Universität Wien: "Theory meets Industry"-Workshop zu Materialphysik

Computer-Programm VASP findet weltweit Verbreitung

Wissenschafter von internationalen Universitäten und führenden Industrielabors diskutieren diese Woche in Wien die neuesten Entwicklungen im Bereich der Computer gestützten Materialphysik. Ziel des Workshops "Theory meets Industry" ist es, die akademische Forschung mit der industriellen Forschung enger zu verknüpfen. Wissenschafter am "Center for Computational Materials Science" der Universität Wien haben sich auf diesem Gebiet in den letzten Jahren eine führende Position erarbeitet. Ihr Computer-Programm VASP (Vienna ab-initio Simulation Package) ermöglicht, das Verhalten von Atomen in Festkörpern zu berechnen, und wird derzeit weltweit an etwa 800 Universitäten und industriellen Forschungslabors eingesetzt. Sein Anwendungsgebiet reicht von der molekularen Nano-Elektronik über die Entwicklung von Hochleistungs-Legierungen bis hin zur Geophysik.

Das VASP-Programm basiert auf den Gesetzmäßigkeiten der Quantenmechanik und der so genannten Dichtefunktionaltheorie, die von dem in Österreich geborenen Nobelpreisträger Walter Kohn entwickelt wurde. Es ermöglicht, das Verhalten einzelner Atome und Elektronen in einem Festkörper, einer Flüssigkeit oder einem Molekül sehr genau zu berechnen und vorherzusagen. Die Entwicklung derartiger Methoden erfordert perfekte Kenntnisse nicht nur in Quantenmechanik und statistischer Physik, sondern auch in numerischer Mathematik und Informatik. Die rasche Entwicklung im Bereich der neuen Nanotechnologien, von der Mikroelektronik bis zur Chemie, macht es notwendig, fehlende Informationen durch Computer-Experimente zu ermitteln. Labor-Experimente sind oft nur schwer oder gar nicht mehr möglich.

Beim Workshop ''Theory meets Industry - The Impact of density-Functional Calculations on Materials Science'' diskutieren 36 geladene Sprecher aus Wissenschaft und Industrie über die
neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet. Forscher von renommierten Universitäten wie Cambridge, Zürich oder Kyoto treffen auf Vertreter von führenden Unternehmen wie Toyota, General Motors oder Intel. Veranstaltet wird die Tagung vom Center for Computational Materials Science der Universität Wien und dem Erwin-Schrödinger-Institut für Mathematische Physik.

Workshop ''Theory meets Industry - The Impact of Density-Functional Calculations on Materials Science''
Zeit: 12. – 14. Juni 2007
Ort: Erwin-Schrödinger-Institut für Mathematische Physik, 1090 Wien, Boltzmanngasse 9

Kontakt:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Georg Kresse
Institut für Materialphysik
Universität Wien
1090 Wien, Strudlhofgasse 4
T +43-1-4277-514 11
georg.kresse(at)univie.ac.at

Univ.-Prof. Dr. Jürgen Hafner
Institut für Materialphysik
Universität Wien
1090 Wien, Sensengasse 8/12
T +43-1-4277-514 00
juergen.hafner(at)univie.ac.at

Rückfragehinweis:
Alexandra Frey
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 31
alexandra.frey(at)univie.ac.at