Universität Wien und European Law Institute (ELI) erneuern Kooperationsvertrag

Verlängerung bis Ende 2023

Die Universität Wien und das European Law Institute (ELI) haben ihre Kooperation bis Ende 2023 verlängert und blicken weiteren vier Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit entgegen. Der Kooperationsvertrag wurde am Donnerstag, 8. November, vom Rektor der Universität Wien, Heinz W. Engl, und der Präsidentin des ELI, Christiane Wendehorst, im Beisein des ELI-Vorstands unterzeichnet. Ziel des ELI ist es, zur Verbesserung des Rechts in Europa beizutragen. Der Verbleib des Generalsekretariats des international renommierten Instituts in Wien erhöht wesentlich den Einfluss der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien auf die europäischen Rechtsentwicklung und stärkt somit die internationale Sichtbarkeit der Universität Wien.

Das ELI ist eine europaweit agierende, unabhängige Institution, die sich für eine Verbesserung des Rechts in Europa einsetzt. Es will eine europäische juristische Öffentlichkeit schaffen, die sich aktiv an der Gestaltung des Rechts in Europa beteiligt. Zu den Mitgliedern des ELI zählen derzeit mehr als 1.500 JuristInnen aller Fachrichtungen und Berufe aus ganz Europa und mehr als 60 Ländern. Darüber hinaus gibt es rund 100 Institutionelle Mitglieder, zum Beispiel EU-Institutionen (zB Europäischer Gerichtshof, Europäisches Parlament), internationale Organisationen (zB UNCITRAL, UNIDROIT, OSCE), Verbände (zB CCBE, CNUE, ENCJ) und auch zahlreiche nationale Höchstgerichte (ua auch OGH und VwGH) sowie Forschungseinrichtungen.

Kernpunkt der Arbeit des ELI ist die Durchführung von Projekten, die sich durch Exzellenz, Praxisrelevanz und Internationalität sowie durch die Zusammenarbeit von WissenschafterInnen und PraktikerInnen auszeichnen. Gegenstand eines solchen Projekts kann beispielsweise die Erarbeitung von Gesetzgebungsvorschlägen, Modellregeln oder Best Practice Guidelines sein. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des ELI ist es dabei, dass die gesamte Mitgliedschaft aktiv in die Projektarbeit eingebunden wird und auch am Ende des Projekts über die Ergebnisse abstimmt. Das ELI steht insofern an der Schnittstelle von internationaler Netzwerkforschung, Open Science und unabhängigem Think Tank für die Politik.

Das ELI führt Projekte durch, an denen auch viele WissenschafterInnen der Universität Wien beteiligt sind. Ein aktuelles Beispiel ist die Arbeit des ELI zum Projekt "Empowering European Families": In Europa leben derzeit rund 16 Millionen Paare, in denen zumindest einer der Partner in einem anderen Land als seinem Herkunftsland lebt. Unter der Leitung von ELI-Präsidentin Christiane Wendehorst vom Institut für Zivilrecht der Universität Wien hat das ELI-Projekt zum Ziel, Hürden für internationale Familien abzubauen und die Freizügigkeit von EU-BürgerInnen durch mehr Rechtssicherheit und Vorhersehbarkeit zu erleichtern. Dies betrifft beispielsweise die Reduzierung von Rechtskosten in Fragen des Familien- und Erbrechts, aber auch die verstärkte Einbindung von Familien-Mediation zur außergerichtlichen Beilegung von Streitfragen.

Weiters sind Paul Oberhammer und Walter Rechberger vom Institut für Zivilverfahrensrecht im Rahmen eines Projekts in Zusammenarbeit mit dem International Institute for the Unification of Private Law (UNIDROIT) mit der Entwicklung von europäischen Regeln für Zivilrechtsverfahren befasst. Im Rahmen des ELI-Projekts "Protection of Adults in International Situations" ist Beata Verschraegen vom Institut für Europarecht an der Entwicklung von europäischen Richtlinien im Rahmen des Erwachsenenschutzes maßgeblich beteiligt.

2019: Wien als Treffpunkt für RechtsexpertInnen aus ganz Europa

Im kommenden Jahr wird die ELI Jahreskonferenz wiederum in Wien stattfinden, und zwar vom 4. bis 6. September 2019. Die Jahreskonferenz des ELI findet alle zwei Jahre in Wien statt, alternierend zu anderen Städten in Europa. Die diesjährige Konferenz fand Anfang September in Riga (Lettland) in enger Koopera-tion mit dem lettischen Justizministerium, dem Verwaltungsgerichtshof von Lettland und der Universität von Lettland statt. Mehr als 250 TeilnehmerInnen, überwiegend aus Europa aber auch weltweit, trugen ihre Fachexpertise bei. Präsentiert wurden u.a. die aktuellen und zukünftigen Projekte des ELI, die auch den neuesten Entwicklungen der Digitalisierung und ihrer rechtlichen Rahmenbedingungen Rechnung tragen.

Mehr Informationen über das ELI finden Sie auf: http://www.europeanlawinstitute.eu/


Rückfragehinweis

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Dr. Doris Ladewig

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