Das Labor im Computer

Bioinformatiker aus aller Welt diskutieren neue Sichtweisen in die Lebensvorgänge und somit neue Behandlungsmöglichkeiten gegen Krankheiten.

Wie ist die Faltung der DNA im Zellkern zu verstehen? Wie wird die Aktivität der lebenswichtigen Gene im Menschen reguliert? Wie können neue Behandlungsmöglichkeiten zum Beispiel gegen Krebs aussehen? Mehr als 2000 Bioinformatiker, Informatiker und Biologen werden auf einer gemeinsamen Konferenz, der 15th Annual International Conference on Intelligent Systems for Molecular Biology (ISMB) & 6th European Conference on Computational Biology (ECCB), in Wien erwartet, um die neuesten Ergebnisse auf dem Gebiet der Grundlagenforschung in der Bioinformatik und der angewandten Biologie vorzustellen.

Prof. Dr. Thomas Lengauer, Vorsitzender der ISMB/ECCB und Direktor am Max-Planck Institut für Informatik in Saarbrücken, sowie die Vize-Vorsitzenden Prof. Dr. Burkhard Rost von der Columbia Universität New York und Prof. Dr. Peter Schuster, Professor an der Universität Wien und Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, werden in einer gemeinsamen Pressekonferenz neueste Erkenntnisse in der Bioinformatik vorstellen.

Einladung zur PRESSEKONFERENZ

15th Annual International Conference on Intelligent Systems for Molecular Biology (ISMB)
6th European Conference on Computational Biology (ECCB)

Sonntag, 22. Juli 2007, 10.00 Uhr
Raum 02 A 350, Austria Center Wien
Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 Wien

Journalisten, insbesondere Wissenschafts- und Medizinjournalisten, sind herzlich zu dieser Pressekonferenz eingeladen. Die Zusammenfassungen der wichtigsten medienrelevanten Neuerungen werden auf der Konferenz vorgestellt und den Journalisten zugänglich gemacht werden. Interviews mit einzelnen Forschern und/oder den wissenschaftlichen Organisatoren der Konferenz sind möglich. Hierzu senden Sie bitte Ihren Wunsch nach einem Interviewtermin bis zum 13. Juli 2007 an Dr. Christel Weins, +41 681 9325404, weins(at)mpi-inf.mpg.de.

Bedeutung der ISMB/ECCB 2007
"Auf der diesjährigen Konferenz trifft die junge interdisziplinäre Wissenschaftsgemeinde der Bioinformatiker auf die Gruppe von Informatikern, welche die computergestützten Methoden liefert, und von Biologen, die am Ende die Früchte dieser Forschung ernten wird", meint Lengauer. "Dabei kommen unsere Wissenschaftler nicht nur aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, sondern auch sowohl aus der akademischen Welt als auch der Wirtschaft. Deshalb experimentieren wir immer mit neuen Formen einer Konferenz, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Teilnehmer zu berücksichtigen."

"Aus diesem Grund", so fährt er fort, "dürfte dieses gemeinsame Treffen von besonderem Interesse für Wissenschaftsjournalisten sein. Alle Veranstaltungen der Haupt- und Nebenprogrammschienen haben einen einleitenden Teil, der sich an eine diverse Zuhörerschaft richtet. Der Fokus liegt auf Arbeiten, die von allgemeinem Interesse sind. Die Anwendung computergestützter Methoden kann bei der Lösung von Problemen helfen, die für die Biologie und die Menschheit von großer Bedeutung sind, so dass ein größtmöglicher Nutzen für die breite Öffentlichkeit besteht."

Eine kurze Zusammenfassung der Vorträge der Hauptprogrammschiene sowie der Themen der parallel laufenden Veranstaltungen finden Sie unter http://www.oeaw.ac.at/shared/news/2007/pdf/ISMB_ECCB.pdf .

"Wir stehen heute vor einem entscheidenden Durchbruch, der gemei nsam von Bioinformatikern und Molekularbiologen erzielt wurde", ergänzt Schuster. "Vor drei Wochen wurde im Wissenschaftsmagazin 'Nature' die vollständige funktionelle Analyse von 1 Prozent des menschlichen Genoms vorgestellt. Die große Sensation war, dass entgegen früherer Vorstellungen fast die gesamte DNA abgeschrieben wird und die gebildete RNA in wichtige Regulationsaufgaben involviert ist. Wir sind eben keine Bakterien und haben viel komplexere Steuerungsmechanismen. Diese neuen Erkenntnisse werden die Medizin diagnostisch wie therapeutisch nachhaltig verändern."

