Mathematik mit Hand, Kopf und Herz

Spielerisch die Mathematik entdecken? Was für viele nahezu utopisch erscheint, ermöglicht nun die Fakultät für Mathematik der Universität Wien mit einer Wanderausstellung des Mathematikums Gießen vom 10. bis 22. März 2014 in Wien.

Bloß der Gedanke an Mathematik in der Schulzeit löst wohl bei vielen Menschen schon Gänsehaut aus. Die Fakultät für Mathematik der Universität Wien und das Französische Kulturinstitut treten nun diesen Ressentiments entgegen und öffnen ab März 2014 durch die Wanderausstellung "Mathematik zum Anfassen" eine neue Tür zur Mathematik.

Spielerisch verstehen

Anstatt den Weg über die mathematische Sprache – die für die meisten Menschen wohl eher unverständlich ist – oder über Computersimulationen zu nehmen, werden den BesucherInnen interaktive Exponate zur Verfügung gestellt.

Interessierte jeden Alters und jeder Vorbildung können in der Ausstellung probieren und experimentieren. Von Brückenbauen und Knobelspielen über Kugelwettrennen bis hin zu einer Riesenseifenblasenhaut, in der man stehen kann, findet sich ein breites Angebot an Versuchen.
Alleine oder in Gruppen lassen sich so selbständig Experimente und mathematische Phänomene durch- und erleben. Alle Exponate zeigen sich dabei von ihrer spielerischen Seite.

Mit Kopf, Herz und Hand

Unter dem Titel "Mathematik zum Anfassen" werden in Gießen (Deutschland) bereits seit 1994 Ausstellungen veranstaltet, in denen BesucherInnen "mathematische Mysterien" direkt erfahren können und so einen neuen Zugang zur Mathematik erhalten. Die Grundidee des Projekts lässt sich mit einer Formulierung beschreiben, die auf den Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) zurückgeht: "Mit Kopf, Herz und Hand".

Denn bei den Experimenten werden die Formeln quasi greifbar gemacht, durch die spielerische Tätigkeit beginnt auch automatisch der Kopf zu arbeiten. Man stellt sich sogleich die Frage: Wieso ist das so? und gibt sich bereits erste, qualitative Antworten. Diese Kombination von spielerischem Erkunden und gedanklichem Problemlösen gilt dabei als der Schlüssel zum Erfolg von "Mathematik zum Anfassen".

Kostenlose Vortragsreihe

Ergänzend zur Ausstellung wird es von März bis Juni 2014 eine Vortragsreihe geben. Die insgesamt sechs Vorträge von hochkarätigen Referenten werden allgemein verständlich und in deutscher sowie französischer Sprache, jeweils mit Simultanübersetzung, sein. Sie haben das Ziel, Mathematik greifbar zu machen und sollen die Faszination und Allgegenwärtigkeit der Mathematik im Alltag verdeutlichen.

Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe am Montag, dem 10. März, mit einer Präsentation zu "Mathematischen Experimenten" von Albrecht Beutelspacher, dem Erfinder der Ausstellung.
Am Dienstag, 8. April, folgt ihm Alain Plagne mit einem Vortrag zu "Die verborgenen Seiten der Mathematik" (französisch mit Simultanübersetzung), in dem er sowohl häufig auftretende, aber auch geheime, verborgene Aspekte der Mathematik aufzeigen wird.
Karl Sigmund von der Universität Wien beschäftigt sich schließlich am Dienstag, 27. Mai, mit dem Thema "Evolutionäre Spiele und der Sozialkontakt" und den Begriffen der Spieltheorie und dem Sozialdilemma. (sb)

Ausstellung: "Mathematik zum Anfassen"
Montag, 10. bis Samstag 22. März 2014
Montag bis Freitag 9 Uhr bis 18 Uhr, Samstag 10 Uhr bis 16 Uhr
Institut français de Vienne
Währinger Straße 30, 1090 Wien

Vortragsreihe: "Mathematik: Faszinierend und allgegenwärtig"
Montag, 10. März, bis Dienstag 17. Juni, 2014, jeweils 19 Uhr
Institut français de Vienne, Salon rouge
Währinger Straße 30, 1090 Wien

Programm zur Ausstellung und der Vortragsreihe

Der Eintritt sowohl zur Ausstellung als auch zur Vortragsfeier ist frei – französische Vorträge werden simultan übersetzt.


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