Sind Frauen in der Berufswelt benachteiligt?

Anna Lisa (13) und Theresa (14), haben am Töchtertag der Universität Wien einen Workshop in der uni:view-Redaktion besucht. Dabei haben sie sich einige Gedanken zum Thema Frauen in der Gesellschaft gemacht. Im Interview kritisieren sie vor allem die Meinung des Mannes in der heutigen Zeit.

Inwiefern äußert sich die Benachteiligung der Frauen?
Theresa:
Beim Job suchen und finden. Zum Beispiel wird für einen Job oft der Bewerber ausgewählt, auch wenn eine Bewerberin die gleichen Qualifikationen hat.

Anna Lisa:
Durch den gesellschaftlichen Status der Frau und beim Suchen eines Jobs.

Wie meinst du, ist es zur Benachteiligung der Frauen gekommen?
Theresa:
Durch das Streben nach Macht und die Ansicht vieler Männer, dass Frauen nur im Haushalt beschäftigt sein sollen und immer gut aussehen müssen.

Anna Lisa:
Von Männern, die die Macht an sich gerissen haben.

Frauen haben auch Vorurteile zu Rollenbildern. Woher kommen diese?
Theresa:
Aus Filmen und Medien.

Anna Lisa:
Durch die Vorstellung der "perfekten" Frau, die Liebesfilme schaut, nur rosa trägt und schlank ist.

Woher kommt die strikte Trennung von Männern und Frauen schon von klein an?
Theresa:
Aus Filmen und Büchern, die ein falsches Bild der Frau vermitteln.

Anna Lisa:
Von der Gesellschaft, Geschäften und Medien.

Was willst du werden und warum?
Theresa:
Anwältin, weil ich Ungerechtigkeit am eigenen Leib erfahren habe und anderen Menschen helfen will, dies zu "bekämpfen".

Anna Lisa:
Architektin oder Autorin. Weil ich daran Spaß habe und ich mich den Männern gegenüber beweisen möchte.

Anna Lisa (13) geht in die 3. Klasse des BGR18 Klostergasse (18. Bezirk). Theresa (14) geht in die 4. Klasse des Gymnasiums Biondekgasse (Baden bei Wien). Im Rahmen des uni:view-Workshops haben sie sich mit der Thematik "Frauen und Berufsleben" auseinandergesetzt, die Fragen selbst konzipiert und sich gegenseitig interviewt.



Zum Wiener Töchtertag


Die Geschichte des Wiener Töchtertags begann im Jahr 2002, als auf Initiative der Frauenstadträtin Renate Brauner der erste Wiener Töchtertag mit Siemens als Partnerinnenunternehmen veranstaltet wurde. Der Töchtertag gibt Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren die Möglichkeit, einen Tag lang in die Berufswelt hineinzuschnuppern. Dabei können diese zwischen mehr als 150 Unternehmen wählen. Der Schwerpunkt liegt auf technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Berufen.

Auch die Universität Wien öffnet ihren Türen. Nach der Begrüßung durch Rektor Engl erkunden die Teilnehmerinnen das Hauptgebäude der Universität Wien und treffen in Workshops auf Frauen, die an der Universität Wien Karriere gemacht haben – und das in eher "untypischen" Bereichen. (red)