Minderheiten in Österreich: Hochgeschätzte Vielfalt – peinliches Anderssein

Am Freitag, 10. Juni 2005, 15.00-18.00 Uhr, findet ein Podiumsgespräch zum Thema „Alte und neue Minderheiten zwischen Wertschätzungsrhetorik und Diskriminierung seitens der Mehrheit“ am Institut für Romanistik der Universität Wien statt. Organisiert wird die Veranstaltung vom Internationalen Zentrum für Europäische Nationalismus- und Minderheitenforschung (IZENUM).

„Kulturelle Vielfalt gilt als wertvoll. Tatsächlich steht dieser Konsens im Widerspruch zu weltweiten Entwicklungen, welche auf ein Scheitern der Bemühungen um Förderung kultureller Vielfalt hindeuten. Wie es scheint, bricht sich der Trend zur Nivellierung unaufhaltsam Bahn und findet stillschweigende oder auch argumentierende Akzeptanz. Die Integration des ‚Fremden’ weckt Abwehrreflexe, wenn sie sich nicht als Assimilation geriert. Die kleinen Sprachen verschwinden, die mittleren absolvieren Rückzugsgefechte...“, gibt Fritz Peter Kirsch, Romanist der Universität Wien und Organisator des Podiumsgesprächs, zu Bedenken.

DiskussionsteilnehmerInnen sind Rainer Bauböck (Integrationsforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften), Barbara Herzog-Punzenberger (Migrationsforschung Wien), Araba Evelyn Johnston Arthur ("Schwarze österreichische Geschichte" – Vereinigung Pamoja), Verena Krausneker (Angewandte Sprachwissenschaft Wien, ZARA), Vladimir Wakounig (Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Klagenfurt) und Franz Martin Wimmer (Interkulturelle Philosophie, Universität Wien). Moderiert wird das Gespräch von Fritz Peter Kirsch (Institut für Romanistik der Universität Wien, IZENUM).

In einer allgemeinen Erklärung der UNESCO (2001) ist zu lesen: „Als Quelle des Austausches, der Erneuerung und der Kreativität ist kulturelle Vielfalt für die Menschheit ebenso wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur. Aus dieser Sicht stellt sie das gemeinsame Erbe der Menschheit dar und sollte zum Nutzen gegenwärtiger und künftiger Generationen anerkannt werden“. In Anlehnung an dieses Zitat suchen die DiskutantInnen Antworten auf Fragen wie: Ist dieses Lob der Vielfalt mehr als eine Worthülse für Sonntagsreden? Wie verhält sich die Argumentation der UNESCO zu der Befindlichkeit von alteingesessenen und neuen Minderheiten im politischen Alltag? Gibt es Unterschiede im Umgang mit kultureller Vielfalt auf regionaler bzw. überregionaler Ebene? u.a.m.

Der Verein IZENUM besteht seit 1995. Sein Hauptanliegen ist die Förderung von interdisziplinären Kooperationen auf dem Gebiet der Forschung zu interkulturellen Kontakten und Konflikten in Österreich und seinem europäischen Umfeld.

Podiumsgespräch: „Hochgeschätzte Vielfalt – peinliches Anderssein“

Zeit: Freitag, 10. Juni 2005, 15.00-18.00 Uhr

Ort: Institut für Romanistik der Universität Wien, Campus (AAKH), Garnisongasse 13, Hof 8, 1090 Wien, 1. Stock, Kolloquien- und Sitzungsraum

Rückfragehinweis:

Mag. Veronika Schallhart

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

Universität Wien

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