Internationales Symposium und Antrittsvorlesung über Ästhetik und Wahrnehmungspsychologie an der Universität Wien

Am Freitag, 18. März 2005, findet an der Universität Wien das international besetzte Symposium „Empirical Aesthetics: State of the Art and Future Perspectives“ statt. Hochkarätige Wissenschaftler präsentieren aktuelle Ansätze in der empirischen Forschung zum Thema Ästhetik. Anschließend an das Symposium hält Helmut Leder, Professor für Allgemeine Psychologie, seine Antrittsvorlesung.

Das Symposium ist in drei inhaltliche Schwerpunkte gegliedert und schließt mit einer Podiumsdiskussion über die zukünftigen Entwicklungen in der empirischen Ästhetikforschung ab. Die Eröffnung der Veranstaltung nimmt Univ.-Prof. DDr. Christiane Spiel , Dekanin der Fakultät für Psychologie, vor. Univ.-Prof. Dr. Paul Hekkert von der Technischen Universität in Delft (NL) referiert über psychologische Faktoren beim ästhetischen Gefallen von Alltagsdesign und berichtet über seine internationalen Projekte, z.B. aus dem Bereich des Automobildesigns. Dr. Claus Carbon ist seit Jänner 2004 als Wissenschaftler in Wien tätig und stellt seine empirischen Studien in Zusammenhang von Innovation und ästhetischer Anmutung, ebenfalls am Beispiel von Automobildesign, vor. Univ.-Prof. Dr. Paul Locher von der Montclair State University (New Jersey) ist der amtierende Präsident der Division 10 der American Psychological Association (Art & Creativity) und Präsident der International Association of Empirical Aesthetics . Er berichtet von Studien, in denen Blickbewegungsmessungen Aufschluss über Strategien der Kunstwahrnehmung geben. Univ.-Prof. Dr. Helmut Leder stellt ein bislang einzigartiges Modell vor, in dem das Kunsterleben in verschiedene kognitive Verarbeitungsstufen zerlegt wird und das erklärt, wovon positive ästhetische Erlebnisse abhängen. Univ.-Prof. Dr. Karl Grammer (Universität Wien) ist Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtethologie in Wien und stellt evolutionsbasierte Ansätze zur Attraktivität von Gesichtern vor.

Antrittsvorlesung von Helmut Leder

Im Anschluss an das Symposium, um 17.00 Uhr, hält Univ.-Prof. Dr. Helmut Leder seine Antrittsvorlesung im Kleinen Festsaal der Universität Wien zum Thema „Wem Schönheit nützt. Psychologische Ansätze zur Ästhetik“. Dabei stellt er einen ungewöhnlichen Blick auf ästhetische Erfahrungen aus psychologischer Sicht vor.

Ästhetik umfasst dabei Fragen nach der Attraktivität und Gesichtsschönheit. Welches sind die Mechanismen, nach denen unser Gehirn entscheidet, was schön ist und gefällt? Warum gibt es Kunst und wie wird sie wahrgenommen? Wie ist die Wirkung von Design und Gefallen von Alltagsobjekten? Diese Themen stehen im Trend der aktuellen neurowissenschaftlichen und kognitionspsychologischen Ansätze. Sie stellen die Verbindung von Gefühl und Wahrnehmung her, weil sie einen komplexen Gegenstand – die Kunst – erklären. Damit wird die Ästhetisierung der Gesellschaft wissenschaftlich thematisiert, was nicht zuletzt für die Entwicklung von ästhetisch ansprechendem Industriedesign wichtig ist. Wien als Stadt der Kunst bietet vielfältige Kooperationsmöglichkeiten und ist für ein zukünftiges Zentrum der internationalen empirischen Ästhetikforschung prädestiniert.

Seit November 2004 hat Helmut Leder, geb. 1963 in Bardenberg/Aachen, die Professur für Allgemeine Psychologie an der Universität Wien inne. 1996 Doktorat in Allgemeiner Psychologie an der Universität Fribourg (CH), 1995 Forschungsaufenthalt am Institut von Prof. V. Bruce, Stirling (UK), 1997 Assistent an der Freien Universität (FU) Berlin, 1998 Forschungsaufenthalt am Institute of Advanced Telecommunication Research, Kyoto, Japan. 2001 Habilitation, 2003 Baumgarten-Award der International Association of Empirical Aesthetics; Forschungsprojekt im Sonderforschungsbereich "Ästhetische Erfahrung" an der FU Berlin, Oberassistent an der FU Berlin, März 2003 Gastprofessor für Allgemeine Psychologie an der Universität Wien, 2004 Berlyne Award für Ästhetikforschung der American Psychological Association. Zu den Forschungsschwerpunkten des international anerkannten Wissenschafters zählen Psychologische Ästhetik, Wahrnehmungspsychologie und Ergonomie.

Freitag, 18. März 2005

10.00 - 15.00 Uhr: Symposium „Empirical Aesthetics: State of the Art and Future Perspectives. Universität Wien, Psychologicum, Hörsaal G, Liebiggasse 5, 1010 Wien

17.00 Uhr: Antrittsvorlesung von Helmut Leder: „Wem Schönheit nützt. Psychologische Ansätze zur Ästhetik“. Universität Wien, Kleiner Festsaal, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien

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