Viktor Frankl: Festveranstaltung und Ausstellung zu seinem 100. Geburtstag an der Bibliothek der Universität Wien

Am Mittwoch, 16. März 2005, wird an der Universitätsbibliothek die Ausstellung „Frankl aktuell – Sinnsuche und Wissenschaft“ eröffnet. Zu diesem Anlass diskutieren Zeitzeugen und Weggefährten des weltberühmten Neurologen und Psychiaters, der als Begründer der Logotherapie gilt, am Podium. Die Witwe Viktor Frankls, Eleonore Frankl, wird zur Veranstaltung erwartet.

Im Rahmen der Frankl-Ausstellung, die vom 16. März bis 13. Mai 2005 im Foyer der Universitätsbibliothek zu sehen ist, werden die bekanntesten Publikationen, darunter „…trotzdem ja zum Leben sagen“, „Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn“ zu sehen sein. Frühe Bücher über Frankls Psychotherapieansatz und seine Vorlesungen sowie aktuelle Auseinandersetzungen mit seiner Lebensphilosophie ergänzen das Gesamtbild seines Schaffens. Die Universitätsbibliothek hat in Kooperation mit dem Viktor-Frankl-Institut einzigartige Materialien zur Person Viktor Frankl zusammengestellt, die erstmals öffentlich gezeigt werden. Neben Briefen und der Maschine geschriebenen und mit handschriftlichen Bemerkungen versehenen Vorlage für die Dissertation Frankls „Der unbewußte Gott“ veranschaulichen Bilder sein wissenschaftliches Wirken ebenso wie seine herausragende Persönlichkeit.

Filmcollage und Podiumsdiskussion

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung um 19.30 Uhr zeigt Alexander Vesely, Enkelsohn von Viktor Frankl, eine Filmcollage über seinen Großvater mit bisher teilweise unveröffentlichtem Material. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Viktor Frankl – Begründer der Logotherapie“ mit Zeitzeugen und Weggefährten statt. Die DiskussionsteilnehmerInnen sind Univ.-Prof. Dr. Gieselher Guttmann, Dr. Boglarka Hadinger, Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Siegfried Kasper und Harald Mori.

Ein Büchertisch bietet die Möglichkeit, neben den Frankl-Klassikern auch die zahlreichen Neuerscheinungen zu Viktor Frankl zu erwerben.

Zur Biografie von Viktor Frankl

Viktor Frankl (1905-1997) studierte an der Universität Wien sowohl Medizin als auch Philosophie. Nach seiner Promotion und Facharztausbildung in Neurologie war Frankl leitend am Psychiatrischen Krankenhaus am Steinhof tätig. 1938, Frankl war Jude und hatte bereits ein Visum in der Hand, blieb er seinen Eltern zu Liebe in Wien und arbeitete fortan im jüdischen Rothschild-Spital, da ihm die nationalsozialistischen Gesetze untersagten, „arische“ Patienten zu behandeln. 1942 wurde das Rothschild-Spital aufgelöst. Frankl und seine Familie wurden nach Theresienstadt deportiert. Er verbrachte drei Jahre in vier Konzentrationslagern. Im April 1945 erfuhr er, dass außer seiner nach Australien emigrierten Schwester seine ganze Familie in den Konzentrationslagern umgekommen war.

Von 1946-1970 war Frankl Vorstand der Wiener Neurologischen Poliklinik. Er gilt als Begründer der Logotherapie und ist einer der renommiertesten Wissenschaftler, die an der Universität Wien im 20. Jahrhundert wirkten. Seine 31 Bücher wurden in 32 Sprachen übersetzt. Von Universitäten in aller Welt wurden ihm 29 Ehrendoktorate verliehen. Frankl hatte Professuren an den Universitäten Berkeley, Harvard, Dallas und Pittsburgh inne. Sein bereits oben erwähntes Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen“, in dem er über die Jahre in den Konzentrationslagern berichtet, ist über 10 Millionen Mal verkauft worden.

Buchpräsentation und Informationsveranstaltung für die Medien

Im Rahmen einer von den Verlagen Böhlau, Deuticke und Tyrolia organisierten Buchvorstellung werden vor der Ausstellungseröffnung um 18.00 Uhr Neuerscheinungen zur Person Viktor Frankl präsentiert.

- Bildbiografie Viktor Frankl Wien IX. Erlebnisse und Begegnungen in der Mariannengasse (Tyrolia-Verlag)

- Viktor E. Frankl:. …trotzdem Ja zum Leben sagen. Und ausgewählte Briefe (1945-1949) , Band 1 der Gesammelten Werke von Viktor Frankl (Böhlau-Verlag)

- Gottsuche und Sinnfrage. Ein Gespräch (Gütersloher Verlagshaus)

- Ärztliche Seelsorge (Deuticke-Verlag)

Neben Dr. Alexander Batthyány vom Viktor-Frankl-Institut Wien, der federführend bei den nachfolgenden vier Publikationen mitgearbeitet hat, werden VertreterInnen der Verlage anwesend sein.

18.00 Uhr: Buchpräsentation für die Medien

19.30 Uhr: Ausstellungseröffnung „Frankl aktuell – Sinnsuche und Wissenschaft“

Mittwoch, 16. März 2005

Großer Lesesaal der Universitätsbibliothek, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek zu besichtigen. (www.ub.univie.ac.at)

Rückfragehinweis:

Mag. Veronika Schallhart

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

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