Lesung: Der junge Ovid – unvollendet

Zu einer besonderen Lesung lädt das Rektorat der Universität Wien in Kooperation mit der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät am Mittwoch 22. Mai 2013: Ein Abend für Diane Middlebrook mit Carl Djerassi, Ehrendoktor der Universität Wien.

Diane Middlebrook, 2007 68-jährig in San Francisco verstorben, war Literaturprofessorin an der Stanford University und mit Carl Djerassi verheiratet. Einem breiten Publikum war sie vor allem als Biografin bekannt. Ihre Biografie über Anne Sexton gehörte bei den "National Book Awards" zu den Finalisten, ihre Werke über Sylvia Plath und Ted Hughes sind viel beachtet. Im Jahr 2004 beendete Middlebrook ihre akademische Karriere an der Stanford University, um sich ausschließlich dem Schreiben zu widmen.

Bis zum 20. Lebensjahr

Das Werk, an dem sie zuletzt arbeitete, hatte das Leben des römischen Dichters Ovid zum Thema. Aufgrund ihrer Krankheit und ihrem frühen Tod konnte Middlebrook das Buch nicht gänzlich vollenden. Anstatt des gesamten Lebens Ovids umfasst es nur seine ersten 20 Lebensjahre. Mit einem Vorwort ihres Mannes Carl Djerassi und mit einem Kommentar des Altphilologen Maurice Biriotti erschien "Der junge Ovid" nun unvollendet, aber dennoch beeindruckend.


Der berühmte augusteische Dichter Ovid hat einen unverrückbaren Platz in der Weltliteratur. Seine Metamorphosen, Liebes- und Verbannungsdichtung inspirieren die Menschen seit 2000 Jahren. Wie aber wurde Ovid, was er war? Wie setzte er sich im römischen Literaturbetrieb durch? Diese Fragen stellt Diane Middlebrook in ihrem letzten Buch, der unvollendeten Biografie "Der junge Ovid". Weil es nur wenige Zeugnisse über Ovids Leben gibt, macht sie sich auf die Suche nach dem "Autobiografischen" in seinem Werk und schreibt, umrahmt von sozialhistorischen Recherchen, einen spannenden Bildungsroman. Mehr zum Buch.



Ein abwechslungsreicher Abend


Die Begrüßung der Gäste nimmt Rektor Heinz W. Engl im Senatssaal der Universität Wien vor. Altdekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Franz Römer, spricht die einleitenden Worte. Im Anschluss wird sich Wilhelm Hemecker Ovid aus der Sicht der Biografieforschung nähern; Carl Djerassi spricht über die besondere Affinität seiner Frau Diane Middlebrook zu Ovid. Vor der Podiumsdiskussion verleiht die Schauspielerin und Regisseurin Isabella Gregor den fesselnden Texten ihre Stimme.

Am Podium mit Ovid

Unter dem Thema "Ovid zwischen Literarisierung und Lebensrealität – Eine Annäherung" diskutieren Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Vizerektorin der Universität Wien, Matthias Meyer, Dekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Wilhelm Hemecker vom Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie und vom Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Wien sowie Carl Djerassi, Ehrendoktor der Universität Wien. Zum Ausklang des literarischen Abends warten ein Buffet und ein Büchertisch auf die Gäste. (td)

Buchpräsentation und Lesung: "Der junge Ovid"
Mittwoch, 22. Mai 2013, 18 bis 20 Uhr
Senatssaal, Hauptgebäude der Universität Wien
Universitätsring 1, 1010 Wien
Einladung (PDF)

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