Internationales Symposium "Von Qumran bis Aleppo"

Das Institut für Judaistik an der Universität Wien veranstaltet am Montag, 9. Oktober 2006, anlässlich des 65. Geburtstags von Emanuel Tov, J.L. Magnes Professor für Hebräische Bibel an der Hebräischen Universität in Jerusalem und Grand Doyen der Qumran-Forschung, ein international besetztes Symposium zum Thema "Von Qumran bis Aleppo. Texte und Textgeschichten jüdischer Schriften". Höhepunkt der Tagung ist der öffentliche Vortrag von Emanuel Tov.

Die Textfunde von Qumran lassen die Textgeschichte des Alten Testaments in einem völlig neuen Licht erscheinen. In der Antike gab es eine Vielzahl verschiedener Textformen der einzelnen biblischen Bücher, so dass es wahrscheinlich nicht nur eine Bibel gibt und gegeben hat, sondern gleich mehrere Versionen. Die textkritische Forschung ist daher von enormer Bedeutung für die aktuelle christliche wie jüdische Religionspraxis.

Das Symposium geht in mehreren Vortrags- und Diskussionsrunden den vielfältigen Texttraditionen jüdischer Schriften von der Antike bis ins Mittelalter nach. So kommen namhafte Experten aus Österreich, Deutschland, Ungarn und Finnland zu Wort. Organisiert wird die Tagung von Univ.-Prof. Dr. Armin Lange, Vorstand des Instituts für Judaistik der Universität Wien, und von Dipl.-Theol. Matthias Weigold.

Um 18.15 hält Prof. Dr. Emanuel Tov einen öffentlichen Vortrag zum Thema "The Many Forms of Hebrew Scripture". Tov behandelt die vielfältigen Formen der Hebräischen Bibel in der Antike. In seinen Ausführungen werden als Beispiele einige Texte aus der Septuaginta, der altgriechischen Übersetzung des Alten Testaments, vorgestellt. Diese Septuagintatexte tragen auch dazu bei, wichtige Werke aus Qumran besser zu verstehen.

Kurzbiografie

Emanuel Tov wurde 1941 in Amsterdam geboren und hat 1973 an der Hebräischen Universität in Jerusalem mit einer Arbeit über die Übersetzung des Jeremiabuchs in der Septuaginta promoviert. Seit 1986 ist er Professor an der Hebräischen Universität, seit 1990 als J.L. Magnes Professor für Hebräische Bibel. Darüber hinaus ist er seit 1990 Hauptherausgeber der Textfunde vom Toten Meer. Als Spezialist für die Textgeschichte der Hebräischen und der Griechischen Bibel sowie für die Textfunde vom Toten Meer genießt er weltweit allerhöchste Anerkennung.

Symposium "Von Qumran bis Aleppo"

9. Oktober 2006, 9-20 Uhr

Institut für Judaistik der Universität Wien, 1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 7 (Universitätscampus)

Öffentlicher Vortrag:

Emanuel Tov (Hebräische Universität Jerusalem): The Many Forms of Hebrew Scripture. Reflections in Light of the Septuagint and 4QReworked Pentateuch

Montag, 9. Oktober 2006, 18.15 Uhr, Institut für Judaistik, Hörsaal 1

Weitere Informationen zu den Vorträgen unter http://www.univie.ac.at/Judaistik/

Kontakt:

Dipl.-Theol. Matthias Weigold

Institut für Judaistik

Universität Wien

1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 7

T +43-1-4277-433 19

matthias.weigold(at)univie.ac.at

Rückfragehinweis:

Mag. Alexandra Frey

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

Universität Wien

1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1

T +43-1-4277-175 31

alexandra.frey(at)univie.ac.at