Die Konferenz
Die ISMB und ECCB Konferenzen, zwei der wichtigsten Treffen im Bereich der Bioinformatik, werden heuer zum zweiten Mal gemeinsam abgehalten, und finden zum ersten Mal in Österreich statt. Es handelt sich dabei um die 15. International Conference on Intelligent Systems for Molecular Biology (ISMB, das jährliche Treffen der International Society for Computational Biology), sowie um die 6. European Conference on Computational Biology (ECCB) im Austria Center in Wien, vom 19. bis zum 25. Juli 2007. Die erste gemeinsame Konferenz mit mehr als 2000 Teilnehmern fand im Jahre 2004 in Glasgow statt. Zur ISMB/ECCB 2007 in Wien wird eine ähnliche Anzahl an Teilnehmern erwartet.

Die siebentägige Konferenz beginnt bereits am Donnerstag, dem 19. Juli 2007, mit einer zweitägigen Begleitveranstaltung, die sieben parallele Workshops über verschiedene Spezialthemen umfasst. Am 21. Juli werden insgesamt 14 halbtägige Tutorials (Fortbildungsveranstaltungen) stattfinden, gefolgt vom Eröffnungsempfang. Die Eröffnungsveranstaltung für die eigentliche Konferenz ist für Sonntagmorgen, dem 22. Juli 2007, vorgesehen. Neben den Plenarveranstaltungen werden mehrere parallele Vortragsreihen stattfinden. Darunter sind eine Reihe halbtägiger Veranstaltungen zu Spezialthemen, Veranstaltungen der Industrie, eine *Highlights“-Reihe für kürzlich publizierte Arbeiten, die von besonders breitem Interesse sind, sowie eine Veranstaltungsreihe, die von PLoS Computational Biology organisiert wird, der offiziellen - von der Public Library of Science herausgegebenen - Zeitschrift der International Society for Computational Biology (ISCB).

Über die ISCB
Die International Society for Computational Biology ist eine wissenschaftliche Vereinigung zur Förderung des Verständnisses lebender Systeme durch den Einsatz von Computertechnologie. Gegründet im Jahre 1997, hat die ISCB heute eine internationale Mitgliederschaft bestehend aus über 1900 Forschern in mehr als 50 Ländern. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, ein größeres Verständnis für die Bedeutung der Bioinformatik in der akademischen Welt, aber auch bei Regierungen und in der Öffentlichkeit zu wecken.

Mehr über die ISCB erfahren Sie unter: www.iscb.org.

Über die ISMB Konferenzen
Die Konferenz für Intelligent Systems for Molecular Biology (ISMB) fand zum ersten Mal im Jahre 1993 statt und spielte eine tragende Rolle bei der Gründung der ISCB im Jahre 1997, welche die Organisation der Veranstaltungsreihe seither übernimmt. Die ISCB ist die einzige internationale Vereinigung für Bioinformatik und ihr Konferenz-Flaggschiff, die ISMB, hat sich zur größten jährlichen Konferenz für Bioinformatik weltweit entwickelt.

Mehr über die vergangenen ISMB-Konferenzen erfahren Sie unter:
www.iscb.org/conferences_past.shtml .

Über die ECCB Konferenzen
Die European Conference on Computational Biology (ECCB) wird jährlich von einer Gruppe europäischer Bioinformatiker veranstaltet. Die Gründungskonferenz fand 2002 in Saarbrücken unter Mitorganisation von Prof. Lengauer statt. ECCB ist die einzige gesamteuropäische Konferenzreihe auf diesem Gebiet. Im Jahre 2004 einigten sich die Leitungsgremien der ISCB und der ECCB darauf, eine gemeinsame Konferenz zu veranstalten, wann immer die ISMB in Europa stattfindet. Dies hat dazu beigetragen, die Kooperation zwischen beiden Organisationen zum Nutzen aller Konferenzteilnehmer zu stärken.

Mehr über die ECCB erfahren Sie unter:
http://bioinf.mpi-sb.mpg.de/conferences/eccb/eccb.htm

Nähere Informationen über die Konferenz:
http://www.iscb.org/ismbeccb2007
BJ Morrison McKay
+44 7725 793 034
bj(at)iscb.org

Eine Aussendung der
Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
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F +43 1 51581-1227
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