Wissenschaftsvermittlung an der Forschungsstation Haidlhof

Kognitive Leistung von Schweinen, Kommunikation unter Raben oder die Stimme der Papageien – an der Forschungsstation Haidlhof wird tierische Intelligenz untersucht. Mit einem umfangreichen Programm zur Wissenschaftsvermittlung wollen die ForscherInnen ihre Erkenntnisse öffentlich zugänglich machen.

Die Forschungsstation Haidlhof wurde 2010 von der Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien durch die Wissenschafter Thomas Bugnyar, Tecumseh Fitch und Ludwig Huber gegründet. Ziel war es, die Erforschung tierischer Intelligenz an einem Ort zu bündeln und dabei einzigartige vergleichende Forschungsmöglichkeiten zu schaffen. Ein Schwerpunkt liegt im Bereich der kognitiven Leistungen von Rabenvögeln und Papageien sowie von landwirtschaftlichen Nutztieren wie Schweinen.

Tierische Fähigkeiten im Fokus

Mittels einer Kombination modernster Methoden aus Biologie und Psychologie wird untersucht, was die Tiere über andere wissen, wie gut sie Werkzeuge verwenden können und wie sie voneinander lernen. Ein weiterer Fokus liegt auf der tierischen Kommunikation, zum Beispiel wie Stimmen erzeugt werden oder welche Information in Rufen enthalten ist. Das Ergebnis dieser Grundlagenforschung ist nicht nur eine neue Erkenntnis über tierische Fähigkeiten, sondern auch über die evolutionäre Herkunft unserer menschlichen Intelligenz und Kultur.

Mit kreativen Vermittlungsformen

Das Land Niederösterreich sieht in der Forschungsstation eine Stärkung des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich und unterstützt hier besonders die Bemühungen in Richtung Wissenschaftsvermittlung. Mit dem Ausbau einer geeigneten BesucherInneninfrastruktur und einer innovativen Wissenschaftsvermittlung soll der Forschungsstandort Haidlhof durch eine höhere Akzeptanz und einen höheren Bekanntheitsgrad unter den niederösterreichischen BürgerInnen nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch im regionalen Umfeld gestärkt werden. Thomas Bugnyar weiß: "Es braucht nicht nur kompetente wissenschaftliche Inhalte, sondern auch neue und kreative Vermittlungsformen".

Kooperation mit Schulen

Am Haidlhof wurde ein zusätzliches Forschungsareal geschaffen, welches die Darstellung wissenschaftlicher Experimente für BesucherInnen explizit ermöglichen und damit Forschungsarbeit im Rahmen der Kognitionsbiologie veranschaulichen soll. Darüber hinaus wurde in Kooperation mit der HTL Mödling ein Entwurfswettbewerb für ein "grünes Klassenzimmer" unter den SchülerInnen der Abschlussklasse unter der Leitung von Franz Gross abgehalten. Mit der Realisierung des Siegerentwurfes wurde zusätzlich ein witterungsgeschützter, offener Raum geschaffen, um BesucherInnengruppen zu sammeln, zu begrüßen und in den weiteren Verlauf der Führung zu unterweisen oder auch um Vorträge, ökopädagogische Programme und Schulungen vor Ort abzuhalten.

Landesrat Ludwig Schleritzko, der in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Eröffnung an der Forschungsstation übernahm, meint dazu: "Wir in Niederösterreich investieren kräftig in Wissenschaft und Forschung und die daraus resultierenden Ergebnisse können sich sehen lassen. Abseits dieser konkreten Ergebnisse ist es uns aber auch wichtig, dass unsere Landsleute Wissenschaft hautnah erfahren können. Genau das ermöglichen die vorgestellten Projekte am Haidlhof und das stärkt den Wissenschaftsstandort Niederösterreich."