Universität Wien im Finale des MEDIDA-PRIX 2004

„www-pastperfect.at – Ein Web-Projekt zum 16. Jahrhundert“ schaffte als eines von sieben Projekten den Einzug ins Finale des diesjährigen MEDIDA-PRIX.

Der MEDIDA-PRIX ist der mediendidaktische Hochschulpreis der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft. 186 E-Learning-Projekte an Hochschulen in Deutschland (122), Österreich (43) und der Schweiz (21) bewarben sich um den mit 100.000,-- Euro dotierten Medienpreis.

Das Projekt www.pastperfect.at startete im Jahr 2000 unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schmale vom Institut für Geschichte der Universität Wien. Bei Konzeption und Realisation waren der Kulturwissenschafter Jakob Krameritsch sowie die MediendesignerInnen Susanne Schuda und Florian Schmeiser federführend. Die aktualisierte Version verknüpft über 700 Texte von mehr als 60 WissenschafterInnen mit multimedialen Tools. So sind mit Animationen und Collagen gestaltete Bilder zu sehen oder ausgewählte Textbeiträge, gelesen vom ORF-Sprecher und Schauspieler Walter Benn, zu hören.

66 Jahre multimediale Zeitreise durch die frühe Neuzeit

Das datenbankgestützte Hypertextnetzwerk www.pastperfect.at präsentiert die Wende zur Neuzeit nicht als Abfolge von Köpfen, Zahlen und Schlachten, sondern verknüpft traditionelle historische Aspekte wie Politik, Ökonomie und Religion mit neueren Ansätzen wie Alltags- und Mentalitätsgeschichte oder Genderforschung. Im Mittelpunkt stehen Fragen, die die weitere Geschichte der Neuzeit bestimmen: die Grenzen der Staatsgewalt, die Legitimation der Macht, das Recht auf Widerstand, die Freiheit des Gewissens, die Gleichheit der Menschen, die Bedeutung der Wissenschaft, die Wirkungen neuer Techniken und Medien.

Ein Zeitrad, das sich vom Jahr 1492 bis zum Jahr 1558 weiterdrehen lässt, und eine Landkarte fungieren als Navigationstools. Mittels einer ausgereiften Flash-Version ist sowohl ein assoziatives als auch gezieltes Bewegen durch Zeit, Raum und Inhalt möglich. Momentaufnahmen von Ereignissen zeigen die Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit dieser Zeit. Überblickstexte geben Einblick in verschiedene Themenbereiche. UserInnen werden zu AkteurInnen und können sich beliebig, je nach Interessen und Vorlieben, durch die Geschichte klicken. „Der multimediale Mehrwert gegenüber einem Buch ist immens“, so die Begründung der TeilnehmerInnen des Gutachterworkshops für den Einzug ins Finale.

Der MEDIDA-PRIX und die Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW)

Der MEDIDA-PRIX wird von den Bildungsministerien Österreichs, Deutschlands und der Schweiz finanziert. Das Preisgeld muss zweckgebunden für die weitere Projektabwicklung verwendet werden. Die GMW (www.gmw-online.de) fördert die Entwicklung zur globalen Wissens- und Informationsgesellschaft. Sie versteht sich als Netzwerk interdisziplinärer Kommunikation zwischen Theorie und Praxis sowie zwischen Wissenschaft und Anwendung im deutschsprachigen Raum. Es gilt, das Innovationspotenzial der Neuen Medien auch für Reformen an den Hochschulen angemessen zu nutzen. Diesen Prozess insbesondere für Studium und Lehre aktiv zu gestalten, ist das erklärte Ziel der GMW.

Das Finale und die Preisverleihung finden im Rahmen der europäischen Fachtagung der GMW vom 15. bis 17. September 2004 an der Universität Graz (www.gmw04.at) statt.

Rückfragehinweis:

Mag. Veronika Schallhart

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

Universität Wien

Dr.-Karl-Lueger-Ring 1

1010 Wien

Tel: +43-1-4277-18182

Mobil: +43-664-60277-18182

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E-Mail: veronika.schallhart(at)univie.ac.at

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