das Projekt stützt sich auf zwei medienpädagogische Einsatzfelder: Die Förderung der Medialiteracy bereits im Kindergartenalter und die Durchführung eines qualitativ-empirischen Projekts zur Erhebung des Medienalltags von Vorschulkindern aus Sicht der Kinder selbst durch die SchülerInnen. Hierfür wurden insgesamt drei Workshops unter Leitung der Wiener Medienpädagogik in der Schule angeboten.

Von Medialiteracy-Förderung …

Der erste Workshop stand ganz im Zeichen der Medialiteracy. Die Idee der Förderung von Medialiteracy gründet darauf, dass auch mit drei- bis sechsjährigen Kindern schon eine sinnvolle und reflektierte Auseinandersetzung über Medien nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist. "Denn eine fundierte Medienerziehung muss schon im Vorschulbereich beginnen", betont Projektleiter Christian Swertz vom Institut für Bildungswissenschaft. Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf den "BildungsRahmenPlan" für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur.

Während des Schuljahres 2010/2011 wurden deshalb im Rahmen von Workshops gemeinsam mit dem Team der Wiener Medienpädagogik Möglichkeiten zur professionellen Medienarbeit im Kindergarten konzipiert und von den SchülerInnen der Bakips in ihrer Kindergartenpraxis erprobt. Eine Auswahl der kreativen und innovativen Angebote der SchülerInnen aller teilnehmenden Schulen wird derzeit im Rahmen eines Sammelbands vorbereitet.

… bis zu qualitativ-empirischen Forschungsmethoden

Die Schwerpunkte des zweiten und dritten Workshops basierten auf der Vermittlung qualitativ-empirischer Forschungsmethoden. Die SchülerInnen führten im Anschluss an den zweiten Workshop (Schuljahr 2010/2011) ein Interview und eine nonverbale Erhebung – unter Zustimmung der Erziehungsberechtigten der Kinder – mit Kindergartenkindern ihrer Besuchskindergärten durch. Im Fokus dieser Studie standen die Erzählungen der Kinder über ihren Medienalltag.

Die dritte Workshop-Reihe ist derzeit noch im Gange. Die SchülerInnen haben dabei die Möglichkeit, sich in ersten wissenschaftlichen Schritten einer qualitativ-empirischen Analyse des Datenmaterials zu erproben. (red)