Passion und Profession: Feminist Science Studies

Die promovierte Physikerin und feministische Wissenschafterin Karen Barad, Professorin an der University of California Santa Cruz (UCSC), spricht am Donnerstag, 19. April 2012, im Rahmen der Reihe "Gender Talks" zum Thema "Timely Matters: Memory, Justice, Entanglements, and Responsibility".

"Wissenschaft betreiben" und "über Wissenschaft nachdenken" sind für Karen Barad Teile einer gemeinsamen Praxis. Am 19. April bietet sich die Gelegenheit, die feministische Wissenschaftstheoretikerin an der Universität Wien zu hören - organisiert wurde die Veranstaltung vom Referat Genderforschung, dem Gender Initiativ Kolleg (GiK), dem Institut für Wissenschaftsforschung und der Fakultät für Physik. Begrüßung und einleitende Worte erfolgen durch die wissenschaftliche Leiterin des Referats Genderforschung, Sigrid Schmitz, und Christoph Dellago, Dekan der Fakultät für Physik.

Über Karen Barad

Karen Barad ist Professorin für Feministische Studien, Philosophie und Geistesgeschichte an der UCSC. Die promovierte Physikerin publizierte "Meeting the Universe Halfway: Quantum Physics and the Entanglement of Matter and Meaning" sowie zahlreiche Aufsätze in Physik, Philosophie, Wissenschaftsforschung, poststrukturalistischer und feministischer Theorie. Weiters leitet Karen Barad das von ihr mitbegründete und von der National Science Foundation finanzierte Graduiertenprogramm "Ethics and Justice in Science and Engineering Training Program" an der UCSC.


Mit dem Aufbrechen von Dualismen wie "menschlich/nicht-menschlich", "Geist/Materie" oder "Natur/Kultur" ist Karen Barad vor allem für interdisziplinäre Ansätze der Feminist Science Studies interessant, in deren langer Tradition sie sich verortet.
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In der Scientific Community machte sich Barad mit dem "Agential Realism" einen Namen. Eine Methodologie, die nicht nur die Grenzen von (Meta-)Physik und Philosophie verwischt, sondern die Fragen nach Transdisziplinarität und dem konstitutiven Verhältnis von Subjekten und Objekten des Wissens neu stellt. Das Schlüsselkonzept des Agential Realism ist das der "Intra-Action": ein Neologismus, den Barad in Abgrenzung zum Begriff der Interaktion einführt, um die wechselseitig verschränkte Konstituierung zu markieren, die Phänomene untrennbar mit deren Produktionsprozess verbindet.

Weitere Gender Talks im Mai und Juni

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Gender Talks" spricht Evelin Kilian, Professorin für Englische Kulturwissenschaft und Kulturgeschichte, über "Selbstentwürfe queerer Subjekte" (23. Mai) sowie Cecile K. M. Crutzen, Associate Professor an der School of Informatics der Open Universiteit Nederland und im Sommersemester 2012 Gastprofessorin an der Universität Wien, zum Thema "Macht Gender Unterschied in der Informatik?" (6. Juni). (red)

Karen Barad: Timely Matters: Memory, Justice, Entanglements, and Responsibility
Donnerstag, 19. April 2012, 18 Uhr
Lise-Meitner-Hörsaal (OG 1), Fakultät für Physik
Strudlhofgasse 4 (Barrierefreier Zugang: Boltzmanngasse 5), 1090 Wien
Nähere Informationen und Programm

Reihe GENDER TALKS
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