Das Kinderbüro wird fünf

Der jüngste Spross einer der ältesten Organisationen des Landes feiert den 5. Geburtstag. 2002 als Projekt gestartet, wurde mit Jänner 2006 das Kinderbüro zu einer gemeinnützigen GmbH im Eigentum der Universität Wien. Eine ungewöhnliche Geschichte, die zur ungewöhnlichen Rolle des Kinderbüros passt: Es macht die Universität zu einem Ort für Kinder und bringt Wissenschaft und Forschung zu Kindern und ihren Familien. "Ein Experiment das 2006 begann und dessen Ausgang höchst erfreulich ist", so Rektor Georg Winckler und Karoline Iber, Geschäftsführerin des Kinderbüros.

Insgesamt erreicht das Kinderbüro jährlich über 10.000 Kinder und deren Familien, auch solche, die zuvor noch nie mit Universität in Berührung gekommen sind. Mit dem wohl bekanntesten Projekt des Kinderbüros, der KinderuniWien, an der 4.000 Kinder und 500 WissenschafterInnen teilnehmen realisiert das Kinderbüro das größte Wissenschaftsvermittlungsprojekt dieser Art in Europa.

Impulsgeber in der Wissenschaftsvermittlung


Wenn die Kinderuni on Tour geht, dann wird öffentlicher Raum erobert und Wissenschaft zu Kindern in Jugendzentren und in Parks gebracht. Und weil viele Kinder gar nicht genug von Wissenschaft bekommen können, werden auch Forschungsurlaubswochen, Weihnachts- und Osterwerkstätten bis hin zu Forschungsgeburtstagsfesten angeboten. "Was als Idee an der Universität Wien begann, hat sich mittlerweile als Impulsgeber in der Wissenschaftsvermittlung etabliert. Die Strahlkraft des Unternehmens 'Kinderbüro' geht inzwischen weit über die Grenzen der Universität Wien hinaus", gratuliert Rektor Georg Winckler dem Kinderbüro.

Als Betreiberin von Kindergruppen für MitarbeiterInnen und Studierende gestaltet das Kinderbüro universitäre Serviceleistungen. Mehr als 1.200 Kinder – der Nachwuchs der NachwuchswissenschafterInnen – wurden bisher vom Kinderbüro begleitet, während ihre Eltern forschten und studierten.

Die Projekte des Kinderbüros finden international große Anerkennung. Das Kinderbüro wurde nicht nur für seine Kinderbetreuungsprojekte als "EU Best Practice" ausgezeichnet, sondern auch von der Europäischen Kommission beauftragt ein europäisches Netzwerk der Kinderunis aufzubauen. Inzwischen gehören dem Netzwerk 120 Institutionen aus aller Welt an. Der internationale Blick brachte die Ideen des Kinderbüros bis zur Expo nach Shanghai.

Kinderbüro erweitert Netzwerk

Auch die Kooperation mit außeruniversitären Einrichtungen ermöglicht höchst unterschiedliche und innovative Bildungs- und Wissensvermittlungsformate. So realisiert das Kinderbüro mit dem Österreichischen Parlament Projekte zum Thema Demokratievermittlung. In großen Unternehmen gestalten die Flying Nannies des Kinderbüros für Kinder von MitarbeiterInnen an schulfreien Tagen Programm und funktionieren kurzerhand die Firmencafeteria zu einer Spielfläche um.

"Wir gestalten die Schnittstelle zwischen Universität und Gesellschaft mit, arbeiten mit und für Kinder und sind Teil eines tollen Netzwerks an PartnerInnen inner- und außeruniversitär. Gibt es eine schönere Aufgabe?", resümiert Karoline Iber gemeinsam mit ihrem Team. Hinter der Vielfalt der Projekte stehen auch vielfältige Finanzierungsformen. Alljährlich werden Projektförderungen von Stadt, Land, Bund und EU beantragt, mit SponsorInnen und AuftraggeberInnen der Wirtschaft zusammengearbeitet und auch Spendenprojekte umgesetzt.

Die AuftraggeberInnen und PartnerInnen schätzen das Kinderbüro  als Unternehmen, das flexibel, kreativ und ideenreich agiert, aber auch Stabilität, höchste Qualität und fundierte Arbeit garantiert. Das Kinderbüro hat sich zu einem Unternehmen mit 27 Angestellten und einer Million Euro Jahresumsatz entwickelt. "Wir freuen uns auf die nächsten fünf Jahre mit 1.000 neuen Ideen. Viele lachende WissenschafterInnen und staunende Kinderaugen sind jedenfalls garantiert", beschreibt Geschäftsführerin Karoline Iber die Zukunftspläne. (red)