30. Romanistentag an der Universität Wien

Jubiläumstagung mit Vorträgen von Elisabeth Roudinesco, Miguel Barnet und Klaus Bochmann

Vom 23. – 27. September 2007 findet am Universitätscampus der 30. Romanistentag unter dem Motto "Romanistik in der Gesellschaft" statt. An dem alle zwei Jahre veranstalteten Kongress des Deutschen Romanistenverbandes (DRV) nehmen rund 500 ExpertInnen aus der ganzen Welt teil. Neben dem wissenschaftlichen Austausch und der Weiterbildung werden neue Arbeitsformen für die Lehre der Romanistik vorgestellt. Die Plenarvorträge von international renommierten Persönlichkeiten sind öffentlich zugänglich.

Am Sonntag, 23. September 2007, 17 Uhr, wird der 30. Romanistentag, der unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Heinz Fischer steht, im Auditorium Maximum der Universität Wien feierlich eröffnet. Es sprechen Georg Winckler, Rektor der Universität Wien, Johannes Hahn, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Franz Römer, Dekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Michael Metzeltin, Vorstand des Instituts für Romanistik der Universität Wien, und Georg Kremnitz, Professor für Romanistik der Universität Wien und Erster Vorsitzender des Deutschen Romanistenverbandes.

Den Eröffnungsvortrag hält Hans-Jürgen Krumm, Professor am Institut für Germanistik der Universität Wien, über die Rolle der romanischen Sprachen bei der europäischen Integration. Darüber hinaus wird im Rahmen der Eröffnung zum fünften Mal der Elise-Richter-Preis des Deutschen Romanistenverbandes für hervorragende Qualifikationsschriften verliehen.

Schwerpunkte des 30. Romanistentages
Auf dem Kongress treffen sich RomanistInnen zum wissenschaftlichen Austausch und zur Weiterbildung. Die diesjährige Jubiläumstagung findet erstmals in Österreich statt. Hauptorganisator Prof. Georg Kremnitz erklärt dazu: "Heuer sind die inhaltliche und organisatorische Zukunft des Faches unsere Schwerpunkte. 29 Sektionen stellen verschiedenste Themen vor. Die Palette reicht von: Alternative Romanwelten im 18. Jahrhundert, Exildiskurse der Romanistik, italienisches und französisches Nachkriegskino bis hin zu sprachdidaktischen Beiträgen. So z.B. der Sprachkontakt und Sprachwandel in der Südostromania, Einheit und Vielfalt romanischer Wissenschaftsstile oder romanische Sprachen in Unternehmen und Wirtschaft." Der 1953 gegründete Deutsche Romanistenverband versteht sich als Fachvereinigung für Lehr- und Forschungsaufgaben und organisiert alle zwei Jahre den Romanistentag, der größte Kongress der (vor allem) deutschsprachigen Romanistik.
 
Vorträge – auch für die interessierte Öffentlichkeit
Im Rahmen der Tagung finden öffentlich zugängliche Plenarvorträge statt, die im Hörsaalzentrum am Universitätscampus, 1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 2, stattfinden:

Elisabeth Roudinesco: Plenarvortrag am Mo, 24. September, 14.30 Uhr
Thema: Lumières et perversions des lumières en Occident. Roudinesco setzt sich dabei mit den Grenzen der Toleranz auseinander.
Roudinesco ist Professorin an der Universität Paris VII, Sprachwissenschaftlerin, Historikerin und Psychoanalytikerin, wurde bekannt durch ihre zweibändige "Histoire de la psychanalyse en France", die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, und ihre Biographie "Jacques Lacan". Verfasste zahlreiche philosophische und philosophiegeschichtliche Arbeiten, zuletzt Gespräche mit Jacques Derrida, und schreibt regelmäßig für die Zeitung "Le Monde".

Miguel Barnet: Plenarvortrag am Di, 25. September, 14.30 Uhr
Thema: La novela testimonio y socio literatura. Barnet erklärt in seinem Vortrag seine literarische Arbeitsweise.
Barnet, (geb. 1940), Präsident der Fundación Fernando Ortiz (La Habana, Cuba), Schriftsteller und Ethnologe, erzielte Weltruhm mit seinem Werk "Biografía de un cimarrón", 1966 (Deutsch: Der Cimarron, die Lebensgechichte eines entflohenen Negersklaven aus Cuba), in dem er die Berichte eines über hundertjährigen ehemaligen Sklaven zu einem literarischen Text verarbeitete. Arbeitet an der Schnittstelle von Literatur und Ethnologie, zahlreiche Werke, einer der großen Intellektuellen Lateinamerikas.

Georg Kremnitz: Plenarvortrag am Di, 25. September, 15.30 Uhr
Romanistik – ein Schwanengesang, oder aber: Romanistik – Aufbruch zu neuen Ufern? Perspektiven für morgen. Kremnitz spricht über die Zukunft der Romanistik.
Kremnitz, (geb. 1945), Erster Vorsitzender des Deutschen Romanistenverbandes, seit 1986 Professor für Romanistik der Universität Wien, Sprachwissenschaftler, Spezialist für Soziologie der Kommunikation, hat viel über romanische Minderheitssprachen gearbeitet (Okzitanisch, Katalanisch, Kreolisch u.a.) und sich mit Grenzgebieten zwischen Disziplinen befasst.

Klaus Bochmann: Plenarvortrag am Mi, 26. September, 14:30 Uhr
Thema: Rumänien, Moldova und ihre Nachbarn in der Romania und Europa, oder: Was kann der Romanist (und nicht nur er!) beim
Studium von Sprache und Kultur der rumänischsprachigen Länder gewinnen?
Bochmann, (geb. 1939), Sächsische Akademie der Wissenschaft, Professor für Romanistik an der Universität Leipzig 1978-2004, Sprachwissenschaftler, Soziolinguist, der Spezialist im deutschsprachigen Raum für die Verbreitung des Rumänischen, daneben viele allgemeine Arbeiten, u. a. die Koordination des Bandes "Sprachpolitik in der Romania".

Paolo D’Achille, Plenarvortrag am Mi, 26. September, 15.30 Uhr
Conservazione e innovazione nell’italiano d’oggi tra sintassi e testualità.
Der Sprachwissenschaftler der Universität Rom geht in seinem Vortrag auf neueste Entwicklungen im gesprochenen Italienisch ein.

Die Vortragenden stehen auch für Interviews zur Verfügung. Dolmetsch wird bei Bedarf zur Verfügung gestellt. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Frau Christiane Böck von der Kongressorganisation (Kontakt siehe unten).

Weitere Information und Programm unter: http://www.romanistentag.info/

Eine Grußkarte der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät anlässlich des 30. Romanistentages finden Sie unter:
http://www.hofmann.tv/fakultaet/hp/ccard.php?msgnr=29&chkid=5054903


Kongressorganisation
Mag. Christiane Böck
Institut für Romanistik
1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 8
T  +43-1-4277-426 48
M +43-664-4709373
romanistentag07.romanistik(at)univie.ac.at

Rückfragehinweis
Mag. Veronika Schallhart
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T  +43-1-4277-175 30
M +43-664-602 77-175 30
veronika.schallhart(at)univie.ac.